Landwirt Thomas Strebel setzt auf Schafe – das neuste Produkt ist ein Dünger aus Schafwolle

Der Preis für Wolle ist seit Jahren im Keller. Da ist Innovation gefragt. Landwirt Thomas Strebel fand eine Lösung, die nicht nur Gartenbegeisterte überzeugt. Seine Pellets aus Schafwolle sind einfach anzuwenden.

Wer hat im Wohnzimmer nicht eine Pflanze, die nicht mehr gut wächst und dahinvegetiert? Landwirt Thomas Strebel fand eine Lösung, die sowohl im ländlichen als auch urbanen Bereich Anwendung findet. «Einfach ein Loch im Topf, oder bei der Pflanze graben, und das ganze Säckchen mit den Food- 4-Plants-Pellets hineingeben und mit Erde bedecken», sagt Strebel. Nach einer Woche bricht das Säckchen auf und versorgt die Pflanze für die nächsten sechs Monate mit natürlichem Dünger. Die Schafwoll-Dünger-Pellets enthalten reine Schafschurwolle, welche nur von hofeigenen Schafen gewonnen wird
Einmal im Jahr, im Frühjahr schert Strebel seine 400 naturnah gehaltenen Mutterschafe. Die Schafwolle wird nach dem Scheren getrocknet, zerkleinert und anschliessend bei einem darauf spezialisierten Schweizer Betrieb pelletiert. Die fertigen Pellets kommen zurück nach Mägenwil, wo sie von Hand in kleine Säckchen abgepackt und mit einer Anleitung versehen werden. «Ich wollte, dass die Anwendung einfach ist und keine Geruchsemmissionen entstehen», verrät er. Daher setzte er auf Portionensäckchen. Diese können nicht nur im Gemüsegarten vor dem Haus, sondern auch für Topfpflanzen auf dem Balkon oder Zierpflanzen im Haus angewendet werden.
Auf die Idee, die anfallende Wolle der hofeigenen Schafe für Dünger zu nutzen, brachte ihn seine Tante. «Seit ich Schafe halte, nutzte sie normale Schafwolle in ihrem Gemüsegarten als Dünger», sagt er. Fakt sei, dass Wolle seit Jahren nicht einmal die Schurkosten deckt.
Bisher verkaufte Strebel diese an eine Firma, die Dämmmaterial herstellt. Um die positiven Eigenschaften der Wolle in der Zukunft besser nutzten zu können, waren innovative Lösungen gefragt. Der Garten der Tante brachte Strebel auf die Idee ein Start-up zu gründen und die Schafwolle zu Dünger zu verarbeiten. Er startete verschiedene Versuche mit den Schafwolle-Pellets. Und es funktionierte bestens bei Zimmerpflanzen und im Gemüsegarten. Der einzige Nachteil: Bei offen verpackten Pellets ist ein Schafgeruch zu riechen. Doch auch dafür fand Strebel eine Lösung, die umweltverträglich, einfach anzuwenden und erst noch geruchslos ist. «Mit der Entwicklung der Wolldünger-Pads kann der nachhaltige Dünger bedarfsgerecht und unkompliziert angewendet werden», sagt er – und das ohne Gesundheitsbedenken für Mensch und Tier. Die Pellets enthalten keinerlei Giftstoffe.

Sechs Monate Langzeitwirkung
Die Pellets quellen nach der Einarbeitung in den Boden auf. Das lockert nicht nur die Erde, sondern die Pelltes speichern, wie auch die unverarbeitete Wolle, Wasser. Die in der Wolle enthaltenen natürlichen Nährstoffe werden langsam an die Pflanzen abgegeben. Sie werden durch die Pellets bis zu sechs Monate mit Nährstoffen versorgt.
Strebel vertreibt die Schafwolle-Pellets und dem Namen Food 4 plants. Sie sind offen und in Säckchen direkt ab Hof oder im Versand erhältlich. Die Pellets enthalten folgende Nährstoffe, welche leicht variieren können: 10.5 % Nges Gesamtstickstoff, 0.1% P2O5 Phosphat, 3.5 % K2O Kaliumoxid, 0.5 % Ca Calcium, 2.2 % Schwefel und 0.6 % Mg Magnesium. «Food 4 plants enthält aber kaum Phosphor. Dieser ist meist bereits in den Böden und in gekaufter Erde reichlich vorhanden», führt Strebel aus.

Debora Gattlen

Infos: food4plants.ch

Simpel: Düngen mit Schafwollepellets

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