53 Jahre lang führte Albin Notter den Coiffeur-Salon Hair-Team Notter in Oberrohrdorf. Nun will er kürzer treten und sucht eine Nachfolge

Ein tolles Team in einem Coiffeur-Salon an bester Lage, der komplett modernisiert wurde. – Das soll im Dorf weiterleben, findet Albin Notter und sucht eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger.

Die 76 Jahre würde man Albin Notter, Geschäftsinhaber, Coiffeurmeister und Lehrlingsausbildner, nicht geben. So dynamisch wirkt er in seinen roten Hosen, in Turnschuhen und im stylishen Kurzarm-Hemd. «Ich bin keine graue Maus», sagt er und lacht. Nach wie vor sei er sehr aktiv und dank des Sports auch ziemlich fit. In jungen Jahren fuhr Notter Radrennen, nahm an Junior- und Amateurrennen teil. Später bewältigte er den Arbeitsweg von Meisterschwanden, wo er mit Frau und Hund lebt, nach Oberrohrdorf, wo er 1971 im Alter von 22 Jahren sein eigenes Coiffeurgeschäft eröffnete, mit dem Velo. Über 25 Jahre lang. Erst in den letzten Jahren hörte er auf, für den Arbeitsweg in die Pedale zu treten: «Die Strecke wurde mir zu langweilig.» Velo fährt er noch immer, aber in der Freizeit und zu Orten seiner Wahl. Und genau von dieser Freizeit will der Coiffeurmeister endlich etwas mehr. Nach 53 Jahren Haare waschen, Haare schneiden, föhnen und frisieren, will er kürzer treten. «Mehr Zeit für den Hund, den Töff und das Velo», erklärt Albin Notter und fügt an: «Es ist längst Zeit.»
Seit einigen Jahren bemüht er sich um eine Nachfolge für sein Geschäft. Hätte sich intern eine Lösung abgezeichnet, hätte beispielsweise eine seiner Mitarbeiterinnen das Geschäft übernehmen wollen, so hätte der Coiffeurmeister das sehr begrüsst. «Leider», sagt er und man hört sein Bedauern, «gibt es keine interne Lösung».
Was Albin Notter anbieten kann, ist nicht unattraktiv. Ein Geschäft an bester Lage, im Zentrum von Oberrohrdorf. Erst vor wenigen Jahren, 2021, wurde alles renoviert, neue Platten für die Böden, frische Farbe für die Wände und auch professionelles Mobiliar, Becken, Sessel, Spiegel und Hauben, alles in topmodernem Design. Wer dieses Geschäft übernehme, könne sich in ein «gemachtes Nest» mit grosser Stammkundschaft setzen, sagt Notter. «Viel wichtiger als der Preis, den ich dafür möchte», betont er, «ist mir eine Nachfolge, die unsere Stammkundschaft auch weiterhin gut betreut».
Und noch ein grosses Anliegen hätte er: Sein Team, die drei Coiffeusen Simone Jakobi, Cornelia Lochinger und Maria Martins sollten weiterhin im Oberrohrdorfer Coiffeursalon arbeiten können. «Das wäre sehr schön», sagt er. Eine Bedingung ist es nicht. Mit dem Personal habe er grosses Glück gehabt, meint er. Besonders gefreut habe es ihn jeweils, wenn Lehrlinge ihre Prüfungen bestanden und mehr noch, wenn sie auch gut abgeschlossen hatten. «Dafür setzte sich unser ganzes Teams ein.»
Notter hat früh die Meisterprüfung gemacht, 30 Lehrlinge hat er in seinem langen Berufsleben ausgebildet, 30 Jahre lang war er als Experte auch bei Lehrabschlussprüfungen tätig. Dank vielen Kursen und Weiterbildungen war er stets auf dem neuesten Stand, was Frisuren und Haarschnitte angeht. «Nie», betont er, «ist mir die Arbeit verleidet.» Die modernen Schnitte überlässt der Chef des Hair-Teams Notter inzwischen allerdings eher seinen Mitarbeiterinnen. Er wüsste aber auch heute noch, wie er die Frisuren und Haarschnitte der Fussballer, die gerade im Trend liegen und von fast allen kleinen Jungen gewünscht werden, schneiden müsste.
Albin Notter betreut nach wie vor seine langjährige Stammkundschaft, eher ältere Kunden. «Da will kaum einer nach dem letzten Modeschrei geföhnt werden», meint er. Hingegen würden sie sich freuen, wenn er sich auch in Zukunft um ihre Haare kümmern könnte. Notter hofft, dass das möglich sein wird, unter einem neuen Chef oder einer neuen Chefin im Coiffeur-Salon Hair-Team Notter: «Ich war 53 Jahre lang der Chef. Das reicht!» Zu Hause sei der Hund der Chef. Das stimme so, für seine Frau Brigitte und auch für ihn. (hhs)

Infos unter: albin.notter@bluewin.ch.