Bezirk Baden muss einen Sitz an Muri abtreten
27.09.2024 KantonsregierungAufgrund der Einwohnerzahlen verliert der Bezirk Baden einen Sitz. Neu sind es noch 29 Sitze im Kantonsparlament
Wer verliert den Sitz im Bezirk Baden? Nachdem Grüne und Grünliberale bei den letzten Wahlen total drei Sitze dazugewannen würde es nicht überraschen, wenn ...
Aufgrund der Einwohnerzahlen verliert der Bezirk Baden einen Sitz. Neu sind es noch 29 Sitze im Kantonsparlament
Wer verliert den Sitz im Bezirk Baden? Nachdem Grüne und Grünliberale bei den letzten Wahlen total drei Sitze dazugewannen würde es nicht überraschen, wenn die Kräfteverhältnisse wieder hergestellt werden.
Die Grossratswahlen 2020 im Bezirk Baden waren ein Spiegelbild der Nationalratswahlen 2019. Grüne und GLP legten auf Bundesebene auf Kosten von SVP, SP und FDP kräftig zu. Grüne und Grünliberale erhielten im Bezirk Baden gewaltigen Zulauf. Die Grünen kamen neu auf 11,59 Prozent Wähleranteil (+4 Prozent), die Grünliberalen schafften 12,08 Prozent (+5,88 Prozent). Das gute Ergebnis verhalf der GLP zu zwei zusätzlichen Sitzen, auch die Grünen gewannen einen Sitz dazu.
Bei der Erneuerungswahl im Oktober wird der Bezirk Baden einen Sitz an den Bezirk Muri abtreten müssen. Dem Bezirk Baden stehen noch 29 Mandate zu, dem Bezirk Muri neu 8. Der Grund für die Sitzverschiebung zwischen den zwei unterschiedlich grossen Bezirken ist die Entwicklung der Einwohnerzahlen. Stichdatum ist die Zahl der Einwohnenden am vergangenen 30. Juni. Der Bezirk Baden wird aber weiterhin am meisten Grossrätinnen und Grossräte haben.
Kann die SVP ihre Sitze halten?
Mit dem Wohnortwechsel von Zofingen nach Baden von Stefan Giezendanner (SVP) ist der Bezirk Baden zurzeit sogar mit 31 Parlamentariern vertreten. Für den 46-Jährigen könnte der Umzug bei den Wahlen im Herbst Konsequenzen haben – die Wiederwahl gelingt nach einem Umzug nicht immer. Giezendanner sieht es gelassen. Damit die Wiederwahl gelingt, muss sich der Lastwagen-Unternehmer ins Zeug legen. Denn auch alle bisherigen SVP-Parlamentarier kämpfen im Bezirk Baden um ihren Sitz im Grossen Rat.
Speziell ist die Kandidatur von Roger Fessler aus Mellingen. Nach der E-Mail-Affäre trat Fessler aus dem Grossen Rat zurück. Offiziell aus gesundheitlichen Gründen. Seine erneute Kandidatur wirft Fragen auf. Natürlich hat sich Fessler rechtlich nichts zu Schulden kommen lassen. Sene moralische Haltung hingegen ist eine andere Sache. Offensichtlich kein Problem für die Bezirkspartei. Man darf gespannt sein auf das Abschneiden von Fessler. In Poleposition sind die acht bisherigen SVP-Grossräte, eigentlich sind es mit Giezendanner dann neun Bisherige. Da dürfte für weitere Kandidierende kein Platz mehr im Grossen Rat sein, sie müssen auf die ersten Ersatzplätze hoffen.
Zweitstärkste Partei im Bezirk Baden sind SP und Mitte mit je fünf Sitzen. Auch bei der SP stellen sich die fünf bisherigen Grossrätinnen und Grossräte der Wiederwahl. Nicht mehr antreten wird der Wettinger Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte). Er verkündete seinen Rücktritt schon vor einiger Zeit. Seit 2019 ist Kuster Grossrat. Aus unserer Region stellen sich Edith Saner aus Birmenstorf und Michael Notter aus Niederrohrdorf (beide bisher) der Wiederwahl.
Mit Justin Vogler (SP), Niederrohrdorf, Seraina Siragna (SP), Künten, Severine Jegge (Mitte), Oberrohrdorf, Marianne Stänz (Mitte), Birmenstorf und Roman Wyler (Mitte), Remetschwil kandidieren fünf Behördenmitglieder aus unserer Region. Die FDP verliert mit Philippe Ramseier ein bisheriges Mitglied.
Baden und Wettingen stellen die meisten Kandidierenden
Von den 212 Personen, die sich für ein Grossratsmandat bewerben, stammt fast die Hälfte von Baden (51) und Wettingen (54). Aus dem Einzugsgebiet des «Reussbote» kandidieren vier Personen mit Wohnsitz in Birmenstorf, eine in Künten, fünf in Mellingen, sogar sechs in Niederrohrdorf, je vier in Oberrohrdorf und Stetten, drei in Remetschwil und eine Person mit Wohnsitz in Wohlenschwil. 130 Männer und 82 Frauen bewerben sich für ein Grossratsmandat im Bezirk Baden. Der Frauenanteil beträgt somit knapp 40 Prozent. Am meisten Frauen kandidieren für die SP, Mitte und Grüne – der Frauenanteil beträgt je 51,7 Prozent. Am wenigsten Frauen sind auf der SVP-Liste aufgeführt (3). Das macht einen Anteil von knapp über 10 Prozent aus.
Benedikt Nüssli