Seit diesem Jahr ist der Blitzer der Repol Rohrdorferberg-Reusstal im Einsatz – kürzlich auch in der Tempo-30-Zone vor der Altstadt
Acht Tage stand ein Blitzer an der Lenzburgerstrasse. Er registrierte nicht nur die Anzahl der Durchfahrten, sondern erfasste auch ...
Seit diesem Jahr ist der Blitzer der Repol Rohrdorferberg-Reusstal im Einsatz – kürzlich auch in der Tempo-30-Zone vor der Altstadt
Acht Tage stand ein Blitzer an der Lenzburgerstrasse. Er registrierte nicht nur die Anzahl der Durchfahrten, sondern erfasste auch Verkehrssünder. Der Standort passte nicht allen.
Der Blitzer war das Stadtgespräch. Zu reden gab der Standort. Ein «Reussbote»-Leser schrieb: «Der Blitzer ist zu nah am Hydranten platziert und versperrt so den Zugang für die Feuerwehr. Die Gewinde können mit dem Schraubenschlüssel gar nicht mehr geöffnet werden.» Die Frage sei, ob die Repol mit der Feuerwehr Regio Mellingen den Standort abgesprochen habe. Er könne sich nicht vorstellen, dass das erlaubt sei.
Bei «Radio Today» sind ähnliche Kommentare zu lesen. Auch hier wird gefragt, ob die Feuerwehr informiert gewesen sei. Feuerwehrkommandant Patrick Schibli sagt: «Repolchef Daniel Schreiber nahm telefonisch mit mir Kontakt auf. Er teilte mit, dass sie den Blitzer beim Hydranten vor der Hypi aufstellen würden», sagt er. «Falsch ist die Medienmeldung, wonach wir eine Begehung vor Ort hatten.»
Hydrant war trotz Blitzer nutzbar
Schibli sagt: «Der Zutritt zum Hydranten war gewährleistet – der Platz für die Installation des Schlauches aber eng bemessen. Ob ein Schlauch hätte geflutet und betrieben werden können ohne einen Schaden am Radargerät zu hinterlassen, lasse ich offen.» Schibli führt zudem aus, dass bei einem Brand bei der Hypi die Lenzburgerstrasse gesperrt und die Einsatzfahrzeuge wohl auf der gegenüberliegenden Seite der Strasse parkiert würden. «In der Nähe der Altstadt gibt es ein sehr dichtes Netz mit Hydranten. Fällt einer aus, könnte trotzdem ein Brand gelöscht werden.»
Schreiber sagt: «Die Repol wusste, dass der Standort für hitzige Diskussionen und Zündstoff sorgen kann.» Wie bei anderen Standorten werde immer darauf geachtet, alle Vorschriften einzuhalten und Bewilligungen einzuholen. In Mellingen holten sie auch das Einverständnis der Grundeigentümerin, der Hypothekarbank Lenzburg, ein.
Positive Rückmeldungen
Nicht alle störten sich am Blitzer in der Tempo-30-Zone. So gab es auch Mellingerinnen und Mellinger, die sich über jedes geblitzte Auto freuten. Zu hören ist, dass manche sich nur über den Standort aufregten, da sie wohl selbst in die Radarfalle getappt seien. Spekuliert wurde, dass in einer Woche über 3000 Fahrzeuge geblitzt wurden.
Über 3000 Mal geblitzt
Das semi-stationäre Radargerät stand vom 12. bis 20. September auf dem Gelände der Hypothekarbank Lenzburg. Die Repol wertete inzwischen die Daten aus. In acht Tagen fuhren auf diesem Abschnitt der Lenzburgerstrasse 56’137 Fahrzeuge durch. Davon wurden 3244 geblitzt. Gemäss Repol entspricht das dem Durchschnitt bei Kontrollen. Der schnellste Fahrer sei mit 61 km/h unterwegs gewesen. Er wurde verzeigt und wird mit einem Führerscheinentzug rechnen müssen.
Schreiber sagt: «Die meisten haben sich an die Tempo-30-Zone an der Lenzburgerstrasse gewöhnt.» Diese sei allerdings nicht, wie andere Medien berichteten, vor einem Jahr, sondern kurz nach der Eröffnung der Umfahrung, vor zweieinhalb Jahren, eingeführt worden.
Debora Gattlen