Am vergangenen Sonntag fand der traditionelle Floh- und Antiquitätenmarkt statt
Seit über vier Jahrzehnten gibt es den Floh- und Antiquitätenmarkt in Mellingen. Für viele ist er mehr als nur ein Markt, sondern auch eine Gelegenheit sich zu treffen – und ein Ort ...
Am vergangenen Sonntag fand der traditionelle Floh- und Antiquitätenmarkt statt
Seit über vier Jahrzehnten gibt es den Floh- und Antiquitätenmarkt in Mellingen. Für viele ist er mehr als nur ein Markt, sondern auch eine Gelegenheit sich zu treffen – und ein Ort für Erinnerungen.
So wie für Patrizia Urech aus Mellingen: «Ich kenne den Flohmarkt schon seit ich Kind bin», erzählt sie. Heute ist sie selbst mit ihrem Mann David sowie Sohn und Tochter unterwegs, die mit dem Fotografen und der Zeitung allerdings nicht so viel am Hut haben und sich lieber zurückhalten. Dabei ist der Markt auch ein Ort für die Kinder. Sie finde es toll, dass die Kleinen in der Altstadt ebenfalls ihre Decken ausbreiten und Spielsachen verkaufen dürften, sagt Patrizia Urech.
Langjährige Beziehungen
Auch die zahlreichen Profis schätzen den Markt in Mellingen: «Ich komme von Anfang an her», berichtet Werner Schütz aus Birr, der vor allem Antikes feilbietet. Er erinnert sich noch an die Zeiten, als die Marktstände nur rund um die Kirche aufgebaut waren – und als noch nicht soviel gehandelt wurde wie heute. Früher habe man höchstens gefeilscht, wann die Ware geliefert werden sollte, der Preis sei fast schon nebensächlich gewesen, erinnert er sich. Schütz schätzt vor allem die Atmosphäre am Mellinger Markt und die langjährige Zusammenarbeit mit den Organisatoren. Zu diesen zählt auch Werner Barnetta, der seit über 40 Jahren in der Marktkommission ist. Er rechnet vor, dass dieses Jahr wohl rund 1000 Laufmeter an Ständen in der Altstadt zusammen gekommen sind. «Ich bin zufrieden wie es aktuell läuft», sagt er mit Blick auf die Besucherzahlen. Selbst wenn das Wetter nicht mehr ganz so sommerlich ist, wie beim letzten Markt im Mai.
Gedränge herrscht daher nicht in den Altstadtgassen und so lässt es sich ganz gemütlich flanieren. Die Besucherinnen und Besucher schlendern vorbei an Kinderspielzeug, Kleidern, echten Antiquitäten und Münzen, aber auch alten Elektrogeräten oder Schallplatten. Ein echter Flohmi eben, wo sich Ramsch und Raritäten fröhlich vermischen. Und auch kulinarisch ist allerhand geboten: der Frauenturnverein Mellingen verkauft leckeren Kuchen, bei Jacky’s gibt es das traditionelle Schnitzelbrot und irgendwoher riecht es nach süssen Crêpes.
Viel schöner geht es eigentlich nicht mehr, oder? Werner Barnetta hätte da schon eine Idee, oder besser gesagt eine Vision: «Wenn die Hauptgasse und die Reussbrücke saniert sind und die Durchfahrt an den Markttagen für den öV und den Verkehr gesperrt ist, könnten der Floh- und Antiquitätenmarkt auf die Hauptgasse und die Reussbrücke erweitert werden und zu einem der schönsten Märkte der Region werden», glaubt er. Man kann es sich geradezu bildlich vorstellen.
Michael Lux