Stilistisch offen, aber immer virtuos
06.09.2024 Niederrohrdorf, Region RohrdorferbergLoft-Konzerte legt sein Programm für den Herbst 2024 und Anfang 2025 vor
Der Flötenvirtuose Stefan Keller organisiert seit 12 Jahren in seinem Loft-Atelier im Egro-Gebäude hochkarätige Konzerte. Die Herbstsaison verspricht ein vielseitiges Programm – vom ...
Loft-Konzerte legt sein Programm für den Herbst 2024 und Anfang 2025 vor
Der Flötenvirtuose Stefan Keller organisiert seit 12 Jahren in seinem Loft-Atelier im Egro-Gebäude hochkarätige Konzerte. Die Herbstsaison verspricht ein vielseitiges Programm – vom vergnüglichen Konzert- und Leseabend mit bis hin zur Schweizer Kaffeehausmusik.
Seit zwölf Jahren betreibt Stefan Keller aus Bellikon sein Atelier im Egro-Gebäude in Niederrohrdorf. Es dient dem mehrfach ausgezeichneten Flötisten nicht nur als Probe- und Unterrichtsraum, sondern auch als Tonstudio. Und von Anfang an veranstaltete er dort auch Konzerte. Stilistisch sei er dabei offen, erzählt Keller. Von Klassik über Jazz bis hin zur Volksmusik sei alles dabei: «Das sind Konzerte von Künstlerinnen und Künstlern oder Ensembles, die mich persönlich interessieren und von denen ich mich freuen würde, wenn die Zuschauerinnen und Zuschauer sie erleben könnten», erklärt er. Mittlerweile sind die Loft-Konzertreihen in der Region etabliert. Acht bis zehn Konzerte pro Jahr veranstaltet Keller. Die Anlässe seien gut bis sehr gut besucht, sagt er auf Nachfrage. Einzig während Corona und im direkten Anschluss sei es etwas schwieriger gewesen: «Nach Corona hat es etwas gedauert, bis die Leute sich wieder getraut haben.» Mittlerweile seien die Besucherzahlen aber wieder im normalen Rahmen.
Vom Kanton gefördert
Finanziert werden die Loft-Konzerte aus den Eintrittseinnahmen sowie seit drei Jahren aus einer kantonalen Förderung: «Ich habe das grosse Glück, dass das Aargauer Kuratorium einen Programmbeitrag gesprochen hat», berichtet Keller nicht ohne Stolz. Denn die förderungswürdigen Projekte würden jeweils zuvor von einer Fachkommission geprüft. Daher könne er den Künstlerinnen und Künstlern nun im Vorhinein eine feste Gage bezahlen, was früher nicht möglich gewesen sei, freut sich Keller.
Mit Mendelssohn durch die Schweiz
Die erste Herbstveranstaltung steht bereits am Freitag, 27. September an. Unter dem Titel «Merkwürdig ist Rorschach» nimmt das Trio Simone Keller (Klavier), Flurina Sarott (Violine) und Cristina Janett (Violoncello) die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine literarisch-musikalische Reise durch die Schweiz, welche die Grossfamilie Mendelssohn im Jahr 1822 unternahm. Das Rahmenprogramm bilden gelesene Ausschnitte aus Briefen und Aufzeichnungen der damals 17-jährigen Fanny, die – wie ihr Bruder Felix – später selbst Komponistin wurde. Gespielt werden dazu Kompositionen des berühmten Geschwisterpaars. «Es gibt Einsichten, wie eine junge Frau damals die Schweiz erlebt», erklärt Stefan Keller. Er selbst habe das höchst kurzweilige und unterhaltsame Programm gesehen. «Das ist Weltklasse», schwärmt er, zumal mit Simone Keller auch eine Trägerin des Schweizer Musikpreises mit von der Partie sei.
Als «Rhythmusvisionär» wird Hakim Ludin im Programm angekündigt, der am 26. Oktober im Loft auftritt. Der Percussionist spiele in Deutschland vor Tausenden Zuschauern und sei bereits mit Stars wie Peter Maffay aufgetreten, so Keller, der an diesem Abend selbst mit Ludin im Duo aufritt.
Unter dem passenden Motto «Schwiizer Schümli» kredenzt dann am 25. November das «Trio Sorriso» Schweizer Kaffeehausmusik: «Es war für mich auch ganz neu», gibt Keller zu, der das Konzert als «leichte unterhaltsame Klassik, Richtung Wien», beschreibt.
Am 14. Dezember lassen Stefan Keller und Pianist Carlos Rojas eine lange Tradition aufleben: «Wir spielen immer vor Weihnachten Perlen aus Barock und Klassik», berichtet er.
Damit ist das musikalische Jahr im Loft denn bereits beendet. Es empfiehlt sich, jeweils frühzeitig Tickets zu reservieren, denn im Loft sind nur 50 Sitze vorhanden. «Es gibt nur gute Plätze», schmunzelt Keller. Denn im kleinen aber feinen Atelier sitze man stets wenige Meter vom Geschehen entfernt.
Michael Lux
Infos und Tickets: flutetrends.ch


