Am Mittwoch zügelte die Jugendarbeit Mellingen-Wohlenschwil an den neuen Standort direkt am Zentralplatz an der Reussbrücke

Eine neue Ära hat begonnen: Nach neun Jahren im alten Jugendbüro in der Grossen Kirchgasse ist die Jugendarbeit Mellingen-Wohlenschwil nun am Zentralplatz zu Hause.

Da werde ich gerade ein bisschen wehmütig», schmunzelt Marvin Kingsley, Leiter der Jugendarbeit Mellingen-Wohlenschwil, als er zurückrechnet, dass er vor fast genau neun Jahren das erste Jugendbüro in Mellingen in der Grossen Kirchgasse einrichtete. Heute überwiegt aber klar die Freude, dass es endlich an den neuen Standort am Zentralplatz 2 geht. Schliesslich sind die neuen Räumlichkeiten mit über 200 Quadratmetern fast viermal so gross, wie das bisherige, etwas beengende Jugendbüro.
Auch die zahlreichen Jugendlichen, die gekommen sind, um beim Zügeln zu helfen, sind vor Freude ganz aufgekratzt. Insgesamt 30 bis 35 Helferinnen und Helfer haben sich zum Zügeln und zum anschliessenden Einrichten angemeldet. Allein beim Umzug sind 26 Jugendliche am Start. Und so wandert binnen zwei Stunden Kiste um Kiste in einer langen Karawane über die Reussbrücke zum Zentralplatz. Sperrige Gegenstände werden direkt auf einen kleinen Lkw des Werkdienstes geladen, der tatkräftige Unterstützung leistet.

Einrichtung erfolgt in Etappen
Denn zurückgelassen oder gar entsorgt wird rein gar nichts. Alles muss mit – vom Töggelikasten über die gemütlichen Sofas bis hin zur Zimmerpflanze. Was wohin kommt und was sie sich an zusätzlicher Einrichtung wünschen, haben die Jugendlichen sich vorher in einem Workshop selbst überlegt: «Mit dem Budget 2025 werden wir Neuanschaffungen machen können», sagt Kingsley und erklärt vor Ort die Raumaufteilung. In der Mitte des grossen lichtdurchfluteten Raumes sollen der beliebte Töggelikasten und später der neue Pingpongtisch Platz finden. «Das wird der Chillbereich mit Sofas, wir bekommen dann noch ein zusätzliches Ecksofa», berichtet Kingsley und zeigt auf den hinteren Bereich.
Erstmals bekommt das Jugendbüro auch eine eigene Küche, wo die Jugendlichen gemeinsam kochen können. Sie ist in einem separaten Raum mit praktischer Durchreiche untergebracht. Und es geht noch weiter: Im Untergeschoss befindet sich das spätere Gaming- und Musikzimmer. Eine Gaming-Konsole und ein Beamer standen ganz oben auf der Wunschliste einiger Kids: «Ich freue mich besonders auf den Gaming-Room», sagt auch der 13-jährige Lean. «Wir finden es cool, dass es offener ist und mehr Licht reinkommt», loben Noreia und Isabella am neuen Jugendbüro. Darüber hinaus gibt es hier jede Menge Gestaltungsmöglichkeiten. Ideen für ein Graffiti mit dem Jugendbüro-Schriftzug haben die Jugendlichen schon gesammelt. Ein Profi soll im nächsten Jahr bei der Ausführung helfen. Zunächst geht es aber ans Einrichten mit dem bisherigen Mobiliar. Das Ergebnis kann am 25. Oktober bei einem «Abend der offenen Tür» bestaunt werden. Das Einweihungsfest folgt im Frühjahr oder Sommer 2025.

Michael Lux