Feuerwehrleute aus dem ganzen Kanton Aargau nahmen am Gruppenführerkurs teil
Die Feuerwehr Regio Mellingen war einmal mehr Gastgeber des Kurses im Auftrag der Aargauischen Gebäudeversicherung (AGV). Die 56 Teilnehmenden lernten dabei vor allem, im praktischen Einsatz ...
Feuerwehrleute aus dem ganzen Kanton Aargau nahmen am Gruppenführerkurs teil
Die Feuerwehr Regio Mellingen war einmal mehr Gastgeber des Kurses im Auftrag der Aargauischen Gebäudeversicherung (AGV). Die 56 Teilnehmenden lernten dabei vor allem, im praktischen Einsatz Führungsaufgaben zu übernehmen.
Auf einmal gilt es ernst: Mit Blaulicht rauscht das Tanklöschfahrzeug heran. Hektisch machen sich die Feuerwehrleute daran, den Löschschlauch anzuschliessen, während die anderen Kameraden einen Lüfter anwerfen und die dritte Gruppe die Rettungsleiter am brennenden Gebäude ausfährt. «Weiter, weiter», dirigiert der Gruppenführer seine Kameraden, bis die richtige Länge für den dritten Stock erreicht ist. Von dort gilt es, eine eingeschlossene Person zu retten. Klare Kommunikation ist entscheidend, damit am Ende alle Rädchen perfekt ineinander greifen. «Laissez-faire kann man im Einsatz nicht brauchen. Man muss genaue Anweisungen geben», erklärt Kurskommandant Dominik Trottman. Er ist bei der Feuerwehr Unterlunkhofen-Rottenschwil für die Ausbildung verantwortlich und im Nebenamt Kantonsexperte für Tanklöschfahrzeuge und Motorspritzen. «Das Ziel ist es, dass die Teilnehmenden im Einsatz und in der Ausbildung führen können», fasst er das Konzept des Gruppenführerkurses zusammen.
Erste Stufe der Karriereleiter
56 Teilnehmende, darunter immerhin zehn Frauen, aus unterschiedlichen Feuerwehren des Kantons sind in der vergangenen Woche in Mellingen zusammengekommen, um sich auf die erste Stufe der Kader-Karriereleiter bei der Feuerwehr vorzubereiten. Dass bei den praktischen Übungen noch nicht alles perfekt läuft, ist dabei ganz normal: «Sie machen das zum ersten Mal, sonst stehen sie selbst an der Leiter», gibt Thomas Friedli von der Feuerwehr Regio Mellingen zu bedenken. Die Mellinger sind bereits zum wiederholten Male Gastgeber für den Gruppenführerkurses, sorgen für die nötigen Arbeitsplätze und Verpflegung und spielen sogar die Statisten, wie die gerettete Person in der beschriebenen Übung. Darüber hinaus stellen sie ein Tanklöschfahrzeug zur Verfügung, ebenso wie die benachbarten Feuerwehren Rohrdorf, Fislisbach, Heiterberg-Reusstal, Baden und Lenzburg.
Kompetenzen fürs Berufsleben
Einen grossen Teil des einwöchigen Kurses bilden die praktischen Übungen: «Feuerwehrhandwerk ist praktisch. Sie müssen die Situation vor Ort bewältigen. Das geht nur in der 1:1-Übung», erklärt der Kurskommandant. Neben der Praxis besteht der rund 40-stündige Kurs aber auch aus einem Theorieteil. Dabei erhalten die Teilnehmenden nicht nur Schulungen von den AGV-Instruktoren, sondern müssen selbst Lektionen halten und dabei spüren, was es heisst, vor Leuten zu stehen. Und was muss ein guter Gruppenführer für Eigenschaften mitbringen? «Sie brauchen Fachkompetenz und soziale Kompetenz», erklärt Dominik Trottmann. Es seien dieselben Eigenschaften, die man auch im Berufsleben brauche.
Die Übung an der Firma Schurter ist beendet, eine Person in Sicherheit gebracht. Nach einer kurzen Nachbesprechung heisst es: aufsitzen! Denn auf dem Münzelhof brennt es. Natürlich nicht wirklich, alles ebenfalls nur Übung. Beim nächsten Ernstfall sind die Gruppenführer aber gewappnet.
Michael Lux