«Unser Ziel sind 60 bis 65 Mitglieder»
15.10.2024 Mellingen, Region ReusstalDie Männerriege lädt zur traditionellen Metzgete ein – im Jahr eins der Eigenständigkeit
Die Männerriege Mellingen führt zum 13. Mal ihre Metzgete durch. Sie tut dies erstmals als eine vom Turnverein unabhängige Riege.
Wer die Metzgete in ...
Die Männerriege lädt zur traditionellen Metzgete ein – im Jahr eins der Eigenständigkeit
Die Männerriege Mellingen führt zum 13. Mal ihre Metzgete durch. Sie tut dies erstmals als eine vom Turnverein unabhängige Riege.
Wer die Metzgete in früheren Jahren besucht hat, kennt es: Die Mitglieder der Männerriege kochen im Vereinshaus an der Kleinen Kirchgasse für ihre Gäste. Etwa 40 Männerriegler stehen dann im Einsatz. Sie servieren die selbst gemachten Blutwürste, Leberwürste, Bratwürste und die diversen Beilagen und Desserts – und kümmern sich um die Besucher.
Sie tun dies ohne externe Unterstützung, bringen die Metzgete stets ohne fremde Hilfe über die Bühne, wie Riegenpräsident Wolfgang Fischer betont. Allerdings wird der Anlass nicht seit jeher von der Männerriege veranstaltet. «Ursprünglich wurde die Metzgete vom Gasthaus Weisses Kreuz ins Leben gerufen», präzisiert Fischer «Wir machen sie jetzt zum 13. Mal.»
Keine Untersektion mehr
Wenn es am 25. und 26. Oktober wieder soweit ist, werden die Besucherinnen und Besucher keinen Unterschied zu früheren Jahren bemerken. Doch es wird die erste Metzgete der Männerriege als unabhängige Riege sein.
«Wir waren bis letztes Jahr eine Untersektion des Turnvereins. Wir waren zwar selbstständig in der Gestaltung unserer Aktivitäten, hatten eine eigene Kasse und einen eigenen Vorstand und mussten keinen Rechenschaftsbericht abgeben», erzählt Fischer. «Wir hatten auch immer ein gutes Verhältnis zum Turnverein. Dennoch erkannten wir, dass es mehr Nachteile als Vorteile hat, eine Untersektion zu sein.»
Die Männerriege machte sich konsequenterweise auf das laufende Jahr hin vom Turnverein unabhängig und gliederte sich als selbstständige Riege direkt dem Badener Kreisturnverband und dem Schweizerischen Turnverband an.»
Wenn Wolfgang Fischer von den Nachteilen der Untersektion spricht, erwähnt er konkret die finanziellen Ausfälle während der Zeit von Corona. «Wir konnten unsere Veranstaltungen wie den 1. August und die Metzgete während der Pandemie nicht durchführen und hatten dadurch Ausfälle. Aber wir konnten sie nicht geltend machen, weil der Turnverein ziemlich finanzkräftig ist und vom Bund keine Fördergelder bekam», so Fischer. Und auch die Kommunikation sei in gewissen Situationen kompliziert gewesen. «Einige Informationen wurden uns vom Turnverein in diesem Zusammenhang nicht weitergeleitet. Das war nicht böswillig, aber es war der Moment, in dem wir merkten, dass wir uns selbstständig machen sollten. Heute erhalten wir alle wichtigen Informationen direkt von den Verbänden.»
Auf gesunden Beinen
Im Dezember hält die Männerriege ihre 90. GV ab. Und sie steht auch im stattlichen Alter noch auf gesunden Beinen, wie Fischer sagt. Allerdings ist die Mitgliederzahl leicht rückläufig – wie in vielen Vereinen. «Vor allem haben wir Probleme, jüngere Turner für die Männerriege zu gewinnen. Unser Ziel wäre, wieder auf 60 bis 65 Mitglieder zu kommen.»
Vermutlich muss sich die Riege bald auch auf die Suche nach einem neuen Präsidenten machen. Wolfgang Fischer gedenkt, in absehbarer Zeit aufzuhören und den Stab weiterzureichen: «Etwa in einem Jahr dürfte Schluss sein für mich – aber es ist noch nicht ganz spruchreif.»
Marko Lehtinen