Die Seniorenkommission des Gemeinderats sucht neue Mitglieder
Wie viele Gemeinden, hat auch Oberrohrdorf ein beliebtes Senioren-Netzwerk. Aus der Kommission sind nun jedoch zwei der fünf Mitglieder zurückgetreten.
Das Oberrohrdorfer Senioren-Netzwerk zählt derzeit rund ...
Die Seniorenkommission des Gemeinderats sucht neue Mitglieder
Wie viele Gemeinden, hat auch Oberrohrdorf ein beliebtes Senioren-Netzwerk. Aus der Kommission sind nun jedoch zwei der fünf Mitglieder zurückgetreten.
Das Oberrohrdorfer Senioren-Netzwerk zählt derzeit rund ein Dutzend Freiwillige – wobei zwei Mitglieder der fünfköpfigen Kerngruppe, also der Kommission, kürzlich ihren Rückzug bekannt gegeben haben. Hans Peter Schefer, der 2018 zur damals neu gegründeten Seniorenkommission des Gemeinderates stiess, verlässt sie auf Ende Jahr. Roswitha Hoffelner, die seit Januar 2019 dabei war, ist Ende September zurückgetreten.
Zwei neue Mitglieder, welche die Dienstleistungen für die Senioren mitorganisieren und koordinieren, müssen also her. Und der Gemeinderat hat bereits mit der Suche begonnen. «Wir sind gemeinsam mit dem Netzwerk auf der Suche und hoffen, bis Ende Jahr zwei Mitglieder für die Kerngruppe zu finden», sagt die zuständige Gemeinderätin Monika Locher.
«Auch sonst brauchen wir dringend neue Freiwillige für das Netzwerk. Aber es ist schwierig – wie schon in der Vergangenheit, wenn wir neue Kräfte suchten. Die meisten Mitglieder des Netzwerks sind selbst pensioniert und wollen sich in ihrem Alter oft nicht mehr zu sehr binden.» Das könne sie sehr gut verstehen, so Locher. Dennoch brauche es Freiwillige, die bereit sind, die rund 250 Einsätze pro Jahr in Oberrohrdorf unentgeltlich zu leisten.
Helfen im Alltag der Senioren
Die Kernaufgabe des Senioren-Netzwerks ist die Unterstützung von älteren Menschen mit Beeinträchtigungen in Alltagssituationen, in denen sie auf Hilfe angewiesen sind: Die Freiwilligen helfen beim Einkaufen, bei kleinen Handreichungen, bei der Mobilität, im Gebrauch von Smartphones und anderen modernen Technologien – oder «einfach als Gesprächspartner», wie es auf der Website der Gemeinde heisst.
«Unser Ziel ist, die Seniorinnen und Senioren so unterstützen zu können, dass sie möglichst lange selbstständig zu Hause leben können», sagt Locher. Ausserdem vertrete die Kommission des Netzwerks die Anliegen der Seniorinnen und Senioren gegenüber dem Gemeinderat. Sie sei somit ein Bindeglied zwischen der älteren Bevölkerung und der Gemeinde.
Das ist herausfordernd. Dennoch sind die Kriterien des Gemeinderats, der die neuen Mitglieder der Kommission jeweils wählt, überschaubar. «Man muss teamfähig, einsatzfreudig und jung geblieben sein», sagt Locher – «und natürlich bereit, sich für die Gesellschaft und die Öffentlichkeit zu engagieren.»
Gemeinden sind gut abgedeckt
Die Bedeutung der kommunalen Seniorendienste ist in den vergangenen Jahren zunehmend erkannt worden – landesweit und auch in der Region. So hat zum Beispiel auch die Nachbargemeinde Niederrohrdorf seit sieben Jahren ein eigenes Seniorennetz. Ihm gehören derzeit rund 27 Helferinnen und Helfer an. Die Einsätze haben sich seit Gründung des Dienstes mehr als verdoppelt – auf über 300 pro Jahr. In Niederwil wiederum gibt es einen Seniorenrat als beratende Kommission des Gemeinderates. Der fünfköpfige Rat betreibt unterstützende Angebote für ältere Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
Ein Blick auf die Dienste der Gemeinden zeigt: Oberrohrdorf ist mit seinem Seniorenangebot kein positiver Einzelfall. «Umso mehr wird der Gemeinderat alles daran setzen, dass es weiterlebt und sich auch weiter entwickelt», versichert Monika Locher.
Marko Lehtinen