Markus Dieth lernt die Renolds kennen, er folgt einer Einladung und erinnert sich an Ferien im Städtli
Im Haus der Grosseltern erzählt Landammann Markus Dieth von Weihnachten mit Musik und Sauerkraut und er erinnert sich an das Rattern der Nähmaschine von Grossvater Albin ...
Markus Dieth lernt die Renolds kennen, er folgt einer Einladung und erinnert sich an Ferien im Städtli
Im Haus der Grosseltern erzählt Landammann Markus Dieth von Weihnachten mit Musik und Sauerkraut und er erinnert sich an das Rattern der Nähmaschine von Grossvater Albin Köfer.
Alles ist ihm hier vertraut. In der Kleinen Kirchgasse 34 schaut Landammann Markus Dieth aus dem Fenster in den Garten. «Hier wuchs überall Gemüse», sagt er. Heute ist dort, wo einst Tomaten und Salat wuchsen, Wiese. Markus Dieth steht in den Räumen der Plus FM Baumanagement AG. Fenster, Gänge, Türen, jede Ecke ist in diesem Haus für ihn Erinnerung. «Hier hingen die Hemden und Anzüge», sagt er. Er erinnert sich ans Rattern der Nähmaschine des Grossvaters, das aus dem Schneideratelier nebenan kam.
Im hinteren Teil des Hauses sucht Dieth ein kleines Fenster, das zur Kleinen Kirchgasse hinaus geht. Vor dieser Luke steht er jetzt, die Glasscheibe heute auf Augenhöhe. «Als kleiner Bub schaute ich damals hoch zum Fenster, das für mich weit oben lag», erzählt er. «Mehr als Himmel sah ich nie.» Der Landammann erinnert sich auch an Gerüche aus dem Nachbarhaus, in welchem eine italienische Familie wohnte. «Schon morgens um sieben Uhr duftete es nach Sugo», lacht Dieth.
Ida Köfer verliebt sich in Davos
Als Bub kam Markus Dieth jeweils von Davos nach Mellingen, um die Ferien im Städtli bei den Grosseltern Louise und Albin Köfer-Wilhelm zu verbringen. In der Kleinen Kirchgasse 34 lag im Erdgeschoss das Geschäft «Kleider Köfer», Herrenkonfektion. Die Anzüge und Hemden nähte Albin Köfer selbst. Sechs Kinder zog das Ehepaar Köfer in diesem Haus gross: Agnes, Felicitas, Albin, Heidi, Cäcilia und Ida – letztere war die Mutter von Markus Dieth. In jungen Jahren arbeitete Ida Köfer, geboren 1932, als Chauffeuse und Direktionssekretärin bei den Emser Werken. Wegen einer Lungenkrankheit musste sie zur Kur, kam nach Klosters und lernte dort einen jungen St. Galler kennen, der bei der Gotschna-Bahn arbeitete. Die beiden verliebten sich, heirateten 1965 in Schiers, bekamen einen Sohn. Markus, der in Davos Ski fuhr, Eishockey spielte und im Alter von 17 Jahren seine spätere Frau Désirée kennenlernte.
Familie holt die Musikinstrumente
Dass Markus Dieth einen Tag vor seiner erfolgreichen Wiederwahl in den Regierungsrat im Elternhaus seiner Mutter steht, ist Zufall. In Wallbach kam Dieth mit Christian Renold und dessen Frau Corina ins Gespräch – sie waren Gäste beim Firmenjubiläum von Dieths Parteikollege Alfons Kaufmann. Dieth und die Renolds sprachen über Mellingen, die Kleine Kirchgasse und stellten fest, dass im heutigen Baumanagement-Büro einst Dieths Grossvater Herrenhemden nähte. – Eine Einladung folgte umgehend.
Und so sitzen die Paare Dieth, Renold und Zimmermann am Samstagnachmittag im einstigen Atelier von Grossvater Albin Köfer. Und der Landammann erzählt, wie sich vor rund 50 Jahren die ganze Familie Köfer jeweils am 25. Dezember im Haus der Grosseltern versammelte. «Wir assen Sauerkraut, die Kinder erhielten Geschenke und die ganze Familie packte die Musikinstrumente aus und musizierte», erzählt Dieth. Oft auch Bündner Lieder, weil Grossmutter Louise selbst eine Ur-Davoserin war. Schöne Erinnerungen, meint er, auch wenn er später die Festtage lieber mit Ski fahren in Davos verbracht hätte.
Heidi Hess