Warum sich der Besuch einer Spielgruppe lohnt
25.04.2025 WohlenschwilDie Spielgruppe «Fägnäscht» lädt am 10. Mai zum Tag der offenen Türe ein – mit von der Partie ist auch Papagei «Fufu»
In der Spielgruppe hat es noch freie Plätze. Nun werben die Leiterinnen für dieses Angebot, weil die Kinder Vieles ...
Die Spielgruppe «Fägnäscht» lädt am 10. Mai zum Tag der offenen Türe ein – mit von der Partie ist auch Papagei «Fufu»
In der Spielgruppe hat es noch freie Plätze. Nun werben die Leiterinnen für dieses Angebot, weil die Kinder Vieles lernen, was ihnen den Einstieg in den Kindergarten erleichtern wird.
Zehn kleine Mädchen und Buben schauen erwartungsvoll zu ihren Spielgruppenleiterinnen Nadine Mäder und Petra Keusch – in ihrer Mitte steht ein zugedeckter Korb. «Fufu ist ganz ruhig», erklärt Nadine Mäder mit Blick auf diesen Korb. «Vielleicht schläft er noch? Wollen wir ihn wecken? Mit einem Lied?» – «Ja», rufen die Kinder. Sie lieben diese Handpuppe, diesen bunten Vogel, der sie im Spielgruppen-Alltag begleitet. Als Mäder die Decke anhebt und den Papagei an ihrer Hand zum Leben erweckt, mimt sie beim Blick in den Korb ein überraschtes Gesicht. Auch die Kinder staunen: «Fünf kleine Eier – Fufu ist am Brüten!» – Ein spielerischer Einstieg. Geübt wird Stillsitzen und Zuhören, gemeinsames Singen sowie das Zuschauen und Mitmachen beim Spiel mit der Handpuppe. Danach räumen die Kinder ihre Schemel zur Seite und dürfen frei spielen.
Tagesstrukturen, ein Selbstläufer
Nadine Mäder, ausgebildete Kleinkinderzieherin, ist als Betriebsleiterin sowohl für die Wohlenschwiler Tagesstrukturen als auch für die Spielgruppe «Fägnäscht» zuständig. Beide Angebote nutzen zwei Räume im Untergeschoss des Schulhauses gelb in Wohlenschwil – diese Räume werden regelmässig von der Jugend- und Familienberatung Baden kontrolliert.
Laut Mäder ist das Angebot Tagesstrukturen ein Selbstläufer. «Pumpenvoll» seien sie jeweils an Dienstagen und Donnerstagen. «Während einiger Jahre konnten wir flexibel auf die Betreuungsbedürfnisse der Eltern reagieren», erklärt Mäder. Inzwischen wird bei den Tagesstrukturen aber an manchen Tagen die maximale Anzahl Schulkinder erreicht. Gefordert sei deshalb die Flexibilität der Eltern: Denn an weniger gefragten Tagen wie Mittwoch und Freitag hätten sie in den Tagesstrukturen nach wie vor genügend Platz für Kindergarten- oder Primarschulkinder. Mäder geht davon aus, dass der geplante Schul-Erweiterungsbau die Raumnot entschärfen und die Situation auch für die Tagesstrukturen verbessern wird.
Leichterer Einstieg in Kindergarten
Während die Tagesstrukturen gut ausgelastet sind, wünschte sich Nadine Mäder allerdings mehr Anmeldungen für die Spielgruppe. In der Wohlenschwiler Spielgruppe gibt es schon jetzt freie Plätze für Kinder, die zwei Jahre vor dem Eintritt in den Kindergarten stehen. Es handelt sich um ein Angebot, das von Dienstag bis Freitag jeweils von 8.30 bis 11.30 Uhr besucht werden kann. Freiwillig. «Der Besuch einer Spielgruppe ist die ideale Vorbereitung für den Kindergarten», erklärt Mäder. «Viele erleben erstmals während einiger Stunden die Ablösung von zu Hause.» Beim freien Spiel eignen sie sich Kompetenzen an, wie Kommunikation, Durchsetzungsvermögen, Ausdauer, Konzentration, Rücksichtnahme oder Kreativität. «Fremdsprachige Kinder werden im Spiel, anhand von Bilderbüchern und über Lieder mit der deutschen Sprache vertraut gemacht.»
Deutschförderung vor Kindergarten
Das belegen auch die Erfahrungen der Mellinger Spielgruppe Zick-Zack, die seit 2021 am kantonalen Pilotprojekt «Deutschförderung vor dem Kindergarten» beteiligt ist. Eine externe Evaluation zeigte letzten Sommer, dass «Kinder über das Sprachförderjahr hinweg signifikante Fortschritte in ihren Deutschkenntnissen» machen. Empfohlen wird deshalb – auch vom Aargauer Regierungsrat – die Deutschförderung vor dem Kindergarten flächendeckend einzuführen.
Als Kleinkinderzieherin ist Nadine Mäder alleine schon aufgrund ihrer Ausbildung vertraut mit Deutschförderung vor dem Kindergarten.
Mäder erzählt, sie seien so nah an der Schule – alleine schon räumlich – sie würden miterleben, wie schwierig es für die Lehrpersonen und die Kinder sei, wenn die Mädchen und Buben im Kindergarten kein Deutsch verstehen. Und noch ein weiterer Vorteil: Die Kinder kennen die Betreuenden bereits, wenn sie später zu den Tagesstrukturen wechseln.
Am 10. Mai kann man beim Schnuppermorgen am Tag der offenen Türe in Wohlenschwil das Spielgruppen-Angebot kennen lernen.
Heidi Hess
Reinschnuppern!
Die Spielgruppe «Fägnäscht» lädt am Samstag, 10. Mai, von 9.30 bis 11.30 Uhr zum Tag der offenen Türe ein. Interessierte sind zu einem Schnuppermorgen in die Räume der Spielgruppe «Fägnäscht» im Schulhaus gelb in Wohlenschwil eingeladen. Eltern und Kinder erleben einen Morgen mit Basteln, Geschichten und Liedern. Sie lernen die Spielgruppenleiterinnen und die Handpuppe «Fufu» kennen und knüpfen erste Kontakte mit anderen Familien. (hhs)