Mary Milanovic Jaksic absolvierte ihren Bachelor in Kommunika- tionswissen- schaften, Medien- forschung und Soziologie an der Uni- versität Zürich. Sie arbeitet beim Radio und spricht in ihrem Podcast offen über jedes Tabu-Thema. Wenn sie nicht gera- de am Gilmore-Girls ...
Mary Milanovic Jaksic absolvierte ihren Bachelor in Kommunika- tionswissen- schaften, Medien- forschung und Soziologie an der Uni- versität Zürich. Sie arbeitet beim Radio und spricht in ihrem Podcast offen über jedes Tabu-Thema. Wenn sie nicht gera- de am Gilmore-Girls Binge-Watchen ist, dann schreibt sie sicherlich ihren nächs- ten Poetry Slam und verarbeitet so alle Gedanken und Geschehnisse, in der Hoffnung, dass die Poesie schwere The- men einfacher zu denken gibt.
Poetry-Slam zum Mai
Der Monat Mai steht unter anderem für Wachstum.
In diesem Sinne, versuche ich es mit einem Poetry-Slam, der dazu anregen sollte, dass wir über uns «hinauswachsen»:
Das Erste, das ich hörte, war, wie stumpf der Klang ist, wenn das Herz unerwartet in seine Stücke entspringt. Das Zweite war das Keuchen.
Das Erste, an das ich dachte, war das Gesicht, das mir dabei zuschaute, und für den zweiten Gedanken hatte ich keine Luft.
Und dann frag ich mich, gehört das Brechen zum Ganzwerden dazu? Und bin ich, die gebrochen wurde, nicht selbst einmal ein Brecher gewesen?
Und sollte man nicht wissen, was gut ist, bevor man sagt, dass etwas gut sei?
Das Erste, das ich dachte, war, dass es nicht enden würde. Das Zweite war, dass ich doch nicht zu denken wusste.
Das Erste, das ich erkannte, war, dass manches doch schwieriger ist, als man denkt, und beim Zweiten hörte ich auf, zu denken.
Wie sollen wir richtig leben, wenn wir alles zuschütten mit Dingen, die nicht hier hingehören, mit Haufen überhäufen, die uns erinnern und letztendlich nur stören?
Und müssen wir nicht zuerst erkennen, wie unwissend wir doch sind, bevor wir etwas zu wissen wagen?
Sollten wir nicht zuerst die anderen hören, sie verstehen, bevor wir etwas sagen?
Und so ist der stumpfe Klang nicht jenes, das vom Brechen kommt, es ist das, was mir meine Sinne wiedergeben, und das Keuchen doch ein Zeichen, dass es viele Dinge mit einem Grund zum Weiterleben gibt.
Und so ist der erste Gedanke doch nicht der letzte und nicht das Wichtigste im Leben, denn um zu nehmen, muss man leider zuerst etwas geben.
Ein Stück von sich, ein bisschen von uns und ein wenig von mir.
Nun weiss ich es, um etwas zu erkennen, muss man jeglichen Verstand verlieren, sich in den Wahnsinn treiben und dort nochmals Tage irren, und dann zurück zu dir, damit du siehst, wie leer du doch bist, bis du endlich erkennst, wie viel noch zu füllen ist.
Erfahrung ist gut, erst dann kann Erkanntes Sinn ergeben.
Und erst, als der Phönix in der Asche und Glut verbrannte, konnte er sich in seiner vollsten Pracht erheben.