Thomas Notter lebt mit seiner Familie in Tägerig. Der Dipl. Betriebswirtschafter HF arbeitet als Bereichsleiter. Politisch engagiert er sich als Vorstandsmitglied bei der SVP Tägerig und seine Freizeit verbringt er als Funktionär auf dem Schwingplatz.
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Thomas Notter lebt mit seiner Familie in Tägerig. Der Dipl. Betriebswirtschafter HF arbeitet als Bereichsleiter. Politisch engagiert er sich als Vorstandsmitglied bei der SVP Tägerig und seine Freizeit verbringt er als Funktionär auf dem Schwingplatz.
Wahl oder Quote?
Beim Eidgenössischen Schwingerverband ESV steht ein Führungswechsel an. Alle sechs Jahre, übergibt der Obmann sein Amt an einen Vertreter eines anderen Teilverbandes. Die Reihenfolge ist dabei klar geregelt. Ab 2026 wäre der Nordwestschweizer Schwingerverband NWSV am Drücker. Ausser dem Südwestschweizer Teilverband SWSV, haben in der Vergangenheit alle anderen Teilverbände jeweils ihren Obmann gestellt. Bis anhin wollten unsere südwestschweizer Freunde ihr Recht auf das Obmann-Amt nicht wahrnehmen, weil sie keine geeigneten Kandidaten zur Auswahl hatten. Nun möchten sie in der bald 130-jährigen Verbandsgeschichte ihren Platz einnehmen und per 2026 einen Obmann stellen. Weil die Südwestschweizer noch nicht im Obmann-Turnus integriert sind, «dürfen» sie ihren Anspruch mit einer Kampfwahl bekräftigen. Traditionell sollte ein Kandidat für das Obmann-Amt etwa 30 Jahre Vorstandstätigkeiten auf allen Stufen nachweisen können und idealerweise das Präsidentenamt der Abgeordneten Versammlung sechs Jahre geleitet haben. Dies alles hört sich nach viel Aufwand für ein Ehrenamt an. Und ich kann Ihnen sagen, das ist es auch. Trotzdem muss man verstehen, dass der Obmann der höchste Schwinger ist und den Verband mit 68 000 Mitglieder führt. Die Tätigkeiten als Obmann sind in etwa mit einem Gemeindeamman-Job zu vergleichen. Inzwischen gilt es für die Abgeordneten eine Wahl zu treffen. Die beiden Kandidaten können unterschiedlicher nicht sein. Auch der Werdegang als Funktionär ist nicht vergleichbar. Trotzdem stehen gemäss Umfragen die Chancen für beide Personen bei 50 Prozent. Grundsätzlich werden beide Kandidaten in der Lage sein, das Amt auszuführen. Trotzdem hat ein Bewerber weitaus den besseren Leistungsnachweis als der andere. In der Logik soll bei einer Abstimmung die bestmögliche Wahl für den Verband getroffen werden. Doch wie wird die Entscheidung ausfallen, wenn ein Teilverband noch nie einen Vertreter für dieses Amt stellen konnte? Hebelt diese Situation den Leistungsnachweis aus? Soll eine «Quote» der Gerechtigkeit dienen? Ich persönlich halte nichts von Quoten. Als Sportler ist es für mich klar, der Beste soll gewinnen. Vermutlich werden mir die Sportfans zustimmen. Sonst wäre es doch ein «Skandal», oder? Wie Sie lesen können, ist der Schwingsport schon längst in der Politik angekommen. Es bleibt zu hoffen, dass es dennoch sportlich entschieden wird.