Balancieren auf der Nase

Er soll Nervosität abbauen, habe ich gelesen. Auch wird ihm ein therapeutischer Nutzen nachgesagt. Die Rede ist vom «Fidget Spinner». Ich gehe davon aus, dass ich der jüngeren Leserschaft nicht erklären muss, was hinter diesem englischen Begriff steckt. Für alle anderen Spinner-Neulinge wie mich sei hier kurz erklärt: Es handelt sich um ein Spielzeug, das auf Deutsch auch «Handkreisel» genannt wird. Er besteht aus einem mittig platzierten Kugellager und mehreren Auslegern, lässt sich in der Hand drehen und soll dabei ein leichtes, beruhigendes Gefühl vermitteln. Auch für den Stressabbau und bessere Konzentration sei er hilfreich.
Das tönt doch wirklich prima, und als neugieriger Mensch habe ich ihn natürlich ausprobiert. Ich habe den Fidget Spinner zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten und mit den Fingern der anderen Hand in Rotation versetzt. Ganz gut habe ich das hingekriegt. «Man kann auch verschiedene Tricks damit vollführen», erklärte mir ein junger Experte. «Versuch doch mal, das Teil auf Finger, Nase oder Ellenbogen zu balancieren.» So weit bin ich ehrlich gesagt noch nicht. Da ich aber offen für Neues bin, arbeite ich daran.
Was ich als Spinneranfänger jedoch bereits bestätigen kann: Das Spielzeug wirkt beruhigend. Vor allem, wenn man es abends mit einem Glas Rotwein kombiniert. Damit wir uns richtig verstehen: Balancieren auf der Nase bitte nicht mit dem Weinglas versuchen. Das könnte in oder auf die Hose gehen.

Jean