Toni, der Unverbesserliche
Eigentlich hätte ich Maria, die spanische Liebste meines Sportfreundes Toni, gerne kennengelernt. Toni hatte mir schon viel von ihr erzählt, von ihrem Charme, von ihrem Temperament, von ihrer Lebensfreude. Doch als ich Toni zum Kaffee ...
Toni, der Unverbesserliche
Eigentlich hätte ich Maria, die spanische Liebste meines Sportfreundes Toni, gerne kennengelernt. Toni hatte mir schon viel von ihr erzählt, von ihrem Charme, von ihrem Temperament, von ihrer Lebensfreude. Doch als ich Toni zum Kaffee und Kuchen traf, war sie nicht dabei. «Die Final-Niederlage der Spanierinnen gegen England hat sie schwer mitgenommen», erklärte mir Toni, «sie liegt mit einer fiebrigen Erkältung im Bett, ist untröstlich und möchte ihre Ruhe haben. Ist ja auch verständlich, wenn dein Team so kurz vor dem EM-Titel im Elfmeterschiessen scheitert.» Auf meine Erwiderung, dass die Engländerinnen schliesslich verdient gewonnen hätten, ging Toni gar nicht ein. Ein Elfmeterschiessen sei halt immer eine Lotterie.
Da er nicht über das Finalspiel fachsimpeln wollte, sprach ich ihn auf Grundsätzliches an. «Und jetzt, nach dieser EM, was hältst du vom Frauenfussball generell?» Tja, er müsse schon zugeben, diese EM in der Schweiz sei wirklich grossartig gewesen. «Die friedliche Stimmung, die Fans, die vollen Stadien und die erstklassige Organisation haben mich beeindruckt. Die Schweiz hat sich von ihrer besten Seite gezeigt.» «Ja, klar», hakte ich nach, «und die fussballerische Qualität?» «Naja, die Frauen haben sicher Fortschritte gemacht, aber aus den Socken gehauen hat mich ihr Fussball nicht. Nur ein Beispiel: Weisst du, wie viele Penaltys total nicht verwandelt worden sind? Ich auch nicht, es waren aber gefühlt unzählige. Das müssten die Frauen schon noch trainieren. Ich freue mich jedenfalls auf die Männer-WM 2026!»
Jean