Da muss man doch profitieren
Heute ist ein Feiertag. Giovanni ist voller Vorfreude, nervös und kann kaum auf die Pöstlerin oder den Logistikchauffeur warten. Denn sie werden sicher bald vor der Haustüre stehen und etwas bringen. Es ist sozusagen vorgezogene ...
Da muss man doch profitieren
Heute ist ein Feiertag. Giovanni ist voller Vorfreude, nervös und kann kaum auf die Pöstlerin oder den Logistikchauffeur warten. Denn sie werden sicher bald vor der Haustüre stehen und etwas bringen. Es ist sozusagen vorgezogene Weihnachten. Black Friday, noch besser: Black Week! Es wird allerlei Überraschungen geben, davon ist Giovanni überzeugt. Er hat auch einiges dafür getan, hat bestellt wie sonst noch nie. Schliesslich waren in den letzten Tagen unendlich hohe Rabatte auf alles und Sonderangebote noch und noch angepriesen worden. Da muss man doch profitieren. Die Weihnachtseinkaufssaison ist lanciert, die Händler können, wie es so schön heisst, die Kundenbindung erhöhen und jede Menge Einnahmen generieren.
Soeben hat es zum ersten Mal geklingelt. Die Kaffeekapseln sind eingetroffen, viel günstiger als sonst. Bald wird auch der Karton mit Wein geliefert. Unglaublich, das Angebot: 22 Prozent Rabatt! Und was meint Gianna dazu? Sie, die bezüglich Shopping im Normalfall nicht wirklich zurückhaltend ist, findet diesen ganzen Einkaufsrausch total daneben. Reine Kundenfängerei. Wo sie recht hat, hat sie recht.
Aha, wieder die Türglocke. Der Lieferbote bringt ein ziemlich grosses Paket. Giovanni quittiert den Empfang und freut sich auf den feinen Tropfen. Das Paket ist allerdings leicht und nicht an ihn adressiert. Die scharfsinnige Leserin hat es sofort gecheckt: Das Paket ist für Gianna, und über den Inhalt kann spekuliert werden. Nur so viel: Es ist kein Wein.
Jean