Baugesuch zum Umbau und Umnutzung der Parzelle 213 in Staretschwil liegt öffentlich auf
160 Jahre war die Liegenschaft an der Dorfstrasse 16 eine Beiz. Wo bis vergangenes Jahr noch das beliebte Restaurant «Frohsinn» untergebracht war, sollen nach dem Willen der ...
Baugesuch zum Umbau und Umnutzung der Parzelle 213 in Staretschwil liegt öffentlich auf
160 Jahre war die Liegenschaft an der Dorfstrasse 16 eine Beiz. Wo bis vergangenes Jahr noch das beliebte Restaurant «Frohsinn» untergebracht war, sollen nach dem Willen der Bauherrschaft insgesamt 21 Wohnungen entstehen – exklusiv für Spitex-Pflegehelfer.
Das ehemalige Restaurant-Schild ziert noch den Eingang, doch die Rollläden im Erdgeschoss sind überwiegend heruntergelassen. Bis letzten Sommer kümmerte sich «Frohsinn»-Wirtin Hanny Hafner hier um das Wohl der Gäste, bevor sie nach 36 Jahren in den Ruhestand ging («Reussbote, 23. Juni 2023)». Nun plant die Bauherrschaft, die Sempro GmbH aus Baar, eine Umnutzung vom Wohn- und Geschäftshaus in ein «Mehrfamilienhaus». Baukosten: rund 2,8 Millionen Franken. So ist es dem Baugesuch zu entnehmen, das seit 28. November öffentlich aufliegt.
«Das Gesamtvolumen von 3640 Kubikmetern ändert sich nicht», erläutert Bauverwalter Bernhard Haller das Baugesuch. Die Bruttogeschossfläche des Gebäudes beträgt rund 910 Quadratmeter – ohne die Kellerräume, die teilweise anstelle der ehemaligen Kegelbahn geplant sind. Insgesamt sollen auf drei Stockwerken 20 kompakte 1 ½-Zimmer-Wohnungen jeweils mit eigener Küche und Bad entstehen. Im Dachgeschoss ist darüber hinaus eine 3 ½-Zimmer-Wohnung vorgesehen. Für die neue Raumaufteilung müssen Wände im Innern teils eingerissen, teils neu gezogen werden. Vier der in den Plänen als «Apartments» bezeichneten Wohnungen befinden sich im Untergeschoss, zwei davon talseitig, wo heute Garagen untergebracht sind. Deren Tore sollen entfernt und künftig durch separate Eingänge zu den Wohnungen ersetzt werden. Für eine Umnutzung zum Mehrfamilienhaus müssen laut Bernhard Haller gewisse Brandschutzvorgaben erfüllt werden. Es müsse ausserdem gewährleistet sein, dass die Liegenschaft behindertengerecht nach Procab-Richtlinien sei. Bedingung hierfür ist unter anderem eine Mindestfläche der Wohnungen. Das Baugesuch sieht darüber hinaus auf der Rückseite des Gebäudes zwei Rampen vor – eine beim Eingang und eine zur ehemaligen Terrasse, die als Gemeinschaftsfläche gekennzeichnet ist. Die Pläne zeigen ausserdem einen Veloraum und einen kleinen Spielplatz hinter dem Haus.
Projekt muss sich rechnen
Familien werden hier aber sehr wahrscheinlich nicht einziehen. «Die 21 vollständig möblierten Wohnungen werden exklusiv an Spitex-Pflegehelfer vermietet», erklärt Carlo Färber, Geschäftsführer der Sempro GmbH, auf Nachfrage. Aktuell liefen noch die finalen Verhandlungen mit dem Vermittler, der das Spitex-Pflegepersonal bereitstelle. Die bisherigen fünf Wohnungen über dem Restaurant zu belassen und zu vermieten, sei keine Option gewesen. «Die Wohnungen hätten wir extrem teuer vermieten müssen und das ist nicht zeitgemäss», so Färber. Angesichts des Kaufpreises würde sich das Projekt sonst nicht lohnen. «Das ist eine Lösung, die alle Beteiligten zufrieden stellt», findet der Bauherr. Eigentümer der Liegenschaft ist laut Baugesuch die Life and Style GmbH aus Wollerau, die andernorts auch Restaurants betreibt. War ein erneuter Gastrobetrieb zunächst vorgesehen? Man hätte sich dies vorstellen können, habe aber keinen geeigneten Pächter gefunden, bestätigt Färber: «Wenn wir einen schlauen Pächter finden, werden wir ein Nachbaugesuch stellen und das Restaurant erhalten – jedoch in kleinerem Rahmen», so Färber. Das aktuelle Baugesuch liegt noch bis zum 8. Januar 2025 öffentlich auf.
Michael Lux