Erste Einblicke in die neuen Pflegeappartements des Alterszentrums Im Grüt
Vor dem Bezug im September können die Bewohner des Hauptgebäudes im Neubau quasi «Probe wohnen». Sie zügeln solange die Fussböden in ihren Gemeinschaftsräumen erneuert werden. ...
Erste Einblicke in die neuen Pflegeappartements des Alterszentrums Im Grüt
Vor dem Bezug im September können die Bewohner des Hauptgebäudes im Neubau quasi «Probe wohnen». Sie zügeln solange die Fussböden in ihren Gemeinschaftsräumen erneuert werden. So gefallen ihnen die neuen Appartements.
Alles ist noch etwas neu und ungewohnt. Erst gestern sind die Bewohner aus dem zweiten Stock in die brandneuen 14 Pflegeappartements im Neubau gezügelt. Stressig für manch ältere Herrschaften. Ursula Zollinger aber strahlt über das ganze Gesicht: «Schön da», sagt die 91-Jährige, während sie in der lichtdurchfluteten Passerelle zwischen dem kürzlich eingeweihten Neubau und dem Haupthaus Platz nimmt. Die Passerelle dient nicht nur als Durchgang, sondern ist gleichzeitig Speise- und Aufenthaltsraum für die Bewohner, die Vollpension geniessen. Einige von ihnen haben sich bereits eingefunden, trinken Tee, unterhalten sich oder schauen einfach nur neugierig aus dem Fenster, was draussen so vor sich geht. Ursula Zollinger aber blättert lieber im «Reussbote», was – ganz ehrlich – nicht abgesprochen war. Früher habe sie selbst einmal für unsere Zeitung geschrieben, erzählt sie im Gespräch, aber das sei lange her. Und wie gefällt ihr das neue Appartement? «Grösser ist immer besser», lacht sie. «Vorher waren wir zu zweit in einem kleinen Zimmer.» Noch teilt Zollinger sich auch ihr 42m2-Appartement mit einer anderen älteren Dame. Im September aber darf sie endgültig in den Neubau zügeln und hat dann beide Zimmer sowie das barrierefreie Badezimmer für sich alleine. Sie freue sich schon über «etwas mehr Privatsphäre», sagt sie.
Für Rüstige und Pflegebedürftige
Die Appartements sind laut Pflegedienstleiterin Johanna Hutzler für Ehepaare und Einzelpersonen geeignet. «Man muss ein bisschen Pflege haben», fügt sie an. Dafür müsse man aber nach dem Eintritt nicht mehr zügeln. Denn das Angebot reicht auch hier bis zur Vollpflege. Die entsprechenden Betten gehören schon zur Grundausstattung der hellen Wohneinheiten, die allesamt nach Südwesten in Richtung Stadtbach blicken. Ein Nachttisch, ein grosser Kleiderschrank sowie ein Kühlschrank sind ebenfalls stets vorhanden: «Man möchte auch mal etwas Kühles anbieten», erläutert Hutzler. Ausserdem sei so die Lebensmittelsicherheit gewährleistet. Auf Wunsch können die Appartements darüber hinaus mit einer kleiner Küche ausgestattet werden. Ansonsten können sich die Bewohner ganz nach eigenem Belieben einrichten. Weil es sich für die aktuellen Bewohner teilweise nur um eine Übergangslösung handelt, sind die Appartements bisher noch eher spartanisch eingerichtet. Ein älterer Herr hat aber trotzdem schon seinen Computer samt riesigem Bildschirm herübergeschafft. Auch ihm gefallen die Appartements gut. «Kleiner und heimeliger», findet er aber sein altes Zimmer, wo er «alles beieinander habe». So sind die Geschmäcker verschieden. Wer am Ende wirklich einziehen kann, ist aber noch nicht in allen Fällen geklärt: «Es gibt seit 1,5 Jahren eine Warteliste, da sind wir dran diese anzuschauen», erklärt Johanna Hutzler auf der ebenfalls neuen, reussseitigen Terrasse im ersten Stock. Die können übrigens auch die Bewohner des Neubaus ganz bequem über die Passerelle erreichen.
Michael Lux