1300 Schülerinnen und Schüler der Schule Mellingen-Wohlenschwil machten bei der Projektwoche «Fürenand Mitenand» mit
Jugendliche erfahren mehr über Tierschutz, helfen auf einer Eselweide und streicheln Pferde. – Nur bei den Lamas bleiben sie auf ...
1300 Schülerinnen und Schüler der Schule Mellingen-Wohlenschwil machten bei der Projektwoche «Fürenand Mitenand» mit
Jugendliche erfahren mehr über Tierschutz, helfen auf einer Eselweide und streicheln Pferde. – Nur bei den Lamas bleiben sie auf Abstand. «Die sind zu aggressiv», sagen sie.
Die Aufgabe lautet an diesem kalten Morgen: Die Eselweide an der Eigenämterstrasse in Birr von Steinen und Stöckchen befreien. 14 Oberstufenschülerinnen und -schüler der Schule Mellingen-Wohlenschwil machten sich deshalb um 8 Uhr mit ihren Velos auf den Weg. Kurz vor 9 Uhr lehnten die Velos bereits am Zaun der Eselweide und die Jugendlichen folgten auf der grünen Wiese den Anleitungen von Lehrer Sunke Würdemann, der das Angebot «Tierschutz kennenlernen und erleben» initiiert hatte.
Über 70 stufenübergreifende Kurse
Die Tierschutz-Woche ist eines von 74 unterschiedlichen Angeboten während der Projektwoche 2025 der Schule Mellingen-Wohlenschwil. Mit 1300 Schülerinnen und Schülern sowie 220 Lehrpersonen wurde sie vergangene Woche erstmals stufenübergreifend durchgeführt. Die Idee hatte Antonio Mele, sie fand Anklang bei der Schulleitung und wurde schliesslich mit einem OK-Team rund um das Thema «Fürenand Mitenand» umgesetzt.
Reallehrer Sunke Würdemann stellte den Tierschutz ins Zentrum, weil aus seiner Sicht zum Thema «Fürenand Mitenand» auch Tiere und ihr Schutz gehören. Das sahen die Jugendlichen, die sich für diesen Kurs angemeldet hatten, ähnlich. Xenia Rohner mag Tiere und sagt, dass sie schon viel über Tierschutz wisse. Auch Elena Wettstein mag Tiere und hat sich unter anderem für das Angebot entschieden, weil am letzten Projekttag der Be-
such eines Tierheims geplant ist. Würdemann hatte ein Programm zusammengestellt, bei welchem er in den regionalen und internationalen Tierschutz einführte, das Arbeitseinsätze auf einer Eselweide und den Besuch eines Tierheims vorsah. Am Dienstag waren die Schülerinnen und Schüler in Fislisbach, Mellingen und Tägerig in Gruppen unterwegs und sammelten Geld. Rund 1300 Franken brachte die Spendensammlung zugunsten von Tierschutzprojekten ein. Welche Projekte unterstützt werden, beschlossen die Jugendlichen am letzten Tag der Tierschutz-Woche gemeinsam.
«Die Lamas sind zu aggressiv»
Am Mittwoch jedenfalls besuchten sie Esel, Pferde, Gänse, Schafe und Wollschweine – auch vier Lamas – auf der Weide von Emanuel und Ueli Stäger in Birr. Sie sammelten Steine, die im Gras lagen und bückten sich nach Ästen. Sie streichelten zwischendurch das Therapiepferd. Leana Bonin, die selbst reitet, legte ihm sogar die Arme um den Hals. Sie blieben beim Gehege der Wollschweine stehen. Einzig von den Lamas hielten sich die Jugendlichen nach ersten Annäherungsversuchen, bei welchen sie Schubser durch die Tiere einstecken mussten, fern. «Die Lamas sind zu aggressiv», so der Tenor. Emanuel Stäger, der mit seinem Vater Ueli Stäger die Eselweide bewirtschaftet, erklärte indes: «Lamas sind Herdenschutztiere und bewachen die anderen Tiere auf der Weide.»
Lehrer Sunke Würdemann motivierte von Zeit zu Zeit: «Es ist kalt, bewegt euch!» Es war wohl auch anstrengend. Aber die Schubkarren füllten sich und an diesem Morgen entstanden auf der Weide mehrere neue Ast- und Steinhaufen, die im Sinne einer ökologischen Aufwertung weiteren Kleintieren Unterschlupf bieten werden.
Heidi Hess