Marc Jost organisierte nicht nur den Anlass, sondern nahm zusammen mit 40 Läuferinnen und Läufern daran teil

Extremer Ausdauersport liegt im Trend – immer mehr junge Menschen jagen dem Marathon-Hype hinterher. Nun schwappt aus den USA der Trend für Backyard Ultra Marathon in die Schweiz über. Kürzlich organisierte Marc Jost einen Anlass in Niederrohrdorf.

Das Schöne am Anlass war, dass unterschiedlichste Personen zusammenkamen», sagt Organisator Marc Jost (20). Der gemeinsame Nenner: Die Freude am Sport und an sein eigenes Limit und darüber hinaus zu gehen. 40 Läuferinnen und Läufer waren Mitte November am Start. Punkt zehn Uhr fiel der Startschuss für den ersten Niederrohrdorfer Backyard Ultra Marathon. «40 junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus meinem privaten Umfeld gingen an den Start», sagt Jost. «Unter anderem kamen sie aus Basel, Zürich, Winterthur, Olten und Schwyz.» Nebst den jungen Läuferinnen und Läufern standen zusätzlich auch drei Elternteile an der Startlinie. «Während den Runden entstanden super-tolle Gespräche, der ‹Vibe› war einfach positiv. Alle hatten Spass und fast durchgehend ein Lächeln im Gesicht», verrät Jost. Doch irgendwann waren bei den meisten Teilnehmenden nach einigen absolvierten Runden die Strapazen anzusehen. Dann hiess es weitermachen und auf die Zähne beissen.

Intervall-Laufen während drei Tagen
Das Event folgt dem sogenannten Backyard Ultra Marathon-Format, welches aus den USA stammt. Der Trend ist nun auch in die Schweiz übergeschwappt. «Dieses Format ist aktuell ein richtiger Hype geworden», sagt Marc Jost. Unter anderem auch dank dem deutschsprachigen Influencer Kim Gottwald (youtube.com/@Kim.gottwald). Er und André Schürrle, ehemaliger Fussball WM-Sieger in Deutschland, stellten anfangs Oktober in Bornheim, Deutschland, ein solches Format auf die Beine. Kim Gottwald gewann mit beachtlichen 67 Stunden. Er war während drei Tagen 450 Kilometer gelaufen. «Da ich selbst ambitionierter Hobbyläufer bin, spornte mich dies an, selbst meine eigenen Grenzen bei einem Ultra Marathon zu testen. Spannend ist, herausfinden, wie weit man mit kleinen Regenerationsphasen wirklich kommen kann», führt Marc Jost aus. Bei einem Ultra Marathon werden zu jeder vollen Stunde eine Strecke von 6,706 Kilometern absolviert. Anschliessend erfolgt eine kurze Pause, bevor auf die nächste volle Stunde die nächste Runde startet. Das Event verläuft nach dem K.-o.- System. Das heisst, der Ultra-Marathon dauert so lange, bis nur noch eine Person weiterläuft. Die Pausen zwischen den Runden werden genutzt, um sich bestmöglich zu verpflegen, kurz zu ruhen, Massagen oder sich sogar einen kurzen Power-Nap zu gönnen. Dafür wurde beim Niederrohrdorfer Ultra Marathon das Kollerhaus genutzt.

Läufer waren aus der Schweiz
Vom Kollerhaus ging es beim Niederrohrdorfer Ultra Marathon nach dem Start entlang von Ackerflächen Richtung Fislisbach und durch Quartiere zurück zum Start. Der Rundkurs betrug 6,7 Kilometer. «Das Wetter an diesem späten Herbstwochenende war traumhaft. Die Sonne schien und wir konnten teilweise im T-Shirt rennen», so Jost.
Nach der fünften Runde, sprich nach 33,5 absolvierten Kilometern, waren noch 30 Teilnehmende dabei. Zwei Runden später, nach 53.6 Kilometern, trennte sich im Teilnehmerfeld die Spreu vom Weizen. 15 Personen erreichten dieses Ziel.
Ab der zehnten Runde, nach 67 absolvierten Kilometern, waren nur noch fünf Teilnehmer im Rennen. «Nach 15 Stunden, um 1 Uhr morgens und nach 100,5 Kilometern, schieden drei weitere Teilnehmer zusammen mit mir aus», so Jost. Die 16. Runde, 107.2 km, beendete der Sieger David Luterbacher (Instagram: instagram.com/davidgoeslsu/). Lutenbacher ist ebenfalls wie der Organisator Marc Jost ein ambitionierter Läufer. Er wird im Mai 2026 an einem offiziellen Backyard Ultra Format (Greenloop Backyard Ultra) teilnehmen. Für Marc Jost war der 1. Ultra Marathon in Niederrohrdorf auch als Zweitplatzierter ein voller Erfolg. «Ich werde sicherlich im nächsten Jahr im August/September wieder einen Ultra Marathon in Niederrohrdorf organisieren.» Jost ist vor zwei Jahren durch den Fussball zum Laufsport gekommen. «Der Laufsport hat es mir angetan», sagt Marc Jost. Im Oktober nahm er am Luzerner Backyard Marathon in Luzern teil. Drei Wochen absolvierte er am Swiss City Marathon in Luzern seinen ersten Marathon.

Debora Gattlen