Beengte Platzverhältnisse für Baustelle
26.09.2025 TägerigBis im November werden die Bushaltestellen im Dorfzentrum behindertengerecht ausgebaut
Nun werden auch in Tägerig die Bushaltestellen in der Dorfmitte barrierefrei ausgebaut. Herausfordernd sind während den Arbeiten die Platzverhältnisse in der Dorfmitte. Am Anfang liefen ...
Bis im November werden die Bushaltestellen im Dorfzentrum behindertengerecht ausgebaut
Nun werden auch in Tägerig die Bushaltestellen in der Dorfmitte barrierefrei ausgebaut. Herausfordernd sind während den Arbeiten die Platzverhältnisse in der Dorfmitte. Am Anfang liefen die Fussgänger trotz Verbot durch.
Bis Ende 2023 hätten in der Schweiz Bahnhöfe und Bushaltestellen barrierefrei umgebaut werden sollen. So sieht es das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) vor. Doch der Aargau und andere Kantone sind in Verzug. Gemäss dem Stand 2024 sind erst 50 Prozent der Bushaltestellen im Aargau angepasst, der Rest befindet sich in der Projektierungsphase, ist beim Kanton zu erfahren. Auch im Einzugsgebiet des «Reussbote» gibt es noch Lücken. Unter anderem betrifft dies die Gemeinde Tägerig. Seit dem 4. September sind nun die Bauarbeiten in vollem Gange. Durch den Neubau der Bushaltestellen werden die Haltekanten jeweils auf einer Länge von rund 10 Metern erhöht. So wird sichergestellt, dass zwei Bustüren im Bereich der 22-cm-Kante behindertengerecht, barrierefrei, bedient werden können. Alle anderen Türen der Busse liegen im Bereich der 16-cm-Kante. Durch die Erhöhung des Gehwegs kommt es auf den benachbarten Grundstücken zu Anpassungen.
Lichtsignal während Umbau
Vom 8. September bis anfangs Oktober findet die erste Bauphase statt. In dieser Zeit wird die Bushaltestelle auf der Seite des Volgs behindertengerecht ausgebaut. Bereits wurde der Belag auf der Niederwilerstrasse auf einer Länge von 60 Metern entfernt und bei den Werkleitungen werden nun die Elektroleitungen ausgebaut. Der Verkehr wird während den Bauarbeiten halbseitig mit einer Lichtsignalanlage geführt. Der einmündende Käsereiweg ist ebenfalls halbseitig mit Einschränkungen befahrbar. Ab Oktober wird in der zweiten Bauphase die zweite Bushaltestelle vor dem alten Postgebäude ebenfalls behindertengerecht ausgebaut. Der Verkehr wird auch während dieser Bauphase mit Ampel einseitig geführt.
Die dritte Bauphase erfolgt ab Ende Oktober, anfangs November, nach dem Ausbau der beiden Haltestellen. Der Kanton plant dafür eine dreitägige Komplettsperrung. In dieser Zeit werden Anpassungen der Abschlussflächen vorgenommen und anschliessend ein zweischichtiger Strassenbelag eingebaut. Die Sperrung wird aufgrund des Schulbetriebs, des Berufsverkehrs, der Zulieferung und der Öffnungszeiten des Gewerbes auf ein Wochenende gelegt. Der Bus verkehrt in dieser Zeit in einem Rundkurs über das Gebiet Winkelacker.
Fussgängerführung angepasst
Bei der Haltestelle in der Dorfmitte sind immer viele Fussgängerinnen und Fussgänger unterwegs. Trotz Beschilderung wagten einige den kürzeren Weg durch die abgesperrte Baustelle. Der Kanton hängte zusätzliche Fussgänger-Verbotstafeln auf und verbesserte die Umleitungs-Beschilderung.
Installationsplatz am Dorfrand
Wegen der engen Platzverhältnisse wurde der Installationsplatz der Baustelle, wo Baumaschinen und Mulden gelagert werden, ausserhalb des Baustellenbereiches platziert. Er befindet sich beim alten Feuerwehrmagazin. Um Schleichverkehr während den Bauarbeiten zu unterbinden, erliess die Gemeinde bei der alten Poststrasse für die Zeit des Baustellenbetriebs ein Fahrverbot mit dem Zusatz «Zubringerdienst gestattet». «Die Repol wird die Einhaltung zwischendurch kontrollieren», sagt Gemeinderat Patrick Oldani. Der Gemeinderat habe sich beim Kanton eingesetzt, dass bei der Haltestelle Bäume als Schattenspender gepflanzt würden. «Die engen Platzverhältnisse nach dem Umbau jedoch lassen keine solche Bepflanzung zu, und die Dorfmitte bleibt im Sommer weiterhin ein Wärmehotspot», so Oldani. Bereits wurde auch die Tragfähigkeit des eingedolten Dorfbaches überprüft. Der Bach fliesst in einer Betonröhre auf der Höhe des alten Vereinskastens unter der Niederwilerstrasse durch. «Leider hat es knapp mit der Tragkraft nicht gereicht. Um diese zu erhöhen, wird nun eine Lastverteilplatte aus Beton über dem eingedolten Bach eingebaut», führt Jessica Hess, Bauleiterin und Ingenieurin der KFB Pfister AG, aus.
Billettautomat wird aufgehoben
Im Zuge der Bushaltestellensanierung hebt die Postauto AG den Billettautomaten bei der Haltestelle Dorfmitte auf. Bereits ist im Display des Automaten zu lesen: «Dieser Automat geht in den Ruhestand. Gehen Sie es papierlos an.» Für alle, die nicht digital unterwegs sind, besteht weiterhin die Möglichkeit, ein Ticket im Bus zu kaufen.
Debora Gattlen