Bracks «ICT-Village» wird nun doch nicht gebaut. Schuld ist unter anderem die Corona-Pandemie
Brack plante für 10 Millionen Franken in Mägenwil ein Schulungszentrum für IT- Nachwuchs, zog das Baugesuch aber kürzlich zurück. Im Interview spricht Roland ...
Bracks «ICT-Village» wird nun doch nicht gebaut. Schuld ist unter anderem die Corona-Pandemie
Brack plante für 10 Millionen Franken in Mägenwil ein Schulungszentrum für IT- Nachwuchs, zog das Baugesuch aber kürzlich zurück. Im Interview spricht Roland Brack über Hintergründe und den Fachkräftemangel in der Branche.
◆ In einer Bedarfsprognose der CT-Berufsbildung Schweiz heisst es, dass hierzulande bis 2030 119 000 neue ICT-Fachpersonen benötigt werden. Warum ist dieser Berufszweig so wichtig und wo kommen die Fachkräfte in Ihrem Unternehmen zum Einsatz?
Es werden nach wie vor viele Fachkräfte in diesem Bereich gesucht. Die ICT-Branche bietet ein vielfältiges Umfeld und wird immer breiter. Im Rahmen der Digitalisierung entstehen vielseitige ICT-Aufgabenfelder und das über alle Bereiche des Unternehmens hinweg: von der IT, über den Einkauf, Marketing, Logistik bis hin zum Verkauf.
◆ Im geplanten ICT-Campus sollten bis zu 200 Lernende ausgebildet werden. Wo nehmen Sie diese stattdessen her?
Der Entscheid, das ICT-Village nicht zu bauen, hat keinen Einfluss auf die Ausbildung der Lernenden. Sowohl die Ausbildung unserer eigenen Lernenden als auch die Kurse unserer externen Partner können wie geplant auch in Zukunft durchgeführt werden. Statt in einem neuen Gebäude einfach direkt im bestehenden Gewerbepark selbst.
◆ Gegenüber anderen Medien nannte ein Sprecher Ihres Unternehmens die geänderten Anforderungen durch Corona als einen Grund für den aktuellen Verzicht auf das Baugesuch zum ICT-Village. Können Sie das erläutern?
Es gab vor der Corona-Pandemie im Gewerbepark Mägenwil keine freien Flächen mehr und wir waren auf mehr Platz angewiesen. Aus diesem Umstand entstand die Idee für das ICT-Village. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass flexibles Arbeiten und Homeoffice-Möglichkeiten bei den meisten Unternehmen zum Standard gehören – auch nach Ende der Pandemie. Deshalb wurden die Büroräumlichkeiten im Gewerbepark neu gestaltet und auch verdichtet. Dadurch werden Flächen frei, die nun zusätzlich für die Aus- und Weiterbildung von ICT-Fachkräften genutzt werden können.
◆ Ist das Projekt ICT-Campus ein für alle Mal gestorben oder können Sie sich vorstellen, es zu einem späteren Zeitpunkt doch noch zu realisieren?
Wichtig ist uns, die Ausbildung junger Talente langfristig sicherzustellen. Ob es dazu in Zukunft allenfalls doch noch zusätzliche Räumlichkeiten braucht, wird sich zeigen.
◆ Die Liegenschaft liegt in einem äusserst attraktiven Gebiet am Ortseingang Mägenwils. Was haben Sie mit den Parzellen vor? Was sind Ihre Pläne bezüglich des Gebäudes Hauptstrasse 1 – bleibt dieses erhalten?
Aktuell sind auf dem Grundstück an der Hauptstrasse 1 keine Änderungen geplant. Das bestehende Gebäude bleibt erhalten.
◆ Direkt gegenüber befindet sich der Hauptsitz Ihres Unternehmens. Was bedeutet Ihnen der Standort?
Mägenwil ist hervorragend gelegen. Zentral, gut erschlossen und es gibt ein grosses Einzugsgebiet, in dem wir als Arbeitgeber interessant sind. Wir sind hier verwurzelt und es gibt keinen Grund für uns, den Hauptsitz an einen anderen Ort zu verlegen. Der Aargau ist aus wirtschaftlicher Sicht ein attraktiver Kanton. Er vereint für uns Tradition mit Innovation. Das passt zu uns.
Michael Lux