An der Wintergmeind wurden Pläne für die Bünt unter dem Traktandum Verschiedenes vorgestellt
Erste Pläne der Gemeinde für die Bünt lösten Bedenken und Begehrlichkeiten aus. Es war eine Diskussion, die Gisela Greder daran erinnerte, dass bald Weihnachten ...
An der Wintergmeind wurden Pläne für die Bünt unter dem Traktandum Verschiedenes vorgestellt
Erste Pläne der Gemeinde für die Bünt lösten Bedenken und Begehrlichkeiten aus. Es war eine Diskussion, die Gisela Greder daran erinnerte, dass bald Weihnachten ist.
Auf der Bünt in Niederrohrdorf soll der Spielplatz Regenbogenland aufgehübscht und erweitert werden. Einen entsprechenden Antrag hatten die Stimmberechtigten bereits an der letzten Gemeindeversammlung überwiesen. Die Ortspartei Mitte hatte den Gemeinderat im Sommer aufgefordert, ein «Konzept für die Optimierung des Spielplatzes Regenbogenland inklusive zusätzlicher Realisierung eines Bolzplatzes (kleiner umzäunter Fussballplatz)» zur Beschlussfassung vorzulegen.
Eine Beschlussfassung sei noch nicht möglich, erklärte der zuständige Gemeinderat Justin Vogler allerdings am letzten Freitag an der Winter-Gmeind. Stattdessen konnte der Gemeinderat eine Visualisierung mit erweitertem Spielplatz und Bolzplatz präsentieren. Eingezeichnet ist auch eine Heizzentrale, direkt an der Bremgartenstrasse. «Unser Fernwärmenetz hat die Kapazitätsgrenze erreicht», erklärte Vogler. Eine neue Heizzentrale sei nötig, um zusätzliche Liegenschaften an das Fernwärmenetz in Niederrohrdorf anschliessen zu können. Den Standort Bünt erachte die AEW Energie AG als perfekt, weil er eine gute Anlieferung ermögliche und nah beim Ausbaugebiet liege. Gemeinderat Vogler betonte, die Visualisierung zeige eine mögliche Anordnung. Es gelte aber, die Vorprüfung durch den Kanton abzuwarten. Mehr wisse man voraussichtlich im Frühling nächstes Jahr.
Die Heizzentrale sorgte an der Gemeindeversammlung für zahlreiche kritische Stimmen. Architekt Daniel Zehnder äusserte Bedenken aus ortsplanerischer Sicht: «Ich bin entschieden gegen eine Heizzentrale an diesem Standort. Das ist eine Katastrophe.» Er warnte eindringlich davor, mitten im Zentrum neben öffentlich zugänglichen Häusern wie Kirche und Raiffeisenbank ein geschlossenes, technisches Gebäude zu bauen, das regelmässige Anlieferungen (Holzschnitzelheizung) durch Lastwagen erfordere. An diesem Standort könnte das Projekt abgelehnt werden. Er riet daher von Vorprüfungen mit Erschliessungsmöglichkeiten ab.
Skeptisch äusserte sich auch Mitte-Politiker Michael Notter und empfahl, den Standort der Heizzentrale «bitte gut» zu prüfen. Die Bünt sei ein «Filetstück» an zentraler Lage, wo Infrastrukturen für Kinder Leben ins Dorfzentrum bringen können. So sahen es auch weitere Votantinnen und Votanten, die nach einer Vision für die Bünt fragten oder auch nach der Fortsetzung der Begegnungszone. Sie plädierten für frühzeitigen Planungsabbruch, weil ein technisches Gebäude keine prominente Lage benötige.
... bald ist Weihnachten
Guido Schibli beantragte als zusätzliche Belebung der Bünt im Umfeld von Pumptrack, Spielplatz und geplantem Bolzplatz die Planung eines Basketballplatzes. Ein solcher Platz fehle in Niederrohrdorf, begründete er seinen Überweisungsantrag: «Wir müssen auf Nachbargemeinden ausweichen.» Äusserst knapp wurde Schiblis Antrag mit 44 Nein- gegenüber 43 Ja-Stimmen von der Gemeindeversammlung abgelehnt. Sowohl die Gemeinderäte Justin Vogler und Reto Grunder als auch Frau Gemeindeammann Gisela Greder erklärten aber, dass sie Bedenken, Ideen und Vorschläge prüfen würden. «Noch ist nichts in Stein gemeisselt», betonte Greder. Es könne sich noch einiges ändern.
Augenzwinkernd wandte sich Greder schliesslich an die Stimmberechtigten und meinte: Alle diese Wünsche und Begehrlichkeiten erinnere sie an die bevorstehende Weihnachtszeit. Einen Adventskalender könne die Gemeinde aber leider nicht bieten.
Heidi Hess