Die Gemeinde informierte über den Gewinner des Studienauftrages zur geplanten Schulraumerweiterung
Neben dem Siegerprojekt wurden die Entwürfe der fünf Teams vorgestellt, die es von insgesamt 26 Teilnehmenden in die engere Auswahl schafften. Rund 50 Interessierte kamen zum ...
Die Gemeinde informierte über den Gewinner des Studienauftrages zur geplanten Schulraumerweiterung
Neben dem Siegerprojekt wurden die Entwürfe der fünf Teams vorgestellt, die es von insgesamt 26 Teilnehmenden in die engere Auswahl schafften. Rund 50 Interessierte kamen zum Anlass in die Halle Blau.
Es ist uns wichtig, Transparenz zu üben», begründete Gemeindeammann Roger Aerne die öffentliche Ausstellung zum Studienauftrag. Das proaktive Vorgehen der Gemeinde geht wohl auch auf Daniel Zehnder, beratender Architekt und Jury-Präsident, zurück. Er habe es oft erlebt, dass bei ähnlichen Projekten an der Gemeindeversammlung Fragen aufgetaucht seien, warum man nicht diese oder jene Lösung geprüft habe, so Zehnder, der den Besucherinnen und Besuchern die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Konzepte erläuterte. Grundsätzlich gab es beim Wettbewerb zwei verschiedene Ansätze. Während die einen Teams ausschliesslich auf eine Erweiterung und den Umbau der bestehenden Gebäude setzten, sahen andere Teams zusätzliche freigestellte Schulhäuser vor. Die «Kooperative E45» und «Kummer Schiess» sowie die «Schweizer Hauser Architekten» lagerten die Tagesstrukturen in einen separaten Neubau am Sportplatz aus.
Modern oder Bauernhausoptik?
Darüber hinaus verfolgten die Planer ganz unterschiedliche Ideen – vom sehr modern anmutenden Erweiterungsbau mit abgedrücktem Flachdach an das Schulhaus Rot («Team Werk1») bis hin zu einem integrierten Anbau, der mit teils gemauerten, teils in Holzbauweise erstellten Gebäudeteilen an die Typologie Schweizer Bauernhäuser erinnern sollte («Schweizer Hauser»). Die Architekten von «Kummer Schiess» wollten den Neu- und Altbau verschmelzen und das bestehende Schulhaus dazu einfach verlängern. Nachteil: «Wir hätten einen 40 Meter langen Gang gehabt», erläuterte Zehnder. Die Aufteilung der Räume sowie das Nutzungskonzept spielten beim Ausschlussverfahren generell eine grosse Rolle. Entwürfe, bei denen die Aula im Obergeschoss untergebracht war und daher bei Veranstaltungen nicht von den Schulräumen getrennt werden könnte, wurden eher nicht favorisiert. Auch ob es während des Baus ein Provisorium bräuchte, war aus Kostengründen entscheidend.
Nachwuchsteam gewinnt
Am Ende schafften es die beiden Entwürfe der Stoosarchitekten aus Brugg und des Kollektivs Marudo aus Baden ins Finale. Erstere sahen talseitig eine markante Erweiterung des Schulhaus Rot vor, samt neuem, schwach geneigtem Satteldach. Die Klarheit und Grosszügigkeit des Entwurfs gefielen: «Sie haben es toll gemacht und die Lehrerschaft hatte grosse Freude», berichtet Zehnder. Allerdings war auch hier die Aula im Obergeschoss geplant. Ausserdem sei es das teuerste Projekt, so der Jurypräsident. Zwar wäre die Umsetzung ohne Provisorium möglich, der Umbau des Gebäudes wäre aber wohl sehr aufwendig geworden.
«Man hat ein Projekt priorisiert, das den Bestand möglichst in Ruhe lässt», erläuterte der Jurypräsident zum Siegerprojekt «Us zwoi mach eis». Dieses verfolgt einen integrativen Ansatz. Das Schulhaus Rot erhält talseitig einen eigenständigen würfelartigen Erweiterungsbau. Aula und Musikräume im Erdgeschoss wären direkt von aussen zugänglich. Die Tagesstrukturen werden neu im Obergeschoss des Schulhauses Gelb untergebracht. Weiterer Vorteil: Die Eingriffe in die Struktur beim Schulhaus Rot wären minimal und der Erweiterungsbau könnte während des Schulbetriebs erfolgen. Es sei ein sehr effizientes Projekt, so Zehnder. Noch dazu ist es 30 Prozent günstiger als der Entwurf der Zweitplatzierten. «Es ist von allen sechs Projekten das günstigste. Das hat man nicht so häufig», ergänzt Zehnder. Konkrete Zahlen wollte man noch nicht nennen. Die Details des Projektes, die auch die Verlegung der Parkplätze an einen Standort unterhalb des Sportplatzes vorsehen, werden noch ausgearbeitet. Man wolle erst die genauen Kosten für die einzelnen Gebäude kennen, werde aber weiterhin transparent informieren, so Roger Aerne. Immerhin gehe es um Steuergelder. An der kommenden Gmeind soll für die Detailausarbeitung zunächst eine Erhöhung des Planungkredits um 250 000 Franken beantragt werden.
Michael Lux