Gemeinden und Polizei warnen derzeit verstärkt vor sogenannten «Einschleichdieben»
«Achtung, Einschleichdiebe – schützen Sie sich!», so der Titel eines Warnhinweises der Kantonspolizei, den aktuell viele Gemeinden in ihren Mitteilungen verbreiten. Aber ...
Gemeinden und Polizei warnen derzeit verstärkt vor sogenannten «Einschleichdieben»
«Achtung, Einschleichdiebe – schützen Sie sich!», so der Titel eines Warnhinweises der Kantonspolizei, den aktuell viele Gemeinden in ihren Mitteilungen verbreiten. Aber was ist das überhaupt und wie kann man sich schützen?
Der Name sagt es eigentlich bereits: Bei einem Einbruchdiebstahl, werden Fenster oder Türen durch die Täter aufgebrochen. Nicht selten geht dabei auch so manches zu Bruch. Zum Verlust von Wertgegenständen kommen so häufig noch teure Reparaturkosten hinzu: «Rechtlich gesehen kommt bei einem Einbruchdiebstahl noch Sachbeschädigung hinzu», erklärt Daniel Wächter, Mediensprecher der Kantonspolizei. Im Gegensatz dazu wenden die Täter bei einem sogenannten Einschleichdiebstahl keine Gewalt an, um sich Zugang zu verschaffen. Stattdessen machen sie sich die Unvorsichtigkeit ihrer potenziellen Opfer zunutze: «Unverschlossene Türen und Fenster locken Einschleichdiebinnen und -diebe an und stellen eine unterschätzte Gefahr dar», warnt die Kantonspolizei daher. Dasselbe gilt laut Daniel Wächter auch für unverschlossene Fahrzeuge. Sogenannte «Fälleler», die es speziell auf verriegelte Fahrzeuge abgesehen haben, beschäftigten die Kapo schon seit längerer Zeit das ganze Jahr über. Die Täter seien hier oft Asylsuchende, so die Erfahrung der Polizei.
Allgemein handelt es sich bei den Dieben häufig um Tätergruppen, die nicht aus der Region oder sogar aus dem Ausland kommen. Besonders beliebt sind daher Regionen, die schnell mit dem Zug oder dem Auto erreichbar sind, etwa entlang von Autobahnen oder Hauptachsen. Erst kürzlich gingen die Kapo bei einer kantonsweiten Fahndungsaktion gegen Einbrecher vor und kontrollierte an Autobahnanschlüssen sowie Rastplätzen.
Verstärkte Patrouillen durch Repol
In unserem Gebiet findet sowohl Einbruchs- als auch Einschleichdiebstahl statt», bestätigt Daniel Schreiber, Polizeichef der Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal auf Nachfrage. Vor allem in der Winterzeit ab November bis in den Frühling seien die Zahlen in der Regel höher. Die Regional- und Stadtpolizeien seien daher in den Quartieren verstärkt mit Patrouillen unterwegs: «Wir sind präventiv sehr aktiv bei dem Thema», so Schreiber.
Gegen die Einschleichdiebe helfen dabei schon ganz einfache Massnahmen: «Fahrzeuge und Haustüren beim Verlassen abschliessen und Fenster nicht gekippt lassen, um es den Tätern nicht unnötig leicht zu machen», rät Daniel Wächter. Ein weiterer Tipp: vortäuschen, dass jemand zu Hause ist, etwa indem man das Licht brennen oder den Fernseher laufen lässt oder die Geräte an eine Zeitschaltuhr koppelt. «Der Grossteil der Einbrecher scheut den direkten Kontakt», weiss Wächter. Falls man doch einen Dieb im Haus bemerken sollte, hilft es daher, sich bemerkbar zu machen. Aber bloss nicht den Helden spielen! «Wir raten davon ab, selbst die Initiative zu ergreifen und stattdessen die Polizei anzurufen», so Wächter. Die einfachen Sicherheitsmassnahmen zu beherzigen, ist besonders wichtig, da ein Grossteil der Einbruchsdiebstähle laut Statistik unaufgeklärt bleibt. Von 1705 Einbruchdiebstählen, die 2023 im Kanton registriert wurden, konnten nur 226 aufgeklärt werden. Denn wenn der Diebstahl bemerkt wird, sind die Täter meist längst über alle Berge und die Täter nur anhand der Spuren zu ermitteln, ist häufig schwierig.
Michael Lux