Der Aargau sucht die besten Bauern
03.10.2025 WohlenschwilDas Ehepaar Füglistaller vom Nüeltschehof ist für den Landwirtschaftspreis 2025 nominiert
Judith und Alex Füglistaller vom Nüeltschehof haben sich unter dem Titel «Wiiterdänkt» für den Landwirtschaftspreis beworben. Und sie wurden von der Jury ...
Das Ehepaar Füglistaller vom Nüeltschehof ist für den Landwirtschaftspreis 2025 nominiert
Judith und Alex Füglistaller vom Nüeltschehof haben sich unter dem Titel «Wiiterdänkt» für den Landwirtschaftspreis beworben. Und sie wurden von der Jury für die Finalrunde nominiert. Ab Freitag, 10. Oktober startet das Publikumvoting.
Nun stehen die Finalistinnen und Finalisten des Landwirtschaftspreises dieses Jahres fest. Judith und Alex Füglistaller vom Nüeltschehof in Wohlenschwil sind mit dabei. Alle acht Finalisten sind auf der Homepage vom Aargauischen Bauernverband ersichtlich. Die Jury war kürzlich bei den acht Finalisten für den Landwirtschaftspreis 2025 zu Hause. Während einer Stunde hatten die Teilnehmenden Zeit, ihren Betrieb zu präsentieren und sich den Fragen zu stellen.
Kriterien Nachhaltigkeit, Innovation
Die siebenköpfige Jury besteht aus zwei Vertretern des Bauernverbands, zwei Vertretern des Landwirtschaftszentrums Liebegg, zwei Vertretern der Aargauischen Landwirtschaftlichen Kreditkasse ALK, und Regierungsrat und Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth. Anhand eines Kriterienkatalogs erfolgte die Bewertung. «Der Bauernbetrieb mit den meisten Punkten wird gewinnen», führt Vera Koch, Verantwortliche Kommunikation des Aargauer Landwirtschaftspreises beim Bauernverband Aargau aus. Dabei wurden unter anderem Kriterien berücksichtigt wie Nachhaltigkeit, Innovation und Unternehmertum. «Viele Landwirtinnen und Landwirte leisten Tag für Tag Herausragendes. Der Aargauer Landwirtschaftspreis bietet eine wichtige Plattform, um dieses Engagement sichtbar zu machen und zu würdigen», sagt Regierungsrat Markus Dieth.
Wiiterdänkt überzeugte Jury
Eigentlich wollten sich Judith und Alex Füglistaller nicht für den Landwirtschaftspreis bewerben. «Wir wurden von unserem Freundeskreis überredet, unsere Bewerbung einzusenden», verrät Alex Füglistaller. Und das verwirklichten sie unter dem Titel Wiiterdänkt. Dieses Wort ist für Bäuerin Judith Füglistaller und Meisterlandwirt Alex Füglistaller nicht einfach eine Wettbewerbsfloskel für ihre Teilnahme beim Landwirtschaftspreis 2025, sondern tägliches Brot bei ihrem Betrieb. Die Direktvermarktung ihrer auf dem Hof produzierten Produkte spielt dabei eine grosse Rolle. «Wir betreiben das ganze Jahr Öffentlichkeitsarbeit», sagt Alex Füglistaller. Dazu gehöre auch das Gespräch mit der Kundschaft, die im Hofladen einkauft. Viele nutzten aber auch die Gelegenheit und kommen auf einen Besuch vorbei, um ein paar Stunden auf den Bauernhof zu verbringen. So können Hoftiere nicht nur in der Stallung, sondern auch auf der Weide angeschaut werden. «Wir halten die Türen zum Stall nicht verschlossen.» Das hat auch der Jury bei der Besichtigung des Nüeltschehofs imponiert.
Wiiterdänkt wird bei der Stromproduktion auf dem Scheunendach. Der selbst produzierte Strom wird für das eigene Auto, für den Futtermischer, für den Futterverteilwagen und Mistschieber im Stall verwendet.
Kühe bekommen Futter vom Hof
Wiiterdänkt wird auch bei den Kühen. Aus hofeigenem Grundfutter produzieren die Kühe Milch. Auf dem Hof wird ein Teil der Milch zu Pastmilch, Joghurts und Glace weiterverarbeitet. Wiiterdänkt heisst aber auch hier, für die Aromen der Joghurts und Glaces werden hofeigene Früchte verwendet. «Wir produzieren und verkaufen im Hofladen nebst den Milchprodukten: Eier, Himbeeren, Kartoffeln, am Freitag Brot, Fruchtaufstriche, Gebäcke, Rapsöl, Mehl, Rind- und Kalbfleisch, Brennholz und Holzskulpturen. Kurzum, wir sind ein diversifizierter Landwirtschaftsbetrieb, welcher wiiterdänkt», sagt Judith Füglistaller.
Legehennen leben doppelt so lange
Wiiterdänkt wird auch bei der Legehennenhaltung. Das Hühnermobil besteht aus gebrauchten Baumaterialien samt Unterbau. «Wie wir langlebige Kühe wollen, wollen wir auch robuste Hühner», führt Judith Füglistaller aus. «Bei uns leben sie doppelt so lange und produzieren dadurch länger Eier.»
Wiiterdänkt haben die Füglistallers auch beim Winterstall für die Rinder. Alex Füglistaller sagt: «Wohlenschwil hat eine Kirche, wir haben eine Kathedrale auf dem Hof.» Im kleinen Fahrsilo wird das Sommerfutter gelagert. Ende Oktober ist er jeweils leer und wird mit einer Bogenhalle zum Jungviehstall umgebaut.
Kandidatur am TV und Voting
Gestern Donnerstag wurde die Kandidatur von Judith und Alex Füglistaller um 17.55 Uhr im Tele M1 vorgestellt. Am 10. Oktober erscheint die Kandidatur auch im Newsletter vom Bauernverband Aargau und es startet auf landwirtschaft.ag das Voting für den Publikumspreis. Ab nächsten Freitag kann dort bis am 2. November für den Publikumspreis «Aargauer Lieblingshof» gevotet werden.
Am Sonntag, 9. November, wird die Jury den Gewinner des Landwirtschaftspreises anlässlich des Buure-Sunnitgs in der Vianco Arena in Brunegg bekanntgeben.
Debora Gattlen