Der Gemeinderat zieht nach dem ersten Märtkafi positive Bilanz – fast alle Tische waren besetzt
Das erste Märtkafi im Jahr war gut besucht – die Gastgeber hatten viel zu tun. An einem der Tische sass auch die erste Gemeinderätin des Dorfes.
Fast alle ...
Der Gemeinderat zieht nach dem ersten Märtkafi positive Bilanz – fast alle Tische waren besetzt
Das erste Märtkafi im Jahr war gut besucht – die Gastgeber hatten viel zu tun. An einem der Tische sass auch die erste Gemeinderätin des Dorfes.
Fast alle Tische auf dem Vorplatz vor dem Gemeindezentrum sind besetzt. Sonne und angenehme Temperaturen dürften ihren Teil dazu beigetragen haben. Hört man sich an den Tischen um, was den Niederrohrdorferinnen und Niederrohrdorfern am Märtkafi besonders gefällt, dann heisst es schlicht: «Hier trifft man immer jemanden.» Der Anlass wird im Dorf geschätzt. Vermisst wird an diesem Samstagmorgen einzig der Gemüsestand, den Michael Notter von der Holzrüti üblicherweise hier betreibt. Er musste verzichten, weil das erste Märtkafi in diesem Jahr genau auf den Beginn der Frühlingsferien fällt – es fehlte dem Landwirt an Personal, um das Marktleben in Niederrohrdorfs Zentrum aufkommen zu lassen.
Dennoch ist einiges los und an einem Tisch trifft man sogar Hedy Zehnder (93) – sie ist im Gespräch mit langjährigen Bekannten. Zehnder wurde 1981 als erste Frau in den Niederrohrdorfer Gemeinderat gewählt. Sie musste sich damals behaupten im Männergremium, wurde aber bereits in der nächsten Legislatur, vier Jahre später, zur Frau Vizeammann und 1989 für die damalige CVP auch in den Grossen Rat gewählt.
Beim Märtkafi sind sich die drei älteren Frauen am Tisch einig: «Wir haben es gut hier. Wir haben im Dorf alles, was wir brauchen.» Mehrere Läden, gute Anschlüsse an den öffentlichen Verkehr, ganz allgemein eine Infrastruktur, die ihren Bedürfnissen entgegenkomme. Auch deshalb, meinen sie, würden ältere Menschen im benachbarten Oberrohrdorf wohl ihre Häuser verkaufen und in die neuen Wohnungen ziehen, die im tiefer gelegenen Niederrohrdorf überall entstehen. «Die Zugezogenen», bedauern indes Zehnder und ihre Bekannten, «kennt man weniger.»
Nach dem ersten Märtkafi zieht Hedy Zehnders Tochter, Gisela Greder, Frau Gemeindeammann in Niederrohrdorf, Bilanz. «Wunderbar war es», sagt sie. Das sei auch dem tollen Wetter zu verdanken. Die Tische unter den Sonnenschirmen waren gut besetzt und der Gemeinderat schenkte Kaffee, Wein oder Mineral aus. Es hat nämlich Tradition, dass der Gemeinderat Gastgeber ist beim ersten Märtkafi im Jahr – und den Niederrohrdorferinnen und Niederrohrdorfern zur Eröffnung alles offeriert, was auf den Tisch kommt. Das nächste Märtkafi findet am 26. April statt – dann wird auch der Gemüsestand nicht fehlen.
Heidi Hess