Christoph Müller und sein Team vom Migros-Take-Away im Bahnhof Bern geben alles, wenn's frisch sein soll und schnell gehen muss.
Text: Kerstin Linder Bilder: Dirk Weiss
Wer kennt das nicht: Durch den Bahnhof eilen, einsteigen, aussteigen. Den Anschluss nicht verpassen, ...
Christoph Müller und sein Team vom Migros-Take-Away im Bahnhof Bern geben alles, wenn's frisch sein soll und schnell gehen muss.
Text: Kerstin Linder Bilder: Dirk Weiss
Wer kennt das nicht: Durch den Bahnhof eilen, einsteigen, aussteigen. Den Anschluss nicht verpassen, pünktlich sein. Keine Zeit für Trödeleien oder freundliche Blicke, aber ein Happen zu Essen und ein Kaffee müssen dringend noch her. «Wegen uns hat noch keiner den Zug verpasst!», sagt Christoph Müller bestimmt. Er leitet das Migros-Take-Away im Bahnhof Bern und schätzt den hochfrequenten Standort sehr, denn «hier passiert's»: Mitten im täglichen Rush kümmern sich hinter den Theken aufmerksame Servicemitarbeitende speditiv um die Kundenwünsche, und das bereits ab fünf Uhr morgens. «Wir gehören zu den wenigen, die um diese Uhrzeit schon geöffnet haben, das schätzen die Leute sehr», berichtet der 43-Jährige.
Arbeiten in der Champions League der Gastronomie
Damit Gipfeli und Sandwiches so früh auch tatsächlich parat sind, startet ein Bäcker bereits um Viertel vor drei mit allen Vorkehrungen. Die erste Schicht beginnt dann um vier Uhr mit frischen Backwaren und der Sandwichproduktion. In den Verkaufsräumlichkeiten werden derweil das Buffet und die Vitrinen vorbereitet, die Kaffeeautomaten vorgeheizt. Und dann kann's losgehen: «Bis zu 1200 ‹La baguette›-Sandwiches verkaufen wir pro Tag, keins davon ist älter als 4 Stunden. Auch nicht bei Ladenschluss, und auch nicht am Sonntag.» Der Stolz über sein stets frisches Angebot ist Christoph Müller deutlich anzumerken.
Stolz ist er auch auf sein Team: «Wir sind 51 Leute aus 14 verschiedenen Nationen, darunter sind viele schon mehr als 10 Jahre dabei. Es entstehen hier tolle Kollegschaften, manchmal fühlt es sich ein bisschen an wie eine Familie.» Und die gibt alles. Neben den Sandwiches werden auch Burger und Hammezüpfli hergestellt, Smoothies und Milchshakes gemixt, Pitas und Pinsas angerichtet. Zum Mittag sind die frittierten Sachen der Renner und auch die Pasta Bar kommt gut an. «Grab and Go» heisst das Ziel, und das maximal frisch.
«Mit einem Bürojob würde ich niemals tauschen wollen», sagt Müller, «ich würde wahrscheinlich zugrunde gehen wie eine Blume ohne Licht.» Zwar sei die Arbeit im Take-Away körperlich fordernd, aber wenn man das gernhat, dann sei man an einem solchen Ort genau richtig. Den täglichen Lohn beschert die zufriedene Kundschaft, deren Blick sich trotz aller Eile nach dem ersten Biss ins Sandwich meist doch noch aufhellt.
An einem guten Tag werden etwa 5000 Kundinnen und Kunden im Migros Take-Away Bern Bahnhof bedient. Christoph Müller lächelt zufrieden: «Noch Fragen zum besten Take-Away der Schweiz?»