Kaum zu glauben, bald schon jährt sich der Beginn des russischen Angriffskriegs zum dritten Mal – und ein Ende des Konflikts ist leider weit und breit nicht in Sicht. Gut zwei Jahre ist es her, dass Elmar Smailov mit seiner Familie aus dem 2500 Kilometer entfernten, russisch besetzten ...
Kaum zu glauben, bald schon jährt sich der Beginn des russischen Angriffskriegs zum dritten Mal – und ein Ende des Konflikts ist leider weit und breit nicht in Sicht. Gut zwei Jahre ist es her, dass Elmar Smailov mit seiner Familie aus dem 2500 Kilometer entfernten, russisch besetzten Cherson in die Schweiz flüchtete. Während die Grosseltern zurückblieben, schaffte es die fünfköpfige Familie, sich bis in den Aargau durchzuschlagen, wo sie Bekannte hatten. Zunächst kamen sie nach Brittnau in eine Flüchtlingsunterkunft und fanden schliesslich in Mägenwil eine Bleibe. So traurig das Schicksal der vielen Vertriebenen ist, die Geschichte des 16-Jährigen macht doch Hoffnung: Obwohl er anfangs kein Deutsch sprach, fand Elmar bald Freunde und schloss in diesem Sommer die Realschule in Mellingen ab. Auf Vermittlung von Frau Vizeammann Marlène Fehlmann fand er eine Praktikumsstelle bei den Gemeindewerken und hat sogar gute Aussichten, dort einen Ausbildungsplatz als Fachmann Betriebsunterhalt zu bekommen. Eine Integrationsgeschichte, die trotz allen Hiobsbotschaften aus der Welt ein wenig Zuversicht birgt – so wie das scheue Lächeln des jungen Mannes auf unserem Foto.
Michael Lux