Mellingen: Vorstellung der neuen Kandidaten für die Stadtratswahlen am 28. September. Teil 1: Stefan Florjancic
Für den vakanten Sitz im Stadtrat gibt es eine Kampfwahl. Stefan Florjancic will die Politik von innen mitgestalten, statt nur Beobachter zu sein.
Stefan ...
Mellingen: Vorstellung der neuen Kandidaten für die Stadtratswahlen am 28. September. Teil 1: Stefan Florjancic
Für den vakanten Sitz im Stadtrat gibt es eine Kampfwahl. Stefan Florjancic will die Politik von innen mitgestalten, statt nur Beobachter zu sein.
Stefan Florjancic kandidiert zum ersten Mal für ein politisches Amt. «Als ich arbeitete, war ich zu beschäftigt und auf Beruf und Familie konzentriert. Mellingen war für mich mehr Schlafstadt», sagt er dem Reporter auf der Gartenterrasse seines Hauses. Doch nimmt er regelmässig an Gemeindeversammlungen teil und äussert dort auch seine Meinung. «Ich sitze nicht auf den Mund», sagt Florjancic. Manchmal schreibt er auch Leserbriefe im «Reussbote».
Bestätigt durch Dritte hat er sich nun entschlossen, für den vakanten Sitz im Stadtrat zu kandidieren. «Ich möchte Schwung ins Gremium bringen und vertrete eine andere Meinung als der Mainstream», sagt Stefan Florjancic zu seiner Motivation. «Ausserdem möchte ich die Politik von innen statt von aussen kennenlernen.» Prinzipiell sei er ausserdem ein neugieriger Mensch. Der grösste Vorteil und der Grund, warum er sich das Amt vorstellen kann, ist aber der Fakt, dass er nun pensioniert ist. Stefan Florjancic gehört keiner Partei an und hat sich seine Unabhängigkeit bewahrt.
Warum sollte Mellingen ihn wählen?
«Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit in der Maschinenbauindustrie in leitender Funktion habe ich die Fähigkeit erworben, Aufgaben ganzheitlich und mit Weit- und Umsicht anzugehen. Ich bin der Meinung, dass solche Fähigkeiten auch in einem Stadtrat gut anzuwenden sind», sagt er. Wichtig ist ihm, dass die Behörden vorausschauend und längerfristig planen. Die Frage, was die Vorhaben kosteten, sei zentral. Bei der Erneuerung des Schulhauses an der Bahnhofstrasse forderte er an einer Gemeindeversammlung einen konkreten Kostenvoranschlag vom Stadtrat. «Die Kosten lagen danach einiges tiefer», erzählt der Kandidat. Zur aktuellen Politik meint er, dass in Mellingen viele Pläne geschmiedet und eine Strategie ausgearbeitet wurden. «Leider ist der Fortschritt von diesen Plänen sehr langsam und noch nicht genügend transparent», sagt Florjancic. Ein besonderes Anliegen ist ihm auch, dass die jüngere Generation empfängergerecht informiert und mehr in die Politik eingebunden wird.
Die grössten «Baustellen» für den nächsten Stadtrat aus seiner Sicht? «Die Aufwertung der Altstadt und die Sanierung des Hallenbads ohne Erhöhung der Schulden qualitativ ansprechend durchzuführen, wird sehr anspruchsvoll sein», sagt der Stadtratskandidat. Auf die Frage, welches Ressort ihm gefallen würde, meint Stefan Florjancic, er lasse sich überraschen. «Ich bin jedoch eher dafür bekannt, meine Meinung auch zu Themen zu äussern, die nicht in meinem direkten Aktionsbereich liegen», fügt er hinzu. Seine Wahlchancen schätzt er übrigens als «fifty-fifty» ein.
Zur Person
Stefan Florjancic (67) ist in der Schweiz geboren und hat väterlicherseits Wurzeln in Slowenien. Er arbeitete früher in leitender Stellung in der Maschinenbauindustrie in Baden für die Firmen ABB, Alstom und Ansaldo. Zeitweise war er in den USA tätig. Mit seiner Familie lebt er schon lange in Mellingen. Seit zwei Jahren ist Florjancic offiziell pensioniert und ist zeitweise noch als Berater tätig. Seit einem Jahr engagiert er sich im Vorstand der Männerriege Mellingen. Er reist und wandert gerne (auch an den Mellinger Donnerstag-Wanderungen inklusive geselligem Zusammensein), fährt Motorrad und E-Mountainbike.
Marc Benedetti
Die Ausgangslage
Am 28. September wählt Mellingen einen neuen Stadtrat. Neben den vier bisherigen Mitgliedern treten für den vakanten fünften Sitz drei neue Kandidierende an. Peter Suter (FDP) gab seine Kandidatur früh bekannt und wir haben ihn in der Ausgabe vom 8. Juli vorgestellt. Die Kandidierenden Stefan Florjancic und Mirjam Jakob erhalten in dieser Ausgabe eine Plattform. (mbe)