Spatenstich für Neubau im Industriegebiet – im Herbst 2026 soll der Gewerbepark Gheid bezugsbereit sein. Hauptmieterin ist die Spitex
Hinter dem Sitz der Firma Bischof + Neuhaus AG wird in den nächsten Monaten der Gewerbepark Gheid gebaut. Die Mellinger ...
Spatenstich für Neubau im Industriegebiet – im Herbst 2026 soll der Gewerbepark Gheid bezugsbereit sein. Hauptmieterin ist die Spitex
Hinter dem Sitz der Firma Bischof + Neuhaus AG wird in den nächsten Monaten der Gewerbepark Gheid gebaut. Die Mellinger Stadtpräsidentin erhofft sich vom Projekt eine Stärkung der Zentrumsfunktion.
Vor circa zehn Jahren gab es schon einmal ein Projekt auf dem Areal, welches zur Firma Bischof + Neuhaus (B&N) gehört. «Doch dieses Projekt hat nicht funktioniert», sagt Mark Käppeli. Dem 65-jährigen Wohler gehört die unbebaute Parzelle mit rund 4000 Quadratmetern zwischen B&N und Industriestrasse. Käppeli arbeitete früher als Geschäftsführer von B&N. «Ich hatte schon lange gedacht, dass ich etwas Sinnvolles machen will mit dem Land, damit es besser genutzt wird.» Diesmal sollte es klappen: Das Projekt wurde redimensioniert, die Baubewilligung ist erteilt und eine lokale Bank hat den Kredit für den Neubau gesprochen, den Käppeli als Bauherr allein realisieren will.
Am vergangenen Freitag fand der symbolische Spatenstich im Industriegebiet Gheid statt. Eingeladen waren am Projekt beteiligte Firmen, Anwohnerinnen und Anwohner, die Behörden sowie die zukünftigen Mieter der Spitex Heitersberg. «Es ist ein spezieller Tag für mich und ein Novum, Bauherr zu sein», sagte Bauunternehmer Mark Käppeli zu den Anwesenden. Mit einer Projektstudie im Dezember 2021 habe alles begonnen. Am 24. April 2024 erfolgte die Eingabe des Baugesuchs, am 18. Dezember 2024 lag die Baubewilligung vor. «Es hat gar keine Einsprachen von Anwohnern gegeben, das ist selten», erzählte Käppeli. Er freue sich, dass Mellingen am Spatenstich durch Stadtpräsidentin Györgyi Schaeffer so prominent vertreten sei – und damit eine gewisse Bedeutung des Baus unterstreiche. Der Bau liege in der Arbeitszone und werde die Ortschaft stärker machen, sagte die Stadtpräsidentin in ihrer kurzen Ansprache. «Mit einem Hauptmieter wie der Spitex wird unsere Zentrumsfunktion gestärkt», so Schaeffer. Die Spitex werde immer wichtiger. – Wie der «Reussbote» berichtete, zieht die Spitex Heitersberg Ende 2026 aus Platzgründen von Fislisbach nach Mellingen in den Neubau.
Dreistöckiger Neubau geplant
Geplant ist ein dreistöckiger Bau mit einer gemischten Nutzung: Gewerberäume im Erdgeschoss, darüber Büros (im ersten und zweiten Stock) sowie im ersten Stock auf der Nordseite zusätzlich Lagerboxen zum Einstellen von Sachen (Self-Storageboxen). Alle Räume werden vermietet. Mark Käppeli will mit dem Neubau einem wachsenden Bedürfnis entsprechen. «Gewerberäume sind gesucht in Mellingen und anderen Ortschaften», sagt er. Das Gebäude wird Minergie-Standard aufweisen. Das Dach und die Fassaden werden mit Solarpanels versehen. Im Untergeschoss wird eine Tiefgarage mit 23 Parkplätzen, Keller- und Technikräumen entstehen. Draussen hat es weitere Parkplätze. Die Hauptmieterin der Büros im zweiten Stock, die Spitex, steht also bereits fest. Die Workboxen im Erdgeschoss und die Büros im ersten Stock seien noch zu vermieten. Workboxen eigneten sich für Handwerksbetriebe wie Maler, Gipser, Plättlileger oder Schreiner. Im Erdgeschoss entstehen neun Workboxen. Mehrere Boxen könnten zusammengelegt werden. Käppeli: «Auch eine Werkhalle mit circa 500 Quadratmetern Fläche ist möglich.» Entworfen hat das moderne Gebäude die Architektin Sandra Lehmann. Die Baueingabe, die Ausführungsplanung und die Bauleitung hat der Architekt Daniel Juchli (Büro Archdes, Zufikon) inne. Als Ingenieurbüro ist Waser Baumanagement & Co. aus Niederwil zugezogen worden. Speziell ist die dunkle Fassade des Gewerbeparks Gheid, welche komplett aus Photovoltaik-Panels bestehen wird. Diese wie auch die Panels auf dem Dach werden das Sonnenlicht einfangen. Laut dem Bauherrn kommen die Panels für die Fassade nicht viel teurer zu stehen als andere Materialien und erfüllen einen guten Zweck. «Wir werden damit Solarstrom für rund 50 bis 60 Haushalte erzeugen und diesen ins Netz einspeisen oder selbst gebrauchen», sagt Mark Käppeli. Anders gesagt deckt die Solaranlage per Saldo den Jahresverbrauch des ganzen Gewerbegebäudes. Der Rohbau des Gewerbeparks Gheid (gewerbepark-gheid.ch) wird, wenn alles gut klappt, bis Ende 2025 stehen. Im Sommer oder Herbst 2026 sollen die ersten Mieter und Mieterinnen einziehen können.
Marc Benedetti