In einer spektakulären Aktion fischte die Stadtpräsidentin höchstpersönlich drei rote Stühle aus der Reuss
Drei der öffentlichen «roten Stühle» drohten in den Fluten der Reuss zu verschwinden. Stadtpräsidentin Györgyi Schaeffer holte ...
In einer spektakulären Aktion fischte die Stadtpräsidentin höchstpersönlich drei rote Stühle aus der Reuss
Drei der öffentlichen «roten Stühle» drohten in den Fluten der Reuss zu verschwinden. Stadtpräsidentin Györgyi Schaeffer holte die Stühle höchstpersönlich heraus.
Es war ein nicht alltägliches Bild, das sich am Sonntag kurz nach dem Mittag am Reussufer gegenüber der Altstadt bot. Eine Seilschaft stieg Schritt für Schritt das steile Reussufer hinunter. Eine Rettungsaktion der anderen Art war in vollem Gange. Im Wasser stand, mit Gummistiefeln ausgerüstet, Stadtpräsidentin Györgyi Schaeffer. Die Seilschaft sicherte Anwohner Ernst Rohner. Der Rentner war es auch, der die Aktion auslöst hatte. Als er am Morgen die drei roten Stühle der Stadt Mellingen in den Reussfluten entdeckte, meldete er den Vandalenakt umgehend der Kantonspolizei. Er erhielt die Antwort, dass eine Patrouille erst am Nachmittag vorbeikomme. Rohner sagte, dass er befürchte, dass die Stühle bis dann endgültig in den Fluten verschwunden sein würden. Auf die Aufforderung, die Stühle doch selbst rauszufischen, entgegnete er, dass er 82 Jahre alt sei. Doch Rohner gab nicht auf. Er informierte kurzerhand die Stadtpräsidentin über den Vorfall. Und Schaeffer eilte zu Fuss herbei, da sie mit dem Hund sowieso raus wollte. Vor Ort fackelte sie nicht lange. Rohner lieh ihr seine Gummistiefel und kurz darauf stand sie, mit einem Wurfhaken mit Teleskopstange ausgerüstet, in der Reuss. Inzwischen war auch eine Passantin mit von der Partie. Ein Passant kam dazu. Gesichert mit einem Seil wagten sie den Abstieg. Inzwischen hievte Schaeffer Stuhl für Stuhl mit der Teleskopstange heraus. Die hilfreichen Passanten reichten sie im bewährten Leitersystem zum Uferweg hinauf. Nach einer kurzen Verschnaufpause trugen Ernst Rohner und Györgyi Schaeffer die Stühle zum Stadthaus zurück. «Unsere Reinigungsfachfrau hat die Stühle am Montag vom Reussschlamm gereinigt.» Sie sind nun wieder für den Einsatz in der Altstadt bereit. Der Vandalenakt wird aber nicht einfach hingenommen. «Hinweise, die zur Täterschaft führen, werden mit 200 Franken belohnt», sagt die Stadtpräsidentin. (dg)