Vizeammann Christoph Widmer hat Ende Januar seinen Rücktritt bekannt gegeben
Seine Pläne waren anders. Gerne hätte Christoph Widmer als Gemeinderat das Projekt Schulraumerweiterung weiter begleitet. Aus gesundheitlichen Gründen muss er kürzer treten.
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Vizeammann Christoph Widmer hat Ende Januar seinen Rücktritt bekannt gegeben
Seine Pläne waren anders. Gerne hätte Christoph Widmer als Gemeinderat das Projekt Schulraumerweiterung weiter begleitet. Aus gesundheitlichen Gründen muss er kürzer treten.
Vor mehr als drei Jahren wurde Christoph Widmer in den Wohlenschwiler Gemeinderat gewählt. Nun hat er Ende Januar seinen Rücktritt bekannt gegeben – «aus gesundheitlichen Gründen», so der offizielle Wortlaut. Widmer folgte im Janaur 2022 im Gemeinderat auf Nadia Diserens. Er übernahm das Ressort Hochbau und Planung und war auch für weitere Ressorts wie Asyl- und Gesundheitswesen, Brandschutz, Soziales oder die Jugendarbeit zuständig. Nach dem Rücktritt von Frau Gemeindeammann Erika Schibli wählte ihn die Gemeinde zum Vizeammann. Dieses Amt bekleidete er an der Seite des neuen Ammanns Roger Aerne ab dem 1. Januar 2024.
«Schweren Herzens»
An diesem Nachmittag empfängt Christoph Widmer die Journalistin mit einem breiten Lächeln in seinem Büro im obersten Stock am Waldrand in der Dättwiler Gewerbezone. Der diplomierte Wirtschaftsprüfer und Revisionsexperte führt das Treuhandbüro gemeinsam mit seiner Frau Nina. Das wird er auch weiterhin tun. Nicht weit entfernt liegt das Kantonsspital Baden. Dort ist er zurzeit in Behandlung. «Ich werde vom medizinischen Personal sehr gut betreut», sagt er. Im letzten Dezember wurde bei Christoph Widmer ein bösartiger Tumor festgestellt. Der gross gewachsene Mann sagt: «Ich bin zuversichtlich, dass es gut kommt.» Aber Zusatzleistungen ertrage es keine. Er müsse kürzer treten: Priorität hätten seine Familie, das Geschäft und natürlich die Gesundheit verbunden mit der zeitintensiven Therapie. «Schweren Herzens muss ich deshalb nach nur drei Jahren aus dem Gemeinderat ausscheiden.»
Schule – erste Hürde ist geschafft
Eben erst hatte der Vizeammann die Arbeiten für die Schulraumerweiterung der Primarschule in Wohlenschwil gemeinsam mit einer Projektgruppe aus Baufachleuten, sowie Vertretungen aus Schule und Bevölkerung ins Rollen gebracht. An der letzten Sommer-Gmeind gelang es, offene Fragen nach engagierter Debatte zu klären. Der Verpflichtungskredit über 520 000 Franken wurde mit deutlicher Mehrheit genehmigt, eine erste Hürde war geschafft. Im letzten Dezember wurden aus 25 Bewerberinnen und Bewerbern sechs Architekturbüros ausgewählt, die das Projekt Schulraumerweiterung weiter bearbeiten. Die Verantwortlichen dieser Büros kamen Mitte Januar nach Wohlenschwil und besichtigten das Schulhaus. «Wir legten unsere Bedürfnisse offen», sagt Widmer, «sie konnten Fragen stellen.» Bis Mai haben die Teilnehmenden nun Zeit, ihr Projekt weiter zu verfolgen und der Jury einzureichen.
Gabriela Keller ersetzt ihn
Die Schulraumerweiterung ist aktuell eines der wichtigsten Projekte in der Gemeinde. Nun wird Widmers Stellvertreterin, Gemeinderätin Gabriela Keller, sein Ressort übernehmen. Keller war von Anfang an als zusätzliches Gemeinderatsmitglied in der Projektgruppe vertreten. «Auch aufgrund meines beruflichen Hintergrunds», erklärt auf Anfrage die Architektin.
«Ich hätte dieses Projekt», sagt Christoph Widmer, «gerne weiter begleitet». Als Vizeammann hätte er sich zu gegebenem Zeitpunkt auch vorstellen können, sich für die Wahl als Gemeindeammann zur Verfügung zu stellen. «So war der Plan», meint er.
Beim Wohlenschwiler Spielplatz-Verein allerdings wird er weiterhin mitarbeiten. «Dieser Neubau mit der Spiel-Burg und dem Wasserspiel war sozusagen das Vorprojekt für das Projekt Schulraumerweiterung», sagt er lachend, um sogleich etwas ernster anzufügen, diese Arbeiten seien ihm Ausgleich und Erholung und er freue sich am Austausch mit den Kollegen.
Heidi Hess
Die Gemeinderats-Ersatzwahl findet am Sonntag, 18. Mai 2025 statt.