Die offene Jugendarbeit Mellingen-Wohlenschwil wird durch eine neue Mitarbeiterin verstärkt
Vanessa Battistini hatte diese Woche ihren ersten Tag im Jugendbüro in Mellingen, wo sie künftig im 60-Prozent-Pensum arbeitet. Die 31-Jährige aus Schlieren lebt in einer ...
Die offene Jugendarbeit Mellingen-Wohlenschwil wird durch eine neue Mitarbeiterin verstärkt
Vanessa Battistini hatte diese Woche ihren ersten Tag im Jugendbüro in Mellingen, wo sie künftig im 60-Prozent-Pensum arbeitet. Die 31-Jährige aus Schlieren lebt in einer Patchworkfamilie, liebt Handarbeit und «Upcycling» und ist gerne draussen unterwegs.
Es ist Mittwochnachmittag kurz vor 14 Uhr. Die Ruhe vor dem Sturm im Jugendbüro am Zentralplatz, das demnächst seine Pforten für die Jugendlichen öffnet. Für Vanessa Battistini ist es der erste Arbeitstag. «Ich wollte schon immer in den sozialen Bereich», erzählt die junge Frau aus Schlieren. Nach der Oberstufe machte sie zunächst eine KV-Lehre bei einer Stiftung für Menschen mit Beeinträchtigung in Zürich, schlug dann aber einen längeren Umweg ein: «Ich habe neun Jahre in Anwaltskanzleien als Anwaltsassistentin gearbeitet», berichtet die heute 31-Jährige. Parallel machte sie ihre Berufsmatura und sparte Geld, um erst einmal auf Reisen zu gehen.
Schliesslich folgte Battistini dann aber doch ihrer Berufung: Sie studierte an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) Soziale Arbeit und war im Rahmen ihres Studiums bei der Jugendberatung der Stadt Winterhur tätig. Dabei habe sie ihre Freude an der Arbeit mit jungen Erwachsenen entdeckt und ihren beruflichen Fokus darauf gelegt, erinnert sich Battistini. Und was hat sie an der Stelle bei der offenen Jugendarbeit Mellingen-Wohlenschwil gereizt? «Ich finde es schön, dass man Jugendlichen auf Augenhöhe begegnen und dafür einen Raum schaffen kann», so Battistini. Schon bei ihrem Schnuppertag in Mellingen habe sie sich ausserdem von den Jugendlichen angenommen gefühlt, die ihr sehr offen und interessiert begegnet seien. Vom neuen Chef gibt es umgekehrt jede Menge Vorschusslorbeeren: «Vanessa hat von Anfang an mit ihrer offenen Art überzeugt. Sie wirkt sehr kompetent und ergänzt unser Team optimal», lobt Stellenleiter Marvin Kingsley, der aus zehn Bewerbungen auswählen konnte.
Es schlummern ungeahnte Talente
Bei der Jugendarbeit stehen dieses Jahr laut Kingsley diverse neue Projekte an. Unter anderem werde eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mägenwil angestrebt, die Vanessa Battistini federführend begleiten soll. Aber auch die Gestaltung des Jugendbüros ist noch nicht abgeschlossen. Dabei kann die neue Mitarbeiterin dann ganz nebenbei ihre Fähigkeiten und Talente einsetzen, von denen ihr Arbeitgeber bis zum Gespräch mit dem «Reussbote» allerdings noch gar nichts ahnte: «Ich gehe gerne in Brockenstuben und auf Flohmärkte. Ich nähe gerne und versuche alte Möbel zu restaurieren», erzählt Battistini nach ihren Hobbies befragt. «Upcycling» nennt sich der Trend, aus Altem Neues zu erschaffen. Einer weiteren Leidenschaft kann die junge Frau, die mit ihrem Partner und dessen beiden kleinen Kindern in einer Patchwork-Familie lebt, auch in Zukunft frönen.
Sie liebe es mit der Familie draussen zu sein und auf der Limmat «bööteln» zu gehen, erzählt die Jugendarbeiterin. Ein Ausflug mit den Jugendlichen im Gummiboot auf der Reuss ist also fest eingeplant. Obwohl sie in Schlieren aufwuchs, ist das Reuss-Städtchen für Battistini übrigens keine Unbekannte: «Mein Grossvater war früher in Mellingen öfter angeln», erzählt Battistini. Neben den kommenden Abenteuern auf der Reuss freue sie sich auf viele schöne Begegnungen mit den Jugendlichen und darauf, mit ihnen gemeinsam das Jugendbüro zu gestalten.
Michael Lux