Frohgestimmt waren Mensch und Maschine
02.09.2025 MellingenDie «Töfflibuebe Reusstal-Freiamt» unternahmen ihre zwölfte Tour. Sie berichten, was sie unterwegs und im Hoch-Ybrig alles erlebten
364 Tage mussten sich die «Töfflibuebe Reusstal-Freiamt» in Geduld üben, bis sie am 22. August endlich auf ...
Die «Töfflibuebe Reusstal-Freiamt» unternahmen ihre zwölfte Tour. Sie berichten, was sie unterwegs und im Hoch-Ybrig alles erlebten
364 Tage mussten sich die «Töfflibuebe Reusstal-Freiamt» in Geduld üben, bis sie am 22. August endlich auf ihre zwölfte dreitägige Töfflitour Richtung Einsiedeln starten konnten.
Punkt 8 Uhr standen die zwölf ältlichen Buben vor dem «Löwen» in Mellingen parat, im Gepäck mega grosse Vorfreude, gute Laune und ein paar Utensilien, die es halt so braucht. Der Tourenmanager plante in diesem Jahr mit 220 Kilometer eine zaghafte Tour, das nahmen die Töfflibuebe sehr gerne so hin (letztes Jahr waren es rund 400 Kilometer).
Zuerst noch etwas zum Image: Die Töfflibuebe sind überall beliebt, die Menschen wollen mit ihnen palavern und freuen sich über das Du. Die Leute fragen woher man kommt, wohin man geht, was man sonst noch für Touren macht und das Wichtigste: Sie hätten damals auch ein Töffli gehabt. Genau dann glühen ihre Augen vor Freude.
Jetzt aber weiter im Text. Grob ging es Richtung Innerschweiz mit erstem Boxenstopp im «Burestübli» in Sellenbüren. Der Wirt stand mit einer Töffli-Fahne auf der Matte, begrüsste die Truppe und stellte ein Fläschli mit der Aufschrift «Privat» auf den Tisch.
Unterwegs der erste Defekt
Weiter nach Schindellegi und in den «Hirschen». Kurz zuvor doch noch der erste Defekt. Ein Vergaser-Schwimmer hatte sich selbstständig gemacht, vermochte den Most nicht mehr zu regulieren – eine provisorische Reparatur schaffte Abhilfe. Weiter nach Einsiedeln und ja, weniger Kloster, schwarze Madonna und Gnadenkapelle, sondern ein historisches Intermezzo in drei Garagenboxen zwischen den Gassen. Alte Triumph, AJS, Moto Guzzi, Gilera und weitere konnten die Töfflibuebe beschnuppern. Das roch sagenhaft nach Öl, Benzin und Alteisen. Über den Sihlsee, nach Unteriberg ins Hotel Rösslipost und danach gings in die Weglose ins «Höfli». Dort dürfte die Truppe der Bedienung mit ihrem Töfflibuebe-Lied imponiert haben.
Leichte Nervosität kam auf
Der nächste Tag versprach viel Nervenkitzel im Hoch-Ybrig. Deshalb wurde schon frühmorgens am Kabel gerissen und hoch nach Oberiberg in die «Laucheren» gefräst. Mit dem Sessellift bei frostigen 9 Grad (zum Glück nicht Minus) den Gipfel hoch. «Rock, das längste Seil Europas» war angesagt mit dem «Sternensauser», 2300 Meter Länge, 80 Meter über Grund und bis 120 km/h schnell. Leichte Nervosität kam auf und das Adrenalin begann zu wirken, von den Zehenspitzen, rauf zur Leber bis ins Hirn. Angezurrt und behelmt, schoss einer nach dem anderen den Hang hinunter. Dieser Kick war wirklich lässig.
Nach dem Zmittag in der Bergbeiz Laucheren ging es mit der Gondel zurück nach Oberiberg, eine Fahrt bei frostigen Temperaturen. Danach aber ging es heiss zu und her, die Fahrt in die «Ibergeregg» bot steile Kurven und ein herrliches Panorama.
Bergwelt und Ägerisee
Die zweite Nachtrast führte die Gruppe hoch auf den Sattel-Hochstuckli ins «Mostelberg». Der Puch-Fahrer allerdings war stotterig unterwegs, genauso wie der Fahrer auf dem Hercules Sachs 503. Auf dem Berg, wie immer, freudige Begrüssung. Am anderen Morgen war das Frühstück fürstlich – gespickt mit Ei, Speck, Lachs, Prosecco und allem, was das Herz begehrte. Wie der Zmorge auch das Wetter: Die Bergwelt und der Blick auf den Ägerisee – phänomenal. Nun wurde runter ins Tal und locker nach Mellingen gedüst, dem Ägeri- und Zugersee entlang. Herrliche Streckenwahl mit Endziel «Andalusia» in Mellingen. Dort wurden die Töfflibuebe von ihren «Mädels» erwartet, die ebenfalls zusammen auf Tour waren. Dani Schmid verwöhnte die Gruppe im «Andalusia» mit leckeren Pouletflügeli. Mit dem «Tschüss-Sagen» war eine absolut bubenmässig-lässige Töfflitour 2025 Geschichte. Aber in 364 Tagen steht bereits die nächste Tour an. (dm/zVg)