Fünf aussagekräftige Bilder der Redaktion zum Jahr 2025
31.12.2025Die Redaktorinnen und Redaktoren haben ihre elektronischen Fotoarchive durchforstet auf der Suche nach aussagekräftigen, emotionalen Bildern, welche ein Erlebnis des zu Ende gehenden Jahres 2025 in Erinnerung rufen. Was war das für ein Jahr war das, schweizweit gesehen? Eines mit einer ...
Die Redaktorinnen und Redaktoren haben ihre elektronischen Fotoarchive durchforstet auf der Suche nach aussagekräftigen, emotionalen Bildern, welche ein Erlebnis des zu Ende gehenden Jahres 2025 in Erinnerung rufen. Was war das für ein Jahr war das, schweizweit gesehen? Eines mit einer intensiven politischen Teilhabe — geprägt von Volksabstimmungen und Debatten über Zukunftsfragen. Am 30. November lehnten die Stimmberechtigen sowohl die Einführung eines allgemeinen Pflichtdienstes für Männer und Frauen (Service citoyen) wie auch eine neue Bundes-Erbschaftssteuer für Vermögen über 50 Millionen klar ab. Im Herbst gabs ein knappes Ja zur elektronischen Identität (E-ID) und zur Abschaffung des Eigenmietwertes. Wirtschaftlich beschäftigte die Schweiz vor allem die Zollpolitik des US-Präsidenten, der Importe von der Schweiz in die USA willkürlich mit 39 Prozent besteuerte. Dies bereitete exportorientierten Unternehmen, auch aus der Reusstal-Region, grosse Sorgen. Durch die Intervention einiger Unternehmer, welche die Politik aussen vor liessen, bei Trump, konnten die US-Strafzölle inzwischen auf 15 Prozent gesenkt werden. Die Schweiz war Gastgeber zahlreicher internationaler Sport-Highlights, allen voran die UEFA Frauen-Europameisterschaft, welche für grosse Aufmerksamkeit im Fussball-Sommer sorgte. Aber auch im kulturellen Bereich lief so einiges. So wurde das Jodeln von der Unesco in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen — ein bedeutender Moment für die Schweizer Identität. Im Reusstal und seiner Umgebung prägten bunte Fasnachtaktivitäten den Jahresbeginn. Es gab einige wichtige politische Entscheide – so ein Ja zum Bau eines neuen Reussstegs zwischen Sulz und Fischbach-Göslikon und natürlich die kommunalen Gesamterneuerungswahlen. Es gab Jubiläen zu feiern: Auf stolze 125 Jahre Geschichte konnte der Sportverein Fislisbach zurückblicken, der Gewerbeverein Rohrdorferberg wurde 75 Jahre alt, die Frauenriege Mägenwil 70 und die Musikschule Mellingen-Wohlenschwil zelebrierte ihr 50-jähriges Bestehen. Im August zog die Islandpferde-Weltmeisterschaft Publikum aus der ganzen Schweiz und dem Ausland nach Birmenstorf. Mellingens Gewerbe stellte die attraktive Gewerbeausstellung Mega25 auf die Beine. Und…und…und, es ist sehr viel gelaufen. Schön wars! In diesem Sinne wünscht die «Reussbote»- Redaktion Ihnen einen guten Rutsch ins Jahr 2026, viel Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
Marc Benedetti, Chefredaktor
Abschiedsrunde nach 43 Jahren im Dienst
Manchmal erwischt man als Fotograf genau den richtigen Moment. Zugegeben, nicht ganz zufällig. Denn das Abschlussfoto mit Ernst Rosenberg war natürlich abgesprochen. Der Postauto-Chauffeur aus Leidenschaft ging Ende März nach sage und schreibe 43 Dienstjahren bei der Steffen Bus AG in Remetschwil in Pension. Grund genug, mit Kolleginnen und Kollegen, Familie und Freunden gebührend zu feiern. Und natürlich mit Stammpassagieren, die er teilweise auf eine letzte Ehrenrunde mitnahm. Als sich die Bustüren dann zum letzten Mal öffneten, machte es «klick», während Ernst Rosenberg noch immer über das ganze Gesicht strahlte: «Der ganze Tag war fantastisch!», erzählte er dem «Reussbote». Entlang der Route hätten immer wieder Passagiere auf ihn gewartet, um sich zu verabschieden. Und am Goldbrunnenplatz in Zürich hätten sich gar 70 bis 80 Schülerinnen und Schüler versammelt, nur um ihm zum Abschied zu applaudieren. «Da sind mir grad die Tränen gekommen», erzählte der Postauto-Chauffeur hinterher noch sichtlich gerührt. Solche Emotionen sind doch ein Bild des Jahres wert!
Michael Lux
Der Hund, der begeistert nach Käfern sucht
Es war ein Anlass mit mehreren Hunden an einem Samstagmorgen in Birrhard. Und was für eine Veranstaltung! – Alle kennen Drogenspürhunde, auch Katastrophenhunde, die Menschen unter Lawinen oder in Erdbebengebieten aufspüren. Aber Hunde, die Käfer erschnüffeln und dadurch zur Schädlingsbekämpfung beitragen? – Für mich war das Neuland.
Umso faszinierender war es, die Hundeteams des Verbandes Spürhundewesen Schadorganismen Schweiz bei ihrer Arbeit zu beobachten. Eingeladen vom Naturund Vogelschutzverein Birrfeld suchten sie in den Bäumen neben dem Forstbetrieb Birretholz nach dem Asiatischen Laubholzbockkäfer, einem für Wirtschaft und Ökologie besonders gefährlichen, gebietsfremden Käfer. Im Birretholz suchten sie einzig zu Demonstrationszwecken, zum Glück. Es gibt dort keine solchen Schädlinge.
Ich aber staunte. Darüber, wie die Hunde den Geruch des Schädlings während ihrer Ausbildung Schritt für Schritt kennenlernen, wie sie den Asiatischen Laubholzbockkäfer schliesslich im Holz erschnüffeln und anzeigen. – Tolle Arbeit! Am liebsten hätte ich selbst so einen cleveren Hund.
Heidi Hess
Eine spannende Feuerwehr-Hauptübung
Es war ein spätsommerlicher, sehr warmer Tag Ende September, als in einem Einfamilienhausquartier in Stetten Hauptübung der Feuerwehr Heitersberg-Reusstal angesagt war. Das Publikum war sehr zahlreich erschienen, was mir als diensthabender Redaktor bestätigte, dass ich gut daran getan hatte, den Anlass zu besuchen. Es waren viele Angehörige der Feuerwehrleute oder Personen dabei, die selbst einmal in der Feuerwehr gedient hatten. Und es war darüber hinaus ein spannender Anlass: Die Feuerwehr durfte ein abbruchreifes Haus als Übungsobjekt nutzen. Ein Brand wurde simuliert, die Befehlsketten und Abläufe durchexerziert, Patienten wie im Ernstfall versorgt. Deshalb habe ich dieses «actiongeladene» Bild ausgesucht. Der Autor wurde am Anlass zudem fachkundig durch den Feuerwehr-Kommandanten begleitet. Das erleichterte die Arbeit ungemein, denn viele Begriffe hat man als Laien nicht parat. Nicht zuletzt war das Engagement der Feuerwehrmänner und -frauen bewundernswert, welche bei Hitze ihre Arbeit verrichten, um uns alle im Ernstfall zu schützen. Dieses Mal war es aber glücklicherweise nur eine Übung und diese verlief bestens.
Marc Benedetti
Neuer Rebberg in Fislisbach
Es war für mich schön, den Moment mit der Kamera festzuhalten, als im Sommer die drei Jungwinzer Roland Michel, Jörg Krummenacher und Michael Peterhans 400 Rebsetzlinge der Sorte «Souvignier gris» auf der Parzelle oberhalb des Friedhofs einpflanzten. Auf der 20 Aare grossen Parzelle am Buechberg entstand damals ein neuer Rebberg durch den Weinverein Fislisbach. Mit der Aktion wurde wieder die Weinbautradition ins Dorf zurückgebracht – vor über 100 Jahren hatte die Reblaus dem Weinanbau den Garaus gemacht. «Das Ziel ist, die Parzelle mit 1000 Rebstöcken zu bepflanzen», sagte damals Roland Michel vor Ort. Wann dies sein wird und welche zusätzlichen Sorten noch gepflanzt werden, steht aber noch nicht fest.
Nun steht vor allem im neuen Rebberg die Pflege der neu gepflanzten Rebstöcke an. Geduld ist gefragt. In vier Jahren wird der erste Wein aus Fislisbach erwartet. Dieser wird naturnah und möglichst nach biologischen Richtlinien produziert.
Debora Gattlen
Tiefenentspannter Riesenanlass
Es ist ein schöner Moment, wenn die Mellinger Pontoniere ihre Boote einwassern: Dann ist der Sommer nicht mehr weit. Die Reuss hat mal viel Wasser, mal fast zu viel, dann wieder weniger, aber meistens können die Pontoniere trainieren. 2025 hatten sie ein grosses Saisonziel: das «Eidgenössische» Ende Juni in Schmerikon. Am Ufer des Linth-Kanals trafen sich Pontoniere aus der ganzen Schweiz. Ich habe mich an diesem Anlass sehr wohl gefühlt, aus verschiedenen Gründen: Die Pontoniere sind in Sachen Organisation einfach unschlagbar. Egal, wie gross der Anlass ist (an diesem nahmen rund 1500 Sportlerinnen und Sportler teil): Alles ist ausgeschildert, alles geht nach Zeitplan. Die Pontoniere sind auch in Sachen Zusammenhalt grossartig: So unterschiedlich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind, so friedlich ist die Stimmung. Auf dem Wasser und beim «Chnüppeln» ist man Konkurrenz, im Festzelt anschliessend ein entspannter, fröhlicher Haufen Menschen – ohne dass die Fröhlichkeit kippt und man unschöne Szenen befürchten müsste. Es gibt viele Sportarten, die von den Pontonieren lernen könnten.
Susanne Loacker





