Bei den Kreiseln Birrfeldstrasse und Lenzburgerstrasse müssen sich die Pflanzen ihren Platz erobern
Nach wie vor wird über den Kreiselschmuck an der Mellinger Umfahrung gelästert. An der Sommer-Gmeind erfuhr man unter «Verschiedenes» etwas mehr über ...
Bei den Kreiseln Birrfeldstrasse und Lenzburgerstrasse müssen sich die Pflanzen ihren Platz erobern
Nach wie vor wird über den Kreiselschmuck an der Mellinger Umfahrung gelästert. An der Sommer-Gmeind erfuhr man unter «Verschiedenes» etwas mehr über Blütezeiten, Wildbienen und warum die Steinhaufen hier passen.
Noch haben sich die Klagen rund um die beiden neuen Kreisel entlang der Umfahrung beim Eingang von Mellingen nicht gelegt. Weder bei jenem an der Birrfeldstrasse, noch bei jenem zwischen den Gemeinden Wohlenschwil und Mellingen an der Lenzburgerstrasse. Offenbar werden beide in der Bevölkerung nach wie vor als «Steinhaufen» betrachtet. Das jedenfalls sagte Stadtpräsidentin Györgyi Schaeffer vergangene Woche an der Gemeindeversammlung unter «Verschiedenes».
Tatsächlich bieten beide nach wie vor einen kargen Anblick. Schaeffer aber klärte auf, die beiden Erhöhungen seien aufgrund ihres Materials – Steine und Sandlinsen – der Landschaft an der Reuss nachempfunden, die durch Mellingen fliesst. Vor kurzem seien die beiden Kreisel mit weiteren Pflanzen bepflanzt worden. Die Stadtpräsidentin versprach, nächstes Jahr werde es hier blühen – von Frühling bis Herbst. «Vereinzelte Pflanzen blühen schon jetzt.» Zwar seien sie noch zart und müssten sich ihren Platz erst erobern. Schaeffer bezeichnete die Blumen und Stauden aber als «Spezialisten», die fähig seien, sich auf diesem Untergrund zu entwickeln und zu etablieren.
Kleiner Beitrag an die Biodiversität
Stellung nahm auch Stadtrat Beat Gomes an seiner letzten Gemeindeversammlung. «Das sind keine teuren Kreisel», erklärte er. Die Stadt habe sich an das vorgegebene Kostendach gehalten. «Hier wurden durch den Forstbetrieb Birretholz Naturkreisel geschaffen mit einem Schmuck aus Eichen-Stämmen, gefertigt von Lehrlingen des Forstbetriebes.» Die Eichenstämme, die als Buchstaben in der Kreiselmitte aufgebaut wurden, sind mit vielen kleinen Löchern durchsetzt. In der Hoffnung, dass sich Wildbienen in den Höhlen niederlassen und eines Tages die Blüten als Nahrung nutzen – letztlich auch ein Beitrag an die Artenvielfalt.
Erst im Februar dieses Jahres wurde der Kreiselschmuck an der Lenzburgerstrasse gesetzt, für Wohlenschwil ein «W» und eingangs Mellingen ein «M». Beim Kreisel Birrfeldstrasse steht einzig ein «M», dafür gleich in vierfacher Ausführung. Auch dieser Schmuck stiess nicht nur auf Wohlgefallen. Manchen bezeichneten ihn als «hässlich» und «chlobig», andere freuten sich von Anfang an am Buchstaben «M» wie Mellingen. (hhs)