An der Steinbruchstrasse 102 fiel kürzlich eine dürre Esche um und verfehlte das Clubhaus von Roland Strebel nur knapp
Am Samstag stürzte der Baumriese um. Nur knapp verfehlte die Esche die darunter liegende Clubhütte. Besitzer Roland Strebel ist froh, dass er zu ...
An der Steinbruchstrasse 102 fiel kürzlich eine dürre Esche um und verfehlte das Clubhaus von Roland Strebel nur knapp
Am Samstag stürzte der Baumriese um. Nur knapp verfehlte die Esche die darunter liegende Clubhütte. Besitzer Roland Strebel ist froh, dass er zu dieser Zeit nicht hinter der Hütte am Holzen war.
Viele Eschen sind von der Eschenwelke, einem Pilz, befallen und sterben ab. So auch im Ortsbürgerwald in Mägenwil. Bereits im September und Spätherbst stürzte eine Esche auf den Steinbruchweg eine andere auf einen Feldweg um. «Nur durch grosses Glück gab es bis anhin keine Verletzten oder gar Tote», sagt Roland Strebel. Bereits vor zwei Jahren fiel eine dürre Esche direkt auf seine Clubhütte. Der Forstbetrieb habe damals den Baum mit einem Kranwagen weggehievt und abtransportiert. Den Schaden am Dach selbst berappte Strebel.
Auch bei anderen Anwohnern an der Steinbruchstrasse stürzten weitere morsche Eschen auf ihre Weiden. Sie fürchten seither beim Weidegang um ihre Tiere.
Eschen stürzten auch auf Strasse
Beim Vorfall im Spätherbst sah eine Familie, die auf dem Steinbruchweg spazierte, die Eschen auf die Strasse stürzen. Die umgeknickten Bäume wurden am Folgetag vom Bauamt weggeräumt. Kurze Zeit später fand auf dieser Strecke der Räbeliechtliumzug statt. Nachdem am Samstag nun eine weitere Esche hinter der Clubhütte umstürzte, forderte der Mägenwiler den Gemeinderat in einem Schreiben zu einer Begehung auf, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Er fühle sich im Moment nicht sicher in der Hütte. Strebel vermietet die Clubhütte für Anlässe. Zudem will er künftig am Sonntag öffentliche Jassrunden veranstalten.
Waldgesetz wird eingehalten
«Der Ortsbürgerwald in Mägenwil wird turnusgemäss alle sechs Jahre nach dem Dauerwaldprinzip unterhalten», sagt Markus Lüthy, Betriebsleiter Birretholz. Gemäss Waldgesetz bestehe für den Waldbesitzer keine Unterhaltspflicht. Falle ein Baum auf eine angrenzende Landwirtschaftsparzelle, müsste der Landbesitzer diesen sogar auf eigene Rechnung entfernen. Aus Kulanz und guter Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft, erledigt dies der Forstbetrieb Birretholz jedoch in den meisten Fällen kostenlos. Das Wegräumen der Eschen unterhalb des Steinbruchs, erfolge ebenfalls aus Kulanz kostenlos.
Der heutige Mindestabstand für Bauten zum Wald beträgt gemäss Raumplanungsgesetz des Bundes 15 Meter. Die Clubhütte an der Steinbruchstrasse 102 wurde 1962 im ordentlichen Baubewilligungsverfahren erbaut. Damals war das aktuell geltende Gesetz noch nicht in Kraft. Es unterschreitet den heute geltenden Mindestabstand. Das Gebäude ist lediglich 12 Meter vom Wald entfernt. Die Gefahrenlage daher grösser.
Holzereiarbeiten sind am Laufen
Bereits wurden Holzereiarbeiten durch den Forstbetrieb Birretholz oberhalb des Friedhofs durchgeführt. Zurzeit werden an dieser Stelle die gefällten Baumstämme von einer externen Firma abtransportiert und verarbeitet. Der Wald unterhalb des Steinbruchs soll noch dieses Jahr nach Dauerwaldbewirtschaftung durchforstet werden. Das heisst, wertvolle Bäume, wie Eichen, werden erhalten und dürre und gefährliche Eschen werden gefällt. Die Gemeinde Mägenwil sagte auf Anfrage des «Reussbote», zu laufenden Verfahren werde sich nicht geäussert.
Debora Gattlen