Mojuro – offene Jugendarbeit Rohrdorferberg startet Ferienprogramm mit Graffiti-Workshop
Beim eintägigen Workshop mit Graffitikünstler Flurin Forster ging es nicht nur um die richtige Technik beim Sprayen, sondern auch um gegenseitigen Respekt – und ...
Mojuro – offene Jugendarbeit Rohrdorferberg startet Ferienprogramm mit Graffiti-Workshop
Beim eintägigen Workshop mit Graffitikünstler Flurin Forster ging es nicht nur um die richtige Technik beim Sprayen, sondern auch um gegenseitigen Respekt – und die Kunst, einfach mal drauflos zu malen.
Wir wollen den Jugendlichen die Plattform geben, ganz legal ein Graffiti zu gestalten», sagt Jugendarbeiterin Valerie Mäder. Graffiti-Künstler Flurin Forster vom Kreativ-Kollektiv «ArtGrid» aus Baar erklärt den Jugendlichen erst einmal, was erlaubt ist und was verboten. Er selbst sprüht seit 20 Jahren, übernimmt Auftragsarbeiten – zum Beispiel im öffentlichen Raum. Bevor es an die Spraydosen geht, dürfen die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihrer Kreativität mit einem sogenannten «Tag-Marker» freien Lauf lassen. Spontaneität steht im Vordergrund, einfach ohne Nachdenken draufloszeichnen, um die Hemmungen vor der weissen Leinwand zu überwinden. Das lassen sich die Kids nicht zweimal sagen. Wild malen sie mit den schwarzen Filzstiften auf der Leinwand herum. Ob jemand dabei übermalt worden sei, will Forster wissen? Ein klares «No-Go», nicht nur in der Graffiti-Szene. «Es ist wichtig, dass ihr gegenseitigen Respekt habt, wo der andere etwas gemalt hat», erklärt Forster. Zumal es heute auch um ein Gemeinschaftswerk geht. Und was geht gar nicht? Klar, Nazisymbole, obszöne Bilder und Ähnliches. Und auch die Liebe zum eigenen Fussballclub kann man anders ausdrücken. Dann geht es endlich richtig los. Masken und Handschuhe an. Jetzt fehlt nur noch der richtige Aufsatz, die «Cap». Eine eigene Wissenschaft für sich: «New York Fat» oder «Skinny Banana» heissen die Aufsätze, mit denen sich dicke Striche oder feine Linien zeichnen lassen. «Outlines» nennt man die schwarzen Konturen, die am Schluss kommen. Das alles will geübt werden, bevor jeder sein eigenes Kunstwerk kreieren darf. Am Ende steht das Gesamtkunstwerk, eine Baustellenwand mit dem Mojuro-Schriftzug. Stolz zeigen die Jugendlichen ihre Werke, darunter Trickfilmfiguren, Schriftzüge oder ganze Galaxien. «Ich habe das erste Mal mitgemacht. Es war toll», lautet das Fazit von Alina (11). Damit steht sie nicht allein da. Und selbst die Teilnehmenden, die bereits zum zweiten Mal beim Mojuro-Workshop dabei sind, haben noch etwas gelernt. Kein Wunder, ist der Graffiti-Workshop jeweils so schnell ausgebucht. «Yo, Respect!»
Michael Lux