Harry Kummer machte die Hundert komplett
06.06.2025 MellingenHarry Kummer ist Musikant bei der Stadtmusik Mellingen und Pontonier bei den Pontonieren Baden
Er hat gut lachen. Harry Kummer kann heuer gleich zwei Jubiläen feiern. 50 Jahre aktives Musizieren und Pontonierfahren. Auch im normalen Leben versprüht Kummer stets gute Laune.
...Harry Kummer ist Musikant bei der Stadtmusik Mellingen und Pontonier bei den Pontonieren Baden
Er hat gut lachen. Harry Kummer kann heuer gleich zwei Jubiläen feiern. 50 Jahre aktives Musizieren und Pontonierfahren. Auch im normalen Leben versprüht Kummer stets gute Laune.
Am vergangenen Samstag fuhr die Spielgemeinschaft Stadtmusik Mellingen und Brass Band Birmenstorf nach Sulz an den Musiktag. Dieses Mal war aber nicht Spielen angesagt, keine Blasmusikinstrumente waren im Gepäck. An der Veteranenfeier wurden gleich sechs Mitglieder geehrt. Einer davon war Harry Kummer (65). Er wurde für 50 Jahre aktives Musizieren ausgezeichnet.
Kummer wuchs in Baden auf. Seine Musiklaufbahn startete er im zarten Knabenalter mit dem Blockflötenspiel. Mit zwölf Jahren wechselte er auf das Tenorhorn und spielte in der Knabenmusik Baden mit. Drei Jahre später sagte der damalige Dirigent Paul Rotenfluh zu ihm, dass er die Postur habe, Tuba zu spielen. Seither blieb er diesem Instrument treu. Von 2007 bis 2017 spielte Harry Kummer zusätzlich in der Bözberg Musik mit. Auftritte an Firmen- und Familienanlässen sowie an der Badenfahrt kamen dazu.
Mit dem Zuzug nach Mellingen wechselte er 1989 zur Stadtmusik Mellingen. 2001 war er dabei, als die damals 26 Mitglieder am Eidgenössischen Musiktag den 3. Platz belegten. Seine Passion zur Musik wollte Kummer auch dem Nachwuchs vermitteln. Deshalb engagierte er sich auch einige Jahre im Vorstand des Jugendspiels Rohrdorferberg.
Auch wenn es immer weniger Mitglieder bei der Stadtmusik Mellingen gibt, inzwischen spielen sie zusammen mit dem Musikverein Birmenstorf, denkt Kummer auch nach 50 Jahren nicht ans Aufhören. Die Musik ist für ihn nach wie vor seine grosse Passion.
Pontoniersport in die Wiege gelegt
Bereits der Grossvater und der Vater von Harry Kummer waren Pontoniere und wurden Ehrenmitglieder. Diese Sportart wurde dem gelernten Mechaniker in die Wiege gelegt. Seit seinem zwölften Lebensjahr betreibt er den Sport. Vor vier Wochen waren er und sein Kollege am Wettkampf in Dietikon. «Wir waren bei den Senioren mit Abstand die ältesten», sagt er. Trotzdem waren sie noch im vorderen Drittel dabei. «Wir können uns zeitmässig mit den Jüngeren nicht mehr messen. Mit Köpfchen können wir aber immer noch gute Plätze belegen. Man muss das Wasser gut lesen können.»
Der Ehrgeiz als Pontonier ist nach wie vor da. Trotzdem habe er auch in jungen Jahren nie sechsmal pro Woche trainiert. Die Freude an der Sportart und der gesellschaftliche Teil im Verein stehen stets im Vordergrund und gehören dazu. So gehört auch zweimal pro Woche eine Stunde Training auf dem Wasser zu seinem festen Plan. Während den 50 Jahren konnte Kummer 35 Kränze einfahren. Am 29. März wurde Harry Kummer anlässlich der Delegiertenversammlung in Stein am Rhein für seine 50-jährige Pontonierzeit geehrt. Für diese Treue wurde ihm eine Plakette überreicht.
Schwingsport war eine Option
Als Jungspund war Kummer auch aktiver Schwinger beim Schwingverein Baden/Brugg und spielte zusätzlich während 25 Jahren in einer Guggemusik. Bei den Schwingern kam er bereits mit 16 Jahren in die Auswahl. Der damalige Präsident sagte ihm, dass er ein guter Schwinger werde. Nicht ins Schwingerbild passten damals jedoch seine schulterlangen und offen getragenen Haare. Sein Vater sagte ihm, dass er nicht in vier Vereinen gleichzeitig aktiv sein könne. Er riet ihm sich auf zwei zu beschränken. «Ich schloss trotz meinen vielen Vereinsaktivitäten meine Lehre mit der Note 5,2 ab», sagt er. Die Vorabeiterschule folgte. Trotzdem habe er den Rat des Vaters befolgt und sich für den Pontoniersport und die Blasmusik entschieden. «Die Proben und das Training als Pontonier liessen sich gut miteinander vereinbaren», sagt er.
Tankanlagen in Schuss gehalten
Nach Stationen bei Oerlikon als Vorarbeiter, arbeitete er bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung mit 63 Jahren für die Firma Osterwalder in Zürich. Er war mit zwei Mitarbeitern für den Tankstellenunterhalt in der ganzen Schweiz zuständig. «Ich habe dafür gesorgt, dass aus den Zapfsäulen das Benzin floss», sagt er. Heute geniesst er zusätzlich nebst seinen beiden Hobbys, dem Fahren als Pontonier und als Musikant bei der Stadtmusik, seine Familie. Seine Frau Rita, lernte er an der Fasnacht kennen. Immer dienstags geniessen die beiden ihren Enkeltag mit Enkelin Ladina.
Während den Sommermonaten sind bei Harry Kummer auch Ausfahrten durch die Schweiz und durch Europa auf seinem Töff, einer TDM 1999, angesagt. Mit dem Töfffahren begann er 2006, als seine beiden Kinder schon grösser waren. Auf seinem Whatsapp-Status veröffentlicht er jeweils einige Fotos von seinen vielen Ausflügen. Dieses Jahr ist ein viertägiger Ausflug mit Kollegen nach Wien geplant.
Sommerkonzerte stehen an
Wer die Musikantinnen und Musikanten der Stadtmusik Mellingen und des Musikvereins Birmenstorf spielen hören will, kann dies an den beiden Sommerkonzerten tun.
Die Konzerte finden am Freitag, 20. Juni, um 19.30 Uhr auf dem Ibergplatz hinter der katholischen Kirche in Mellingen und am Montag, 23. Juni, ab 19 Uhr auf dem Schulhausplatz des neuen Schulhauses in Birmenstorf statt. Bei beiden Konzerten gibt es eine Festwirtschaft.
Bei schlechtem Wetter findet das Konzert in Mellingen im Saal des kath. Vereinshauses und in Birmenstorf in der Turnhalle Träff statt.
Debora Gattlen