Die Welt macht uns doch allen mal Angst. Wer verlässt schon gerne seine eigene Komfortzone, die eigenen vier Wände? Wer gibt gerne offen zu, dass man kämpft und manchmal menschlicherweise nicht weiter weiss? Aber mutig sein heisst nicht, dass man keine Angst haben darf. Mutig sein ...
Die Welt macht uns doch allen mal Angst. Wer verlässt schon gerne seine eigene Komfortzone, die eigenen vier Wände? Wer gibt gerne offen zu, dass man kämpft und manchmal menschlicherweise nicht weiter weiss? Aber mutig sein heisst nicht, dass man keine Angst haben darf. Mutig sein heisst, stolz zu sein, dass man trotz der Angst, trotz der Kämpfe, immer weitermacht und dazu steht. Zur Angst, zu den Fehlern, dazu, dass man halt nicht immer alles weiss. In diesem Sinne würde ich gerne noch einen letzten Poetry Slam teilen. Ich wünsche nämlich allen nichts anderes als Akzeptanz – für sich selbst und für andere.
Ich habe mich geschämt, für mich und meinen Nachnamen. Ich habe zugelassen, dass Fremde ein Stück von mir wegtragen, dass sie Recht bekommen, über mich und meinen Weg und die Kraft, mich zu stoppen. Bin gerannt und geflohen, hab an geschlossenen Türen gezogen, mich in dunklen Nächten zum Kämpfen gezwungen, habe einmal mehr mit den Gestalten im Kopf, um den Platz gerungen. Weil die schlechten Menschen und Zeiten uns so lange auf der Seele herumreiten, bis sie uns zu dem machen, was wir heute sind.
Du bist der Lügner, Betrüger, der Möchtegern-Klüger. Der Fremdgeher, der Ach-so-Versteher. Denn dir fehlt es an Akzeptanz. Jede vergossene Träne brennt sich in unsere Haut, dort, wo einst seine Hände gegen Wunden drückten und dann neue Flecken lagen. Aber ich bin nicht mehr wegen ihm wütend, sondern wegen dir, wegen mir. Wir sind es, was mich in die Ecke drängte, auf die Knie zwang. Und dort bin ich geblieben, jahrelang, bis ich den Schlüssel fand, hier, in meiner linken Hand.
Wir entscheiden, wie es weitergeht, wohin der starke Wind weht, wie hoch wir bauen, worauf wir vertrauen. Wir sagen, ab wann es losgehen kann, wohin wir reisen, springen, schwimmen. Es liegt an uns, ob wir aufstehen, die Musik laut drehen, weitergehen und es hinter uns lassen. Denn aus der Ecke zu kommen, weg von der Wand, weg von dem Punkt, an dem ich gestern stand, braucht es nur eins: einen Haufen an Akzeptanz!