Der 3D-Druck-Workshop der Mojuro offene Jugendarbeit Region Rohrdorferberg war völlig ausgebucht
Eines der Highlights des Sportferienprogramms der Mojuro war der 3D-Druck-Workshop. Dabei wurde die kreative Ader bei manchem Jugendlichen geweckt.
Im Jugendbüro in ...
Der 3D-Druck-Workshop der Mojuro offene Jugendarbeit Region Rohrdorferberg war völlig ausgebucht
Eines der Highlights des Sportferienprogramms der Mojuro war der 3D-Druck-Workshop. Dabei wurde die kreative Ader bei manchem Jugendlichen geweckt.
Im Jugendbüro in Niederrohrdorf ist es ungewöhnlich still. Konzentriert lauschen die Jugendlichen den Ausführungen von Kursleiterin Tiziana Schraner, blicken dabei abwechselnd auf die Anleitung vor ihnen und ihren Laptop-Bildschirm. Der 3D-Druck-Workshop im Rahmen des diesjährigen Sportferienprogramms ist der Renner – und komplett ausgebucht. Aus logistischen Gründen können jeweils nur zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitmachen. Es habe mehr als doppelt so viele Interessenten gegeben, erzählt Mojuro-Stellenleiter Andreas Koller: «Es ist das zweite Mal, das wir den Kurs durchführen», berichtet er. Der erste Kurs in den Sommerferien sei bereits sehr gut angekommen: «Ein Teil der Jugendlichen hat sich danach sogar einen 3D-Drucker gekauft», so Koller. Weil aber natürlich nicht alle das nötige Kleingeld für einen eigenen 3D-Drucker haben, schaffte die Mojuro Ende letzten Jahres selbst zum Aktionspreis von 180 Franken ein Gerät an, das die Jugendlichen künftig für zehn Franken pro Woche ausleihen können.
Angefangen hat es mit Schokolade
Tiziana Schraner aus Remetschwil hat den 3D-Druck schon lange für sich entdeckt und sich alles selbst beigebracht: «Ich habe vor sieben Jahren angefangen. Ich hatte eine Firma für Schokoprints», erklärt sie. Statt mit flüssiger Schokolade druckt sie heute mit sogenanntem Filament, einem speziellen Kunststoff, der auf Rollen erhältlich ist. Die Plastikschnüre werden dann in den 3D-Drucker eingelegt.
Als «Tizzys3dprints» verkauft Schraner mittlerweile auf einer bekannten Online-Plattform selbstgemachte Namensschilder für Kinderzimmer. Beim heutigen Workshop vermittelt sie den Jugendlichen zuerst in der Theorie die Grundlagen des 3D-Drucks, bevor es dann ans Eingemachte geht. «Sie arbeiten heute selbstständig an ihrem eigenen Schlüsselanhänger», so Schraner. Ziel sei es, dass jeder sein eigenes Exemplar mit nach Hause nehmen könne.
Nicht alle sind Anfänger
Ganz ohne Computerverständnis geht es allerdings nicht. Mit dem kostenlosen Anfängerprogramm «Tinkercad» üben die Kids sich zunächst im Erstellen geometrischer Formen. Die Grundlage für den späteren Anhänger, den jeder mit seinem eigenen Namen dekorieren darf. Weil das volle Aufmerksamkeit erfordert, verzieht sich der Journalist für eine Weile, bis es schliesslich ans Drucken geht. Und war es schwer? «Ich habe es einfach gefunden. Es ist auch einfach erklärt worden», findet die 14-jährige Lena. Ihre Eltern haben zu Hause selbst einen 3D-Drucker. Genau wie Mias Vater, der damit schon mal Ersatzteile für den Haushalt nachdruckt. Für die Zwillinge Henry und Oliver ist es die erste Erfahrung mit dem 3D-Druck: «Man muss wissen, was man mit den Formen machen kann», sagt Oliver. Henry gefällt die Vielzahl der Möglichkeiten: «Man kann so viel von seinen eigenen Gedanken anwenden», schwärmt er. Er versucht sich nach dem Pflichtprogramm gleich noch an «Rädli» und Achsen für ein Auto. Richtig fasziniert sind die Jugendlichen, als der Drucker Schicht für Schicht zu arbeiten beginnt: «Wow krass!», entfährt es einem als er den ersten selbstgemachten Anhänger in Händen hält!» So schafft man Begeisterung für kreatives Schaffen.
Michael Lux