Die FDP Ortspartei will potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat motivieren
«Deine Chance, etwas zu bewegen! Werde die Stimme von Stetten!» So umwerben die Freisinnigen politisch Interessierte in einem Flyer. Dabei geht es aber nicht darum, Kandidierende ...
Die FDP Ortspartei will potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat motivieren
«Deine Chance, etwas zu bewegen! Werde die Stimme von Stetten!» So umwerben die Freisinnigen politisch Interessierte in einem Flyer. Dabei geht es aber nicht darum, Kandidierende für die FDP in den Gemeinderat zu hieven.
Ziel des Aufrufs, der auch auf der interaktiven Gemeindeplattform «Crossiety» veröffentlich wurde, sei es nicht, Parteipolitik zu betreiben, so FDP-Ortspräsident Pascal Mettauer auf Anfrage. Vielmehr gehe es darum, Personen anzusprechen, die sich für Stetten einsetzen möchten. «Schon meine Vorgänger haben sich bemüht, die Diskussion im Dorf anzuregen. Das sehen wir als FDP als unsere Aufgabe», sagt Mettauer, der selbst in seiner Eigenschaft als Präsident der einzigen Ortspartei in Stetten zum ersten Mal einen solchen Aufruf startet.
Bereits 50 Personen angefragt
Wie schon länger bekannt ist, treten bei den Wahlen am 28. September zwei Gemeinderätinnen nicht mehr an: Frau Vizeammann Barbara Fischer (FDP) und Brigitte Businger (parteilos). «Schön wäre natürlich, mindestens eine Dame zu finden, damit das Gleichgewicht bestehen bleibt», so Mettauer. Der Flyer der FDP richtet sich in der Wortwahl ausserdem besonders an jüngere, politisch Interessierte: «Deine Perspektive zählt – du weisst, was junge Menschen wirklich brauchen. Zeige der Welt, dass Veränderung mit der Jugend beginnt», heisst es darin. «Wir richten uns aktiv an Mittzwanziger bis Mittvierziger», bestätigt Mettauer. Man wolle besonders junge Familien ansprechen. Denn die ältere Generation setze sich bereits vielerorts ein. Willkommen seien aber natürlich alle Altersgruppen. Zwischen den Zeilen lässt sich herauslesen, dass man sich durch die gezielte Ansprache vor allem zusätzliche potenzielle Kandidaten erhofft. «Wir haben schon über 50 Personen angefragt», berichtet Mettauer. Während man für sämtliche Kommissionen, wie etwa die Finanzkommission oder die Stimmenzähler, bereits geeignete Kandidaten gefunden habe, habe sich für die Gemeinderatskandidatur noch niemand zur Verfügung gestellt.
Das Engagement zählt vor allem
Bestimmte Vorkenntnisse müsse man als Kandidat oder Kandidatin nicht mitbringen: «Wichtig ist vor allem eine Portion Neugier mitzubringen und den Willen sich einzubringen und zu gestalten», findet der Parteipräsident. «Du brauchst keine Erfahrung und musst in keiner politischen Partei sein. Du brauchst nur den Willen, einen kleinen Teil deiner Freizeit für die Allgemeinheit einsetzen zu wollen», so der Aufruf. Rund sechs bis acht Stunden müsse man pro Woche in etwa in das Amt investieren, sagt Mettauer. «Es wird entschädigt von der Gemeinde und ist kein Frondienst», betont er. In einem Fact Sheet, das die Gemeinde an potenzielle Kandidierende ausgegeben hat, wird die Entschädigung für einen Gemeinderat mit 13 500 Franken pro Jahr beziffert, was 15 bis 20 Stellenprozenten entspricht.
Wer sich genauer über den Zeitaufwand informieren möchte oder weitere Fragen zu einer Kandidatur hat, kann sich auch direkt an die aktuellen Gremium-Mitglieder wenden: «Sämtliche heutigen Gemeinderäte haben ihre Bereitschaft erklärt, für Rückfragen von Bewerbern zur Verfügung zu stehen», so Mettauer. Interessierte können sich ausserdem direkt an Pascal Mettauer oder Barbara Fischer wenden. Allzu viel Zeit lassen sollten sie sich jedoch nicht mit dem Ausfüllen des Wahl-Anmeldezettels. Anmeldungen müssen bis am 15. August 2025 um 12 Uhr bei der Gemeindekanzlei eingereicht werden.
Michael Lux