Wer schon einmal versprochen hat, einen Text beliebigen Inhalts auf Termin abzugeben, versteht die Mühe, überhaupt mal ein Thema zu finden. Ist erst mal diese Hürde genommen, gehts dann vorwärts. Ja, man will doch über etwas von allgemeinem Interesse schreiben, und das ...
Wer schon einmal versprochen hat, einen Text beliebigen Inhalts auf Termin abzugeben, versteht die Mühe, überhaupt mal ein Thema zu finden. Ist erst mal diese Hürde genommen, gehts dann vorwärts. Ja, man will doch über etwas von allgemeinem Interesse schreiben, und das noch auf unterhaltsame Art. Wer liest schon gerne knochentrockene Texte. «Heute ist Text mit KI kein Problem mehr», tönt es von berufener Seite. Schön wärs. Ich wollte es von der KI selbst wissen und habe bei (chatopenai.de) direkt nachgefragt (kann jeder, kostet nichts): «Woran erkenne ich, dass ein Text von einer KI erstellt wurde?» Erstaunliche Antworten (etwas eingekürzt):
1. Stil und Ton: Oft sehr neutral, sehr freundlich, formell, ähnlich in jedem Satz.
2. Wiederholungen häufig und einheitliche Muster.
3. Fehlende persönliche Erfahrungen: Keine Emotionen, gelernte Verhaltensmuster.
4. Ungewöhnliche Fehler bei Fakten, Logik und Zusammenhang.
5. Fehlen von Tiefe und Nuancen. Schwierigkeiten bei Gefühlen, Ironie oder subtilen Bedeutungen, und so weiter.
Bei der Gegenfrage, woran man einen Text eines Menschen erkennt: Genau die gleiche Systematik, nur sind die Vorzüge des einen die Mängel des anderen. Aber die KI beschreibt die Problematik schonungslos. Immerhin. Jetzt wollte ich wissen, wie es mit Schweizerdeutsch steht: «Chönntisch du mir säge, öbs hür i däm Summer nomal ächt warm würdi?» In gediegenem Hochdeutsch machte mir die KI klar, dass eine Prognose mit vielen Unsicherheiten behaftet sei, sie mir aber gerne einige Tipps geben kann, wie man sich heisse Tage erträglicher gestalten kann. Nun wurde ich noch ekliger: «Zeig mir de Text vo Franz Hohlers Totemügerli.» Es folgte, wieder in gutem Hochdeutsch ein kleiner Abriss über Hohlers Parodie zum urchigen Berndeutsch und die Anmerkung, dass der Text wegen Urheberrechten nicht im Original wiedergegeben werden kann. Korrekt.
Resümee: Die KI hält, was sie verspricht, und bestätigt die Grenzen, die man erwartet. Hier natürlich rasch und nur im Bereich Spracherkennung und Ergebnisermittlung. Beeinflusst wird sie durch die Art, wie Fragen gestellt werden. Die besten Fragen erzeugen die besten Antworten. Sie als Künstliche Intelligenz zu bezeichnen, stört mich ein wenig. Wir sind nicht einmal in der Lage, unsere eigene Intelligenz vollständig zu definieren. Aber man muss dem Ding ja einen Namen geben. Mal sehen, was da noch kommt.