Neuer Generationen-Platz bei Schul- und Sportanlage? Manche Anwohner befürchten mehr Abfall und Lärm
An einer Infoveranstaltung für die Anwohnerschaft der Schulund Sportanlage Kleine Kreuzzelg hat der Verein «Generatione Zone» über sein Projekt eines neuen ...
Neuer Generationen-Platz bei Schul- und Sportanlage? Manche Anwohner befürchten mehr Abfall und Lärm
An einer Infoveranstaltung für die Anwohnerschaft der Schulund Sportanlage Kleine Kreuzzelg hat der Verein «Generatione Zone» über sein Projekt eines neuen Begegnungsorts informiert.
Rund 30 Anwohnerinnen und Anwohner kamen an die Infoveranstaltung in der Aula, um aus erster Hand zu erfahren, was in ihrem Quartier geplant ist. Es geht darum, auf dem gemeindeeigenen Grundstück, wo früher der Zirkus Monti sein Zelt aufschlug, einen belebten Platz mit einer Fläche von rund 2800 Quadratmetern zu schaffen. Auf der Wiese zwischen Badi und Tennisanlage soll ein Treffpunkt für Jung und Alt entstehen («Reussbote» vom 21. März). Da die Gemeinde Mellingen das Projekt nicht realisiert, sind nun Private in die Bresche gesprungen. «Kein anderer Ort erfüllt die Kriterien besser», sagte Vereinspräsident Martin Rubi, «es gibt ein grosses Bedürfnis nach Treffpunkten. Diese Wiese liegt seit bald 40 Jahren brach. Wir wollen einen Platz schaffen, wo man sich ungezwungen treffen kann, einen Platz für verschiedene Generationen und Kulturen.»
Bedenken und Ideen abholen
Es gehe an der Infoveranstaltung darum, Ängste und Bedenken aufzunehmen, aber auch Ideen aus dem Publikum zu erhalten. Denn das Projekt, das erst auf dem Papier existiert, werde laufend angepasst. Nach einer Sitzung mit Vereinen wurde zum Beispiel beschlossen, die ruhigeren Tätigkeiten wie Boccia auf der Seite gegen das Quartier zu platzieren und lautere Aktivitäten wie Tischtennis auf die Seite des Fussballplatzes. Der Platz soll zudem multifunktional sein: «Man wird auch ein Festzelt aufstellen können». Bei Bedarf könnten auch mobile Elemente entfernt und 40 temporäre Parkplätze geschaffen werden. «Was wir sicher nicht planen, ist eine Grillstelle», betonte Vizepräsidentin Susanne Dornemann. Das führe erfahrungsgemäss zu Littering, Geruchsund Lärmemissionen.
Kritik und Angst in Fragen verpackt
Nach den Ausführungen konnte das Publikum Fragen stellen. Eigentlich war geplant, sich aufzuteilen und in kleinen Gruppen Feedback zu erarbeiten. Doch die Anwohnerinnen und Anwohner bevorzugten, im Plenum zu sprechen. «Wo gehen diese Leute denn alle aufs WC?», fragte eine Mellingerin. «Welche Lärmimmissionen kommen auf uns zu?», wollte ein anderer Anwohner wissen; er finde die Idee «sonst» nicht schlecht. «Solange die Stadt das Problem mit den Saubannerzügen nicht in den Griff bekommt, hat dieses Projekt keine Chance», meinte ein Dritter. Das Quartier fühle sich vom Stadtrat nicht ernst genommen: Abfall werde in die Gärten geschmissen, Bewohner seien schon bedroht worden. Martin Rubi beantwortete jede Frage sachlich. Er meinte, es gebe genügend sanitäre Anlagen in der Nähe. Den Platz einzuhagen und abzusperren, sei nicht das Ziel. Weisungsbefugnisse, stellte er klar, habe der Verein aber keine. Er verwies auch darauf, dass man sich an ähnlichen Projekten wie dem Spielplatz Wohlenschwil und dem «Sinnespark» in Villmergen orientiert habe. Später meldeten sich auch Personen zu Wort, welche dem Verein für sein Engagement dankten. «Es wäre eine Bankrotterklärung, wenn Halbstarke den Ton angeben würden und man nichts mehr machen könnte in Mellingen», meinte ein Mann. Deshalb wünsche er sich die Realisierung. Peter Treichler lobte das Projekt als «grossartig». «Es gibt genügend sterile Plätze in Mellingen. Dieser ist mit der Natur verbunden. Das ist toll», sagte er. Einig waren sich die Anwesenden, dass es eine Bewirtschaftung brauche und ein Betriebsreglement. Andi Jenny meinte, man solle die Chance nutzen. «Das ist besser als dort weitere Parkplätze zu bauen. Gegen 21 Uhr endete die Veranstaltung; das Thema selbst aber ist sicher noch nicht zu Ende diskutiert.
Marc Benedetti