Kulturkreis bleibt bei Mitgliedersystem
31.12.2024 Oberrohrdorf-StaretschwilDas neue Leitungsteam des Kulturkreises Rohrdorf äussert sich über seine Ziele und überrascht
Eine Kulturkommission war bereits in Diskussion. Nun entscheidet sich die neue Leitung für die Beibehaltung des bisherigen Systems.
Mitte Dezember teilte der ...
Das neue Leitungsteam des Kulturkreises Rohrdorf äussert sich über seine Ziele und überrascht
Eine Kulturkommission war bereits in Diskussion. Nun entscheidet sich die neue Leitung für die Beibehaltung des bisherigen Systems.
Mitte Dezember teilte der Kulturkreis Rohrdorf mit, dass sich ein neues, dreiköpfiges Leitungsteam aus den Reihen der Mitglieder gefunden hatte («Reussbote», 17. Dezember). Dieses neue Leitungsteam setzt sich aus Marianne Jossi, Carlo Biffi und Adrian Bacher zusammen. Das Trio folgt auf Guido Schuppisser und Petra Holzweiler, die ihren Rücktritt aus der Leitung zum Ende der diesjährigen Saison bekannt gegeben hatten.
Unklar war zunächst, in welcher Form das Kulturangebot für die Bevölkerung am Rohrdorferberg unter neuer Leitung fortbestehen soll. Inzwischen hatte das neue Team Gelegenheit, die verschiedenen Optionen zu durchleuchten und zu besprechen. Dabei kamen sie zum gemeinsamen Schluss, dass sie den Kulturkreis in der bisherigen Form weiterführen möchten.
Gemeinderat wollte Systemwechsel
In einer Medienmitteilung begründen sie ihren Entscheid und nehmen noch einmal Stellung zu den letzten Entwicklungen: «Guido Schuppisser, der Leiter des Kulturkreises bis Ende 2024, hatte angestrebt, das kulturelle Angebot in der Gemeinde stärker als verpflichtenden Teil der Gemeindeorganisation zu verankern», schreiben Adrian Bacher, Carlo Biffi und Marianne Jossi. Auch Versicherungsfragen mussten neu abgeklärt werden. Zu diesem Zweck hatte Guido Schuppisser vorgeschlagen, eine Kulturkommission zu gründen.
Der Gemeinderat habe daraufhin einen Vorschlag ausgearbeitet, der aber als einschneidende Massnahme die Abschaffung des bisherigen Mitgliedersystems zur Folge gehabt hätte. Aus rechtlichen Gründen kann die Gemeinde kein Mitgliedersystem anbieten, von welchem nur ein Teil der Bevölkerung profitieren würde. Bei jeder Veranstaltung hätten in der Folge Eintritte verlangt werden müssen.
«Kultur zu einem günstigen Preis»
Das bisherige System mit einem Jahresbeitrag sichert dem Organisationsteam hingegen einen jährlich wiederkehrenden fixen Betrag für die Planung der Veranstaltungen. Fällt diese Sicherheit weg, müssen stattdessen höhere Eintrittspreise festgelegt werden, welche weniger gut besuchte Anlässe mitfinanzieren.
Das neue Leitungsteam schreibt, dass es sich damit nicht einverstanden erklären konnte: «Wir möchten weiterhin zu einem günstigen Preis Kultur anbieten, die allen Menschen in unserem Dorf auch bei kleinerem Budget zur Verfügung steht.» Sie begründen, dass ein Jahresbeitrag den Vorteil eines niederschwelligen Zugangs mit sich bringe. Mitglieder würden auch mal etwas anschauen, das sie vielleicht mit einem zusätzlichen Eintrittspreis nicht besuchen würden. «Entdeckungen, die nicht zusätzlich kosten, werden eher wahrgenommen», lautet ihre Begründung. «Man lässt sich eher überraschen.» Das zeige sich in Form gut besuchter Veranstaltungen. «Unsere Kulturanlässe entwickelten sich zu gut besuchten Treffen im Dorf und am Rohrdorferberg», so das neue Leitungsteam. Dies werde als wichtiger Teil für ein lebendiges Dorf erlebt. «Aus diesen Gründen haben wir uns für die Weiterführung des Kulturkreises in der bisherigen Form entschieden», erklären Bacher, Biffi und Jossi. Aber natürlich würden auch sie sich eine grössere Verpflichtung der Gemeinde wünschen.
Gemeinde findet Entscheid sinnvoll
Wie der zuständige Gemeinderat Justin Vogler auf Nachfrage erklärt, habe der Gemeinderat nun aber beschlossen, vorerst auf die Gründung einer Kulturkommission zu verzichten: «Dieser Entscheid gibt der neuen Leitung die notwendige Zeit und den Raum, ihre Arbeit aufzunehmen und die kulturelle Ausrichtung des Kulturkreises zu stärken.» Die Gemeinde bewerte den Entscheid der Personen, die ursprünglich für die Kulturkommission vorgesehen waren, als sinnvoll. Die bestehende Struktur habe sich bewährt, verfüge über ein erfolgreiches Mitgliedersystem und biete grössere Flexibilität und Freiheit, insbesondere bei der inhaltlichen Gestaltung. Die Gemeinde will den Kulturkreis weiterhin mit dem bisherigen finanziellen Beitrag unterstützen, weil er einen «grossen Mehrwert für das kulturelle Angebot in Niederrohrdorf» darstellt. «Das ursprüngliche Ziel – die Sicherstellung des kulturellen Angebots – wurde erreicht», hält Vogler fest.
Programm 2025 ist in Planung
Vorgesehen ist ein vielfältiges Programm für 2025. Wie das Team mitteilt, werde es aber kaum möglich sein, 2025 mit einem vollen Programm zu starten. «Wir hoffen auf das Verständnis, die Geduld und Treue unserer Mitglieder und aller Interessierten.» Im Moment seien sie nebst Organisierens eines ansprechenden Programmes, noch mit der Übernahme und der internen Organisation beschäftigt. «Ziel ist es voraussichtlich im März das Programm für 2025 präsentieren zu können.» (hhs)
Die Kontaktadresse des Kulturkreises ist neu: Kulturkreis Rohrdorf, Marianne Jossi, Weiherweg 18, 5443 Niederrohrdorf, E-Mail m.jossi@gmx.ch.