Matthias Dudler zeigt ab dem 25. Mai Bilder des Zürcher Tiermalers Fritz Hug in der Zähnteschüür
Der älteren Leserschaft ist Fritz Hug (1921–1989) wohl noch ein Begriff. Der Kunstmaler verewigte Tiere sehr lebensnah und setzte sich früh für moderne ...
Matthias Dudler zeigt ab dem 25. Mai Bilder des Zürcher Tiermalers Fritz Hug in der Zähnteschüür
Der älteren Leserschaft ist Fritz Hug (1921–1989) wohl noch ein Begriff. Der Kunstmaler verewigte Tiere sehr lebensnah und setzte sich früh für moderne Anliegen wie den Artenschutz ein. In einer Ausstellung kann man Hugs Werke (wieder) entdecken.
Er malte schon in jungen Jahren im Zoo Zürich – laut einer Anekdote, weil sein Zimmerchen am Rindermarkt in Zürich ungeheizt war. Es war halt wärmer im Zoo und Fritz Hug besass ein Jahresabo für 18 Franken. Später wurde er ein bedeutender Schweizer und Zürcher Künstler – und ist in den letzten Jahren doch ein wenig in Vergessenheit geraten. Seine Bilder zierten Plakate und Briefmarken, Hug war als der «Tiermaler» der Schweiz bekannt. Das wurde ihm jedoch nicht gerecht, er hat auch viel anderes geschaffen, auch die Landschaften im Aargau hatten es ihm angetan. Dabei vertrat Fritz Hug fortschrittliche Anliegen: Biodiversität und Artenschutz waren ihm sehr wichtig. Er gehörte zu den Gründern und grosszügigen Unterstützern des WWF, setzte sich vehement für den Zürcher Zoo ein und malte vom Aussterben bedrohte Tiere. Oft reiste er nach Afrika, um die Tiere in freier Wildbahn zu sehen und besuchte auch Albert Schweitzer in Lambarene. Auch wenn Hug als der «Tierlimaler» manchmal belächelt wurde: Seine Bilder waren begehrt. «Sogar die verstorbene Queen Elisabeth II. besass ein Bild von ihm, das ich an einer Auktion erwerben konnte», sagt der Kunstsammler und Vermögensverwalter Matthias Dudler. Er organisiert die Ausstellung über Fritz Hug, welche ab 25. Mai in der Zähnteschüür zu sehen sein wird. «Diese Ausstellung ist für mich eine Herzensangelegenheit», sagt Dudler. Er sammelt Bilder Hugs. «Sie zu betrachten, gibt mir unheimlich viel Freude, Energie und Zufriedenheit.» Zudem hat er, wie der Künstler, Freude an der Natur und findet, man sollte dieser Sorge tragen. «Ich organisiere jedes Jahr eine Ausstellung», sagt Dudler. Die Raiffeisenbank in Niederrohrdorf, mit der er geschäftlich zu tun hat, habe ihm die Zähnteschüür in Oberrohrdorf als schönes Ausstellungslokal empfohlen. Die Aargauer Kantonalbank hat sich auch an der Realisierung der Ausstellung beteiligt. In der Zähnteschüür wird Dudler 40 bis 50 Werke Hugs aus vier Privatsammlungen zeigen. «Mein Ziel ist es, einmal ein Museum zu realisieren», sagt der 52-Jährige. Er ist auch in engem Kontakt mit dem Sohn des Kunstmalers, Christoph Hug, der das Erbe seines Vaters verwaltet; es gibt schon ein Online-Museum. Dudlers Schwiegermutter Annette Frei Berthoud, eine bekannte Regisseurin, hat 2022 einen Film realisiert mit dem Titel «Fritz Hug: Das Tier, wie ich es sehe». In diesem kommt Matthias Dudler auch vor.
Ähnliche Interessen wie Hug hat auch die Ehefrau von Matthias Dudler: Djamila Berthoud ist Tierärztin und Physiotherapeutin für Tiere. Das Ehepaar mit Kindern lebt auf dem abgelegenen Landgut Hütteguet in Wettingen bei der Lägeren. Matthias Dudler, der am Zürichsee aufgewachsen ist, war öfters in den Medien. Einmal radelte er mit Kollegen von Zürich nach Shanghai. Dann wurde er porträtiert, weil er dem Paradeplatz den Rücken gekehrt hatte und seine Vermögensverwaltungsfirma seit 2016 vom Land aus betreibt. «Die Kollegen aus Zürich belächeln mich manchmal», sagt er, «aber ich finde es toll hier im Aargau, hier auf dem Land ist es ruhig und wunderschön.» Dudlers haben zwei Zwergesel aus Knies Kinderzoo aufgenommen, Giovanni und Aida. Schulklassen kommen sie manchmal besuchen. Matthias Dudler hat lange in den USA gelebt und spricht sieben Sprachen fliessend. «Im Herz bin ich immer ein Schweizer geblieben», sagt er. Er ist also weit herumgekommen – so wie Fritz Hug. Dieser lief einmal von Zürich nach Rom, lebte zeitweise in Marseille und bereiste oft Afrika.
Marc Benedetti
Die Ausstellung über Fritz Hug wird am Sonntag, 25. Mai, in der Zähnteschüür eröffnet und dauert bis 8. Juni. Sie ist Dienstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.