Die Sommer-Gmeind winkt fast alle Geschäfte grossmehrheitlich durch. Anpassung der Entschädigungen erhält drei Gegenstimmen
Die Remetschwiler haben an ihrer Gemeindeversammlung beschlossen, die Entschädigung der Gemeinderats-Mitglieder für die nächste ...
Die Sommer-Gmeind winkt fast alle Geschäfte grossmehrheitlich durch. Anpassung der Entschädigungen erhält drei Gegenstimmen
Die Remetschwiler haben an ihrer Gemeindeversammlung beschlossen, die Entschädigung der Gemeinderats-Mitglieder für die nächste Amtsperiode 2026/29 zu erhöhen.
Zurückgewiesen wird in Remetschwil selten ein Geschäft. Die Bürger sind meistens zufrieden mit ihrer Dorfregierung. Dies lief auch am Montagabend so ab. Fast alle Anträge des Gemeinderats wurden von den 81 anwesenden Stimmberechtigten grossmehrheitlich angenommen. So sagte die Gmeind Ja zum Protokoll der Winter-Gmeind und zum Rechenschaftsbericht 2024. Auch die Rechnung 2024 wurde nach einigen Verständnis-Fragen des Bürgers Daniel Gisler genehmigt. Sie schloss mit einem Ertragsüberschuss (Gewinn) von 1,94 Millionen positiv ab. Zurückzuführen ist das laut Gemeinderat Matthias Grob vor allem auf mehr Steuereinnahmen von Privaten aus den Vorjahren (Nachsteuern). Bei den Aktiensteuern und den Vermögenssteuern resultierte ebenfalls ein Plus gegenüber dem Budget. Der Aufwand war dafür teilweise geringer, eine grosse Abweichung resultierte bei der Sozialen Wohlfahrt. «Wir sind eine sehr stabile Gemeinde», sagte Matthias Grob. Remetschwil gehöre zum Glück zu den Gemeinden, die praktisch ohne Schulden da stehen.
Daniel Gisler fragte daraufhin: «Macht sich das irgendwann im Steuerfuss bemerkbar?». Sprich: Sinken die Steuern? Lachen im Saal. Matthias Grob erklärte der Versammlung, das Thema werde eventuell an der Winter-Gmeind behandelt, er könne aber noch nichts Genaueres dazu sagen. Das nächste Geschäft könnte polarisieren, räumte Frau Gemeindeammann Vreni Sekinger ein. Der Gemeinderat beantragte, die Entschädigungen für die Ratsmitglieder auf die nächste Amtsperiode 2026/2029 zu erhöhen.
Entschädigungen seit 2018 gleich
Neu soll der/die (Frau) Gemeindeammann mit 36 000 Franken (bisher 25 000 Franken), der/die (Frau) Vizeammann mit 21 000 Franken (bisher 13 500 Franken) und ein Gemeinderatsmitglied 18 000 Franken (bisher 10 500 Franken) erhalten.
Dazu kommen Entschädigungen für übrige Tätigkeiten, die per Stundenansatz vergütet werden und Spesen.
Die letzte moderate Anpassung geschah 2018. Seither sei die Arbeitsbelastung deutlich angestiegen, die Geschäfte würden immer komplexer durch die Bürokratie und die zunehmende Regelungsdichte, erklärte Sekinger. Man treffe im Rat weitreichende Entscheidungen und habe Personalverantwortung. «Dies ist mit einer Tätigkeit in der Privatwirtschaft vergleichbar. Dennoch wird unsere Arbeit in der Öffentlichkeit häufig als Ehrenamt betrachtet», so Sekinger. Die Erhöhung solle ermöglichen, die berufliche Tätigkeit für das Miliz-Amt zu reduzieren. Die Entschädigungen in Remetschwil lägen laut einem Vergleich der Gemeindeammänner-Vereinigung unter dem Durchschnitt. Insgesamt beträgt der Mehraufwand für die Gemeinde jährlich 41 000 Franken.
Die Versammlung stimmte zu
«Die Erhöhung scheint mir sehr hoch», sagte wiederum Daniel Gisler. Er rechnete die prozentuale Erhöhung pro Amt aus. Danach verliess der Gemeinderat den Saal für die Abstimmung. Die Anpassung wurde grossmehrheitlich, mit drei Gegenstimmen, angenommen. Der Gemeinderat erhielt bei seiner Rückkehr Applaus. Die Annahme sei ein Zeichen der Wertschätzung, sagte Vreni Sekinger. Genehmigt hat die Gemeindeversammlung auch, mit zwei Gegenstimmen, die Erhöhung des Stellenpensums der Schulleitung von 55 Prozent auf 65 Prozent zulasten der Gemeinde; der Kanton hatte das Pensum gekürzt.
Ein Ja gab es auch bei den Kreditabrechnungen über die Sanierung der Strasse im Hägeler (Unterschreitung von 149 970 Franken) sowie für den Neubau des kommunalen Regenbeckens (Überschreitung von 127 513 Franken). Der Kredit für die geplante aktive Kühlung im Schulhaus Bach, der ursprünglich traktandiert war, ist auf die Winter-GV verschoben worden. Nach der Versammlung genossen die Remetschwiler einen Apéro.
Marc Benedetti