«Luege, Brämse, Halte» sicherer Schulweg für alle
08.08.2025 BildungDie Regionalpolizeien sensibilisieren vom 11. bis zum 22. August Kinder und Erwachsene für die Gefahren auf dem Schulweg
Am Montag nehmen Kinder wieder überall den Schulweg unter die Füsse. Einige tun das zum ersten Mal. Die Aargauer Regionalpolizeien lancieren auf ...
Die Regionalpolizeien sensibilisieren vom 11. bis zum 22. August Kinder und Erwachsene für die Gefahren auf dem Schulweg
Am Montag nehmen Kinder wieder überall den Schulweg unter die Füsse. Einige tun das zum ersten Mal. Die Aargauer Regionalpolizeien lancieren auf Schulbeginn ihre Kampagne zur Verkehrssicherheit.
Die Verkehrssicherheit unserer Kinder hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verbessert. Laut BFU (Beratungsstelle für Unfallverhütung) wurden 1980 schweizweit noch über 1700 Kinder im Alter bis 14 Jahre bei Verkehrsunfällen verletzt. Heute ist die Zahl auf unter 200 gesunken. Dennoch, hält die BFU fest, gehöre die Schweiz bezüglich Verkehrssicherheit (noch) nicht zu den Spitzenreitern. In unserem Land würden jährlich im Schnitt vier Kinder pro 1 Million Einwohnerinnen und Einwohner bei Verkehrsunfällen sterben. In Norwegen beispielsweise seien es «nur» zwei pro Jahr.
Laut BFU-Statistik sind drei von vier Kindern, die bei einem Verkehrsunfall in der Schweiz schwer oder tödlich verletzt werden, zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs. Rund ein Drittel dieser Unfälle passieren auf dem Schulweg. Laut Bundesamt für Strassen (Astra) sind im vergangenen Jahr 455 Kinder auf dem Weg zur Schule verunfallt – mehr als ein Kind pro Tag.
Prävention durch Regionalpolizeien
An vorderster Front engagieren sich seit Jahren auch die Aargauer Regionalpolizeien mit Schwerpunkt «Aktion Schulbeginn». Ziel dieser Aktion – sie dauert dieses Jahr vom Montag, 11. August bis Freitag, 22. August – ist es mit gezielten Einsätzen in den ersten zwei Wochen eines neuen Schuljahres die Kinder auf ihrem Schulweg zu begleiten und zu einem sicheren Verhalten anzuleiten. Es geht aber auch darum, mit Verkehrskontrollen an neuralgischen Stellen erwachsene Verkehrsteilnehmende für die Problematik zu sensibilisieren.
«Wir markieren in diesen zwei Wochen vermehrt Präsenz auf den Strassen und legen unseren Fokus primär auf die gefahrenen Geschwindigkeiten und die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmenden im Bereich von Schulwegen», erläutert Roger Schneider, Leiter Verkehrsinstruktion der Aargauer Regionalpolizeien. Verstösse würden dabei zwar konsequent geahndet. «Grundsätzlich geht es uns aber darum, den erwachsenen Verkehrsteilnehmenden ins Bewusstsein zu rufen: ‹Hey Leute, es ist Schulbeginn. Es sind wieder viele Kinder unterwegs, die im Verkehr noch nicht geübt sind und deshalb der besonderen Rücksichtnahme bedürfen.›»
Neues Konzept mit drei Phasen
Für die «Aktion Schulbeginn 2025», für die Daniel Schreiber von der Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal als Einsatzleiter verantwortlich zeichnet, hat der VAG das bisherige Konzept überarbeitet und in drei Phasen gegliedert. Bei der ersten Phase werden noch vor Schulbeginn die Fahrzeuglenkenden sensibilisiert und auf den bevorstehenden Schulbeginn aufmerksam gemacht, unterstützt vom TCS, dessen Kampagne «Luege, Brämse, Halte» ebenfalls in diesen Tagen gestartet wird.
Vom 11. bis 22. August läuft die eigentliche Aktion mit vermehrter Präsenz der Polizistinnen und Polizisten an Fussgängerstreifen, gefährlichen Übergängen sowie allgemein in der Nähe der Schulhäuser. Dabei sollen die Kinder beim sicheren Überqueren der Strassen unterstützt sowie Rad- und Mofafahrer bezüglich der Einhaltung von Verkehrsregeln überwacht werden. Weiter sind gezielte Geschwindigkeitskontrollen an Schulwegen vorgesehen.
Die dritte Phase steht unter dem Leitsatz «Feedback und Abschlusskontrollen». Die Regionalpolizeien werden dabei ihre Verkehrskontrollen wiederholen und prüfen, ob und bei welchen Veränderungen sich die «Aktion Schulbeginn» auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmenden gewirkt hat.
Vermehrte Auftritte in Social Media
Nach ersten Versuchen von 2024 will der VAG dieses Jahr vermehrt auch auf das Internet setzen. Kurze Reels zu den Themen Schulweg sowie dem Motto «Warte, Luege, Lose, Laufe» wurden geschaltet.
Ein zusätzlicher Schwerpunkt dieser Reels gilt den Erwachsenen: «Wir wollen dahingehend appellieren, dass sich die Erwachsenen im Verkehr jederzeit korrekt verhalten und eine Vorbildfunktion für die Kinder wahrnehmen. Dies erachten wir als eine wichtige Basis für die allgemeine Erhöhung der Verkehrssicherheit», sagt Verkehrsinstruktor Roger Schneider. (zVg)